Stadtchronik 20. Jh.

20. Jahrhundert

1900

Am 28. Oktober wird die neue Paradiesbrücke für den Verkehr freigegeben.

1901

Am 18. März öffnet das Kaufhaus Ury Gebrüder, Zwickau/Leipzig, später Kaufhaus Schocken, in der Wilhelmstraße 9.
Am 8. Juni wird in Erinnerung an den in Zwickau geborenen und aufgewachsenen Komponisten Robert Schumann (1810-1856) auf dem Hauptmarkt das Robert-Schumann-Denkmal eingeweiht.

1902

Am 2. Juli wird das Patent für das erste vollsynthetische Kunstharz „Laccain N" vergeben, das von Carl Heinrich Meyer, Chemiker in der Firma Louis Blumer, H. Zwieger Nachf., entwickelt wurde.
Am 1. Oktober wird Marienthal nach Zwickau eingemeindet.

1903

Am 7. Juli wird in Anwesenheit des sächsischen Königs das neue Gebäude der Ingenieurschule in der Körnerstraße 15 (heute: Lessingstraße 15) übergeben.

1904

Anfang Januar wird die Schwimmhalle des Johannisbades eröffnet. Damit gehört Zwickau zu den wenigen deutschen Städten, die ein öffentliches Hallenbad besitzen.
August Horch verlegt seine Automobilbaufirma von Reichenbach nach Zwickau und gründet hier die A. Horch & Cie. Motorenwerke.

1905

Per 1. Januar wird Eckersbach nach Zwickau eingemeindet.
Am 15. Juni erfolgt die feierliche Einweihung der Andachtsstätte der Ende 1904 gegründeten Israelitischen Gemeinde in der Bahnhofstraße 8. innerhalb der Gemeinde gründet sich Anfang der 1920er Jahre der Verein „Adass Jisroel" aus orthodoxen Juden, der sich seinen Betsaal in der Burgstraße 10 einrichtet.

1906

Am 29. Januar erhält die neu errichtete Lutherkirche ihre Weihe. Das Altarbild stammt vom bekannten Kirchenmaler Fritz von Uhde und die Orgel aus der Orgelbauwerkstatt Jehmlich.
Vom 31. Mai bis zum 30. September findet auf der Ziegelwiese am Schwanenteich eine „Gewerbe- und Industrieausstellung" mit 912 Ausstellern statt, deren Schirmherrschaft der sächsische König übernommen hat.
Am 24. November öffnet in Zwickau das „Erste ständige Theater für lebende Photographien", das spätere Kino „Alhambra".

1908

Am 1. April nehmen in Marienthal die Eisenbahnwerkstätten ihren Betrieb auf - das spätere Reichsbahnausbesserungswerk (RAW), das zeitweilig zu den größten Firmen der Stadt zählt.

1909

August Horch gründet nach seinem Ausscheiden aus der A. Horch & Cie. AG die August Horch Automobilwerke GmbH (Audi).

1912

Ab 18. März treten rund 50 Prozent der Bergarbeiter des Zwickauer und des Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenreviers in den Ausstand um höhere Löhne. Nach fünf Wochen beenden sie den Streik erfolglos.
Am 16. April wird im Beisein des sächsischen Königs das Lehrerseminar in der Lothringer Straße (heute: Lassallestraße) feierlich eröffnet.
Am 18. Oktober nimmt die Zwickauer Automobil Omnibus GmbH den Betrieb auf. Die ersten Linienverbindungen führen nach Nieder- und Oberplanitz und nach Reinsdorf/Wildenfels.

1913

Am 29. Juni wird das mit Hilfe von privaten Spenden errichtete und unter der Obhut von Pastor Hermann Gocht stehende Taubstummenheim seiner Bestimmung übergeben.

1914

Am 23. April wird das König-Albert-Museum eingeweiht.
Am 6. Juli wird die neue Muldenbrücke in Pölbitz für den Verkehr frei gegeben
Am 1. August bricht der Erste Weltkrieg aus. Das in Zwickau stationierte Königlich-Sächsische Neunte Infanterie-Regiment Nr. 133 wird an die Westfront verlegt.

1914 — 1918

Während des Krieges werden in Zwickau Lazarette und ein Kriegsgefangenenlager eingerichtet.
Die patriotisch gesinnten Bürger errichten auf dem Hauptmarkt einen sogenannten Nagelroland. Im Verlaufe des Krieges verschlechtert sich die soziale Lage der Zwickauer Bevölkerung. Grünanlagen werden zum Gemüseanbau freigegeben. Bei der städtischen Straßenbahn werden die Zahlboxen abgeschafft und Schaffnerinnen eingesetzt, um Frauen, deren Männer im Krieg sind, einen Verdienst zu ermöglichen.

