Schloss Osterstein ist das ehemalige Stadtschloss von Zwickau. Erstmals urkundlich als „hus“ 1331 erwähnt, wurde es bei einem Stadtbrand 1403 stark beschädigt.
Dem Abriss und der Wiedererrichtung in den nächsten Jahren folgte von 1587 bis 1590 der Umbau zu einem herrschaftlichen Renaissanceschloss. In den Jahren 1775 bis 1962 war es eine Strafanstalt.
Nach deren Schließung war das Denkmal dem Verfall preisgegeben und konnte erst mit der umfassenden Sanierung in den Jahren 2006 bis 2008 gerettet werden. Seitdem erstrahlt das Wettiner Schloss wieder in voller Schönheit.
Zu den bekanntesten Gästen gehörte Martin Luther, der am 2. Mai 1522 auf dem Schloss predigte. August Bebel und Karl May mussten hier ihre Haft verbüßen.
1833 bis 1850 war Friedrich Moritz von Rohrscheidt Strafanstaltsdirektor. Seine Tochter war die erste Sängerin der „Peri“ bei der Aufführung von Schumanns gleichnamigen Oratorium in Zwickau 1846.
Sie sang auch beim Zwickauer Schumann-Fest 1847. 1904 bis 1922 wirkte Martin Kreisig als Lehrer und Kantor in der Strafanstalt Schloss Osterstein. Als Sohn eines Schumann-Schülers erhielt er 1910 den Auftrag, eine Schumann-Sammlung zusammenzutragen. Sie entwickelte sich zu einem umfangreichen Schumann-Museum, dessen erster Leiter er wurde.