Seit Anfang dieses Jahres ist die Position des Leiters der Wirtschaftsförderung durch Herrn Torsten Kunz neu besetzt. Vor seinem Wechsel ins neue eingerichtete Zwickauer Amt für Wirtschaftsförderung hat der Wirtschaftsingenieur in einer Jenaer Forschungseinrichtung gearbeitet, also an der Schnittstelle von Wissenschaft und Wirtschaft. „Mein Kalender ist voll mit Gesprächsterminen“, sagt er. Denn als neuer Chef der Zwickauer Wirtschaftsförderung hat der 47-jährige verheiratete Vater von zwei Kindern mit vielen Akteuren zu tun, vor allem mit Unternehmen, IHK und Westsächsischer Hochschule (WHZ). Die Zusammenarbeit mit der WHZ, an der er selbst studiert hat, möchte Torsten Kunz mehr in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. „Die Kommunikation zwischen Stadt und WHZ ist in der Vergangenheit nicht immer optimal gelaufen“, stellt Kunz fest. Unter anderem hier will er ansetzen.
Dass die Wirtschaft von Volkswagen und seinen Zulieferern in Zwickau dominiert wird sieht Torsten Kunz als Fluch und Segen zugleich. „Wenn VW ein bisschen hüstelt, bekommen alle Gänsehaut. Das ist ein Problem“, sagt Kunz. „Eine strategische Aufgabe ist deshalb Diversifizierung.“ Potenzial für neue Firmen sieht er zum Beispiel in der WHZ-Initiative der All Electric Society. Bei dem Projekt geht es darum, die stärker werdende Bedeutung der Elektroenergie für alle Lebensbereiche zu erforschen.
Die Stadträte hatten zuletzt vor allem die verstärkte Neuansiedlung von Unternehmen seitens der Wirtschaftsförderung gefordert. Kunz will diese Strategie verfolgen, sagt aber auch: „Die bestehenden Unternehmen zu unterstützen, ist mindestens ebenso wichtig.“
Das Interview wurde von Johannes Pöhlandt (Freie Presse) durchgeführt.