1918

9. November: Ausbruch der Novemberrevolution in Deutschland.
Der Soldatenrat entwaffnet die Kommandeure und Offiziere der Garnison und übernimmt die Kommandogewalt.  Auf dem Rathaus wird eine rote Fahne gehisst. Eine Volksversammlung auf dem Schießanger wählt einen provisorischen Arbeiterrat, der aus 10 Vertretern der SPD und 10 Vertretern der USPD besteht.
Am 10. November übernimmt der Arbeiter- und Soldatenrat die öffentliche Gewalt im Bezirk Zwickau.
Am 13. Dezember treten die SPD-Vertreter aus dem Arbeiter- und Soldatenrat aus.

1919

Vom 7. bis zum 12. Januar besetzen Anhänger des Spartakusbundes und Mitglieder des Arbeiter- und Soldatenrates die Druckerei und die Redaktion des sozialdemokratischen Sächsischen Volksblattes. Nach blutigen Auseinandersetzungen im Gefolge einer von der SPD organisierten Volksversammlung geben die Besetzer am 12. Januar auf. Das Volksblatt geht wieder zurück an die Sozialdemokratie. Der Arbeiter- und Soldatenrat wird entmachtet. Führende Vertreter werden verhaftet. Am 19. Januar finden die Wahlen zur Nationalversammlung statt. In Zwickau erringt die SPD die meisten Stimmen.
Auf seine Bitte hin wird Oberbürgermeister Karl Keil zum 31. März in den Ruhestand versetzt. Sein Nachfolger, Richard Holz, übernimmt das Amt des Oberbürgermeisters ab Juni 1919.
Im Oktober beginnt das erste Unterrichtssemester der Volkshochschule.

1920

Vom 13. bis 16. März findet in Deutschland der Kapp-Putsch statt. An dem von den Gewerkschaften ausgerufenen Generalstreik gegen den Putsch beteiligen sich am 15. März auch die Zwickauer Arbeiter. Auf dem Hindenburgplatz wird ein Massenmeeting durchgeführt.

1921

Zum 1. Oktober vereinigen sich der Zwickauer Steinkohlenbauverein und die Zwickauer Bürgergewerkschaft mit dem Erzgebirgischen Steinkohlen-Aktien-Verein (ESTAV). Damit beherrscht der ESTAV das Steinkohlenabbaugebiet links der Mulde.
Ab 1. Dezember erfolgt die Inbetriebnahme des neuen Staatlichen Krankenstifts in Marienthal.

1922

Zum 1. Januar wird Weißenborn nach Zwickau eingemeindet.
Am 4. Juli finden auf Initiative von SPD, USPD, KPD und des ADGB in ganz Deutschland
Arbeitsniederlegungen und Demonstrationen zum Schutz der Republik und zur Durchsetzung von Arbeiterforderungen statt. In Zwickau folgen dem Aufruf 70.000-80.000 Menschen, die sich zu einer machtvollen Kundgebung auf dem Hindenburgplatz versammeln und anschließend in zwei Demonstrationszügen zum Hauptmarkt ziehen. Dabei kommt es zu blutigen Zusammenstößen mit der Polizei, die zwei Menschenleben und 29-35 Verletzte fordern.

1923

Per 1. Januar erfolgt die Eingemeindung von Schedewitz.
Vom 25. Juli bis 10. August streiken die Bergarbeiter im Zwickauer und Oelsnitz-Lugauer Steinkohlenrevier erfolgreich für eine Erhöhung der Löhne.
Im Zuge der Reichsexekution gegen die sächsische KPD-SPD-Regierung Ende Oktober marschieren am 2. November 1923 Reichswehrtruppen in Zwickau ein. Sie besetzen das Gebäude des Sächsischen Volksblattes, das kurzzeitig verboten wird, und nehmen Verhaftungen vor. Mitte Dezember ziehen die Einheiten aus Zwickau ab.

