Das im Jahr 1900 fertiggestellte Bauwerk überquert die Zwickauer Mulde in unmittelbarer Zentrumsnähe.
Die vorherige Holzkonstruktion mit Überdachung aus dem 17. Jahrhundert musste der – für damalige Zeiten modernen – Stahlnietkonstruktion weichen. Mit 69 Metern Länge und 12 Metern Breite gehört sie zu den Wahrzeichen Zwickaus. Vom 15. Juni bis 1. Juli 1945 diente die Paradiesbrücke als eine Art Grenzübergang. Die Mulde bildete die Demarkationslinie zwischen sowjetisch und amerikanisch besetztem Gebiet in Zwickau. Seit 1979 ist die Paradiesbrücke für den Fahrverkehr gesperrt. 2002 wurde die Paradiesbrücke umfassend saniert.
Von der Paradiesbrücke schaut man auf den Brückenberg, an dem Schumann oft weilte. Linker Hand lagen die „Zwickauer Bergkeller“, ein auch bei Schumann beliebtes, heute nicht mehr existierendes Ausflugsziel. In Holzpavillons wurde Tanz- und Unterhaltungsmusik gespielt. Am 11. Juli 1847, dem ersten Schumann-Fest, wurde hier zu Ehren Robert und Clara Schumanns ein Freiluftkonzert gegeben.
Ihr Namen hängt – der Legende nach – mit Martin Luther zusammen: Dieser soll bei seinem Besuch in Zwickau von wütenden Franziskanern in einen Hinterhalt gelockt worden sein. Da er sich gegen die bewaffneten Mönche nicht wehren konnte, floh Luther über die Muldenbrücke in das erstbeste offenstehende Haus. Drinnen soll er ausgerufen haben: „Gott sei Dank, dass er mich dieses Haus finden ließ. Denn wahrlich, es ward mein Paradies.“ Das Wirtshaus hieß von nun an, auch seiner schönen Lage wegen, „Das Paradies“.