Das ehemalige spätgotische Bürgerhaus war über Jahrhunderte Gasthof mit Logis- und Stallgebäuden und ist heute völlig überformt.
Allerdings blieb ein bemerkenswertes zweijochiges Kreuzrippengewölbe erhalten, das in der Eingangshalle zu sehen ist. Dieses Haus bewohnte Hermann Mühlpfort (1486–1534), der von 1521 bis 1533 Bürgermeister war und frühzeitig in enger Freundschaft zu Martin Luther stand.
Ihm widmete Luther 1519 seine Schrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen“. Auf Bitten des Rates weilte Luther 1522 in der Stadt, um die aufgebrachte Bevölkerung zur Ruhe aufzurufen. 1531 kam es jedoch im Streit um die Besetzung der Pfarrstellen zum unversöhnlichen Bruch zwischen Mühlpfort und Luther.