Zwickau muss sich wie andere Städte auch dem demografischen Wandel stellen. In den letzten Jahren hat sich die Einwohnerzahl bei etwa 91.000 Einwohnern stabilisiert. Der Bevölkerungsrückgang verkleinert prinzipiell mit dem Einwohnerrückgang das Kaufkraftpotenzial - Wettbewerbsverschärfung ist die Folge.
Die Stadt hat daher frühzeitig Strategien und Konzepte entwickelt, diesen Entwicklungen möglichst entgegen zu wirken. Eine wesentliche Richtschnur für die künftige Entwicklung bildet das Integrierte Stadtentwicklungskonzept Zwickau 2030.
Eine besondere Bedeutung für die Stabilisierung des Stadtkerns als oberzentral wichtigstem Standortbereich kommt dabei dem Einzelhandel zu. Wenngleich die Errichtung großflächiger Einzelhandelsstandorte an der Peripherie in der Vergangenheit zu einer relativen Schwächung der Innenstadt beigetragen hat, konnte mit der Ansiedlung der Zwickau-Arcaden ein signifikantes Vorhaben in das historische Stadtzentrum gelenkt werden.
Obgleich auch die Gründung des Arbeitskreises Einzelhandel | Innenstadt, der Interessensgemeinschaft Hauptstraße, die Mitwirkung an der Initiative ‚Ab in die Mitte‘ sowie die Mitwirkung der Stadt an weiteren Initiativen z. T. temporäre und lokal begrenzte Erfolge zeigten, bleibt die Revitalisierung des Einzelhandels im Kernzentrum weiter hinter den Erwartungen zurück. Der entstandene Handlungsdruck ergibt sich sowohl aus den entstandenen Funktions- und Ausstattungsdefiziten im Stadtzentrum (Geschäftsaufgaben, Leerstände, Umwertungen von Standortlagen) als auch dem intra- und interkommunalen Wettbewerb.
Um das Bedeutungsgewicht und die Attraktivität des Kernzentrums zu erhöhen, hat für die Stadt Zwickau die Aktivierung neuer Einzelhandelsansiedlungen durch die Mobilisierung brachliegender Areale der Innenstadt Priorität. Grundsätzlich bestehen nutzbare Flächenkapazitäten auch für flächenextensive Einzelhandelsnutzungen, so u. a. das ehemalige Kaufhaus Schocken sowie das ehem. Kaufhaus JOH in der Hauptstraße.
Die Stadt Zwickau beabsichtigt nunmehr, eine Aktualisierung des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes vorzunehmen und entsprechend zu beauftragen.
Ziel aller Planungen und Maßnahmen ist die Erhöhung der Attraktivität und Anziehungskraft des Kernzentrums, die durch die Revitalisierung des historischen Stadtkerns und die intensivierte Entwicklung der Nutzungsvielfalt von Wohnen, Einzelhandel, Kultur, Freizeit, Tourismus und Verwaltung erzielt werden soll.