ITAS

Automobilzulieferer auf der Innovationsspur

Als Wiege des Automobilbaus ist Zwickau stark von der Branche geprägt. Umso deutlicher wird sich hier der Mobilitätswandel auswirken. Das regionale Bündnis ITAS unterstützt Zulieferer bei Innovationen, neuen Kooperationen und der Mitarbeiterqualifizierung. Auch ein Zukunftsforum ist geplant.

Der Mobilitätswandel stellt heimische Zulieferer vor große Aufgaben. Unterstützung erhalten sie von ITAS, der Initiative Transformation der Automobilregion Südwestsachen. Deren fünf regionale Partner wollen den Wandel aktiv mitgestalten. „Ein wichtiger Meilenstein wird unser nächstes Zukunftsforum sein. Der Auftakt der fünf Veranstaltungen in den Landkreisen Südwestsachsens ist am 24. April 2024 in Zwickau geplant. Wir informieren hier über Entwicklungsmöglichkeiten und fangen die Stimmungen und den Bedarf der Zulieferer ein“, sagt Boris Kaiser, ITAS-Projektleiter. Weitere Informationen zum Event folgen noch.

Die Ergebnisse des Forums sollen auch helfen, die ITAS-Charta – einen langfristigen Handlungsleitfaden für den hiesigen Wandel – weiter zu konkretisieren. Daneben arbeitet die Initiative bereits an einem Mobilitätskonzept für Zwickau, um das automatisierte Fahren auf der Straße besser erproben zu können. Das soll der Region künftig relevante Alleinstellungsmerkmale sichern.

Technologieführerschaft als Wettbewerbsvorteil

Generell sollten Automobilzulieferer technologisch-differenzierte Antworten auf die Fragen des Wandels finden. Andreas Wächtler vom ITAS-Partner AMZ nennt erste praktische Schritte: „Damit Zulieferer langfristig attraktive Fertigungspartner bleiben, ist unter anderem ein Innovationsvorsprung bei Produktionsprozessen nötig. Hier geht es vor allem um die Integration von automatisierten Fertigungssystemen und Robotik.“ Auch Softwarekompetenz, Batterietechnologie und sogar der Bereich Schiene könnten in Zukunft Chancen bieten. „Um die notwendigen Kompetenzen zügig aufzubauen und mit dem globalen Wettbewerb Schritt zu halten, bieten sich natürlich Partnerschaften beispielsweise mit Technologieunternehmen oder Start-ups an“, weiß Wächtler. Hier sieht das AMZ seine zentrale Rolle innerhalb der Initiative.

Transformation durch Qualifizierung

Die Basis für technologische Innovationen seien qualifizierte Fachkräfte, erklärt Jörg Fischer, operativer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Zwickau. „Doch in Weiterbildung und Qualifizierung wurde von Unternehmen aus unserer Sicht bisher zu wenig investiert“, so Fischer weiter. Ihm zufolge werden Berufsprofile mit hoher Routine auf Dauer deutlich weniger oder gänzlich verschwinden. Hier gelte es, mit individueller Weiterbildung der Arbeitnehmer gegenzusteuern. Vom Gesetzgeber gibt es dabei Rückendeckung: Seit 2021 wird etwa die Berufsberatung im Erwerbsleben (BBiE) angeboten. Hier werden Beschäftigte mit dem Ziel beraten, dauerhaft im Unternehmen zu bleiben und sich weiterzuentwickeln.

Dazu ergänzt Alrun Fischer, betriebliche Beraterin beim Konsortialpartner IG Metall: „Unternehmen verfügen durch ihre Mitarbeiter über einen wertvollen und in Veränderungsprozessen oft noch wenig genutzten Erfahrungsschatz: Die Kolleginnen und Kollegen sind mit dem Betrieb meist bestens vertraut und können ihre Ideen und Ansichten einbringen. Wir wollen dabei helfen, dass Betriebsräte und Belegschaften den Wandel als relevante Akteure gestalten und so zu attraktiven Arbeitsbedingungen beitragen.“

Unternehmen und Politik ins Gespräch bringen

Für nachhaltige Veränderungen müssen sich nach Ansicht Patrick Korns, Projektleiter der IHK Chemnitz, zudem die politischen Rahmenbedingungen verbessern: „Wir planen die Einrichtung von sechs Policy Labs, also Plattformen, auf denen sich Unternehmer und politische Vertreter etwa zu optimalen Rahmenbedingungen und Fördermöglichkeiten austauschen können – die Stimmungsbilder aus den Zukunftsforen sollen hier ebenfalls einfließen.“

Abseits des Zukunftsforums am 24. April in Zwickau können sich Zulieferer mit Unterstützungsbedarf jederzeit an die Initiative und ihre jeweiligen Ansprechpartner wenden.

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