1924

Am 1. Juni erfolgt die feierliche Eröffnung des Volksbades „Unter den Erlen".
Im Rahmen des 38. Sächsischen Gastwirtsverbandstages vom 10. bis 17. August  in Zwickau findet die „Ausstellung für das Gastwirtsgewerbe, Heimische Industrie mit der Sonderabteilung für Gas, Wasser und Elektrizität, der Sonderabteilung Kochkunst und der Abteilung des Sächsischen Steinkohlensyndikats" statt.
Am 15. August wird Zwickau von einem Hochwasser heimgesucht. Der  Pegelstand der Mulde erreicht 2,86 Meter, der höchste Wasserstand seit 1897/99. Gebiete der Vorstädte, in Pölbitz und Schedewitz sind betroffen.  Das Wasser unterbricht den Straßenverkehr, dringt in Erdgeschosswohnungen und Fabrikgebäude ein. Es entsteht ein Sachschaden von ca. 200.000 Mark.
Am 3. November nimmt das neu errichtete Obdachlosenheim den Betrieb auf.

1926

Die Stadt Zwickau beginnt mit der Errichtung von Notwohnungen. 

  


Der „Zwickauer Verein für Luftfahrt und Flugwesen" richtet an der Reichenbacher Straße einen Flugplatz ein, der später ausgebaut wird und zeitweilig dem Linienverkehr dient.
Die Wagenhalle für die Zwickauer Straßenbahn an der Schlachthofstraße wird in Betrieb genommen.

1927

Im Juli übernimmt die Landwirtschaftliche Schule ihr neues Schulgebäude an der Werdauer Straße.
Am 3. Juli wird das Sommerbad des Schwimmvereins Zwickau 04 (04-Bad) eröffnet.
vom 23. September bis 3. Oktober findet in Verbindung mit der Jahreshauptversammlung des Landesverbandes Sachsen für Obst- und Weinbau eine Obst- und Gartenbauausstellung der Gartenbauvereine Zwickau und Umgebung statt.

1928

Per 1. August geht die städtische Ordnungspolizei auf den Staat über. Die Stadt hat Beiträge zur Unterhaltung der Ordnungspolizei zu leisten.
Zum 1. Oktober erfolgt die Eingliederung des Zwickauer Arbeitsamtes in die Reichsanstalt für Arbeitslosenvermittlung und Arbeitslosenversicherung.

1929

Vom 28. Februar bis zum 5. März führt der Verkehrs- und Verschönerungsverein Zwickau e.V. eine Festwoche „Zwickau im Verkehr und Licht" durch.
Am 7. Oktober wird die im Bauhausstil errichtete Pestalozzischule an der Seminarstraße feierlich eingeweiht.
Am 27. November stimmt die Stadtverordnetenversammlung der Gründung der Energie-und-Verkehrs-Aktiengesellschaft Westsachsen zu, die rückwirkend zum 1. Januar 1929 vollzogen wird. Gesellschafter sind mit je 50 % die Stadt Zwickau und die Aktiengesellschaft Sächsische Werke Dresden. Die Stadt Zwickau bringt in die Gesellschaft das Elektrizitätswerk, die Straßenbahn, das Gaswerk und ihre Aktien des Erzgebirgischen Steinkohlen-Aktienvereins ein.

1930

Am 1. Oktober wird die neu errichtete Frauenklinik auf dem Gelände des staatlichen Krankenstifts eröffnet.

1931

Die Massenkundgebungen der NSDAP und ihrer Gliederungen nehmen unter großem öffentlichen Interesse zu. Besonderen Ausdruck findet das in der 10-Jahres-Feier der NSDAP-Ortsgruppe Zwickau vom 2. bis zum 4. Oktober.
Die republikanischen Kräfte und die Arbeiterparteien antworten ebenfalls mit verstärkten politischen Aktivitäten.
Am 5. Juli erfolgt die Einweihung der neuerbauten Friedenskirche der Zwickauer Methodistengemeinde.
Auf Grund der schwierigen finanziellen Lage ist die Stadt Zwickau gezwungen mehrere kulturelle und soziale Einrichtungen zu schließen. Das betrifft seit dem 3. August das König-Albert-Museum, seit dem 15. September das Städtische Theater und außerdem die Walderholungsstätte sowie zwei Kindertagesheime. Städtische Angestellte werden entlassen und Bauprojekte gestoppt.

1932

Am 4. Januar wird Zwickau auf Grund des plötzlichen Tauwetters und der Schneeschmelze von einem Hochwasser heimgesucht. Der höchste Pegelstand der Mulde liegt mit 3,10 Metern über dem von 1897. Auf Grund der Hochwasserschutzmaßnahmen der vorhergegangenen Jahre, insbesondere Eindeichung der Mulde und Bachregulierungen, halten sich die Schäden in Grenzen.
Nachdem SPD, ADGB, Arbeitersportverbände und das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold sich auf Reichsebene bereits im Vorjahr zur „Eisernen Front" im Kampf gegen die nationalsozialistische Gefahr zusammengeschlossen haben, bildet sie sich im Frühjahr auch auf lokaler Zwickauer Ebene heraus und tritt mit Kundgebungen und Demonstrationen in Erscheinung.
Während des zeitweiligen Verbots der SA und anderer nationalsozialistischer Organisationen schließt die politische Polizei am 13. April das SA-Heim in der Wilhelmstraße.
Am 29. Juni erfolgt die Gründung der Auto Union AG. Ihr gehören die Zwickauer Automobilwerke Horch und Audi, DKW Zschopau und die Automobilabteilung von Wanderer in Chemnitz an.
Am 2. Juli weiht die NSDAP ihr „Adolf-Hitler-Haus" ein.
Am 23. Oktober spricht Hitler in Zwickau vor 60.000 Zuhörern.
Im Oktober erfolgen in Zwickau und Umgebung Verhaftungen von Angehörigen der SA und SS wegen illegalen Waffenbesitzes.
Im Wahlkampf zur Reichstagswahl am 6. November treten die Sozialdemokraten und die Kommunisten einzeln an. In der „Neuen Welt" spricht am 4. November der Vorsitzende der SPD, Otto Wels. Für die KPD wirbt Wilhelm Pieck im Lindenhof um Stimmen. Die NSDAP erhält in Zwickau 21.543 Stimmen, die SPD 14.029 und die KPD 7.128 Stimmen.

1933

Am 5. Februar findet eine Protestkundgebung der Eisernen Front  gegen die Machtergreifung der Nationalsozialisten auf dem Rathenauplatz statt unter Teilnahme der KPD und der SAP. Es werden 15.000 Teilnehmer gezählt. Auf der Kundgebung fordert der sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Georg Graupe zur Einheit der Arbeiterklasse auf.
In der Nacht vom 27. zum 28. Februar brennt in Berlin das Reichstagsgebäude. Daraufhin gehen die Nationalsozialisten mit offener brutaler Gewalt gegen politische Gegner, insbesondere die KPD, vor. Bei den Polizeiaktionen ab 1. März unter Teilnahme von SS und SA kommt es in Zwickau zu zahlreichen Verhaftungen. Angemeldete Kundgebungen der linken Kräfte werden verboten. Im Schloss Osterstein wird vorübergehend ein Konzentrationslager eingerichtet.
Bei der Reichstagswahl am 5. März wird in Zwickau die NSDAP mit 25.288 Stimmen (1932  20.456 Stimmen) stärkste Partei vor der SPD mit 13.365 Stimmen (1932  12.765 Stimmen) und der KPD mit 8.442 Stimmen (1932  8.222 Stimmen).
Am 6. März wird das Sächsische Volksblatt verboten. Die Mitarbeiter werden verhaftet.
Am 7. März wird entgegen noch geltender Bestimmungen auf dem Rathaus die Hakenkreuzfahne gehisst.
Am 8. März übernehmen SA und SS für einige Tage die Polizeigewalt und besetzen alle öffentlichen Gebäude. Der bisherige Polizeidirektor, Dr. Thoering, wird abgesetzt. Kommissarischer Leiter der Zwickauer Polizeibehörde wird Polizeioberleutnant Dünnebier.
Am 31. März wird die Stadtverordnetenversammlung aufgelöst.
In der Nacht vom 10. zum 11. Mai 1933 wird der Sekretär der KPD-Unterbezirksleitung, Martin Hoop, im Schloss Osterstein ermordet.

1934

Der bisherige Oberbürgermeister Richard Holz geht in den Ruhestand, führt aber bis Juli die Amtsgeschäfte kommissarisch weiter. Am 1. Oktober übernimmt Ewald Dost (NSDAP) das Amt des Oberbürgermeisters.

1935

Vom 1. bis 9. Juni führt Zwickau eine Festwoche zur 800-Jahr-Feier der Stadt durch. 1918, dem eigentlichen Jahr 800 nach der Ersterwähnung Zwickaus, fiel die Feier auf Grund des Krieges aus. Gleichzeitig wird der 125. Geburtstag des am 8. Juni 1810 in Zwickau geborenen Komponisten Robert Schumann begangen.

1936

Am 16. Dezember wird das neue Empfangsgebäude des Zwickauer Hauptbahnhofes übergeben. Damit sind die seit den 1920er Jahren erfolgten umfangreichen Arbeiten an den Reichsbahnanlagen in Zwickau abgeschlossen.

1937

Am 1. Juli wird der auf dem Areal zwischen Bose-, Leipziger und Moritzstraße angelegte Neumarkt als Standort des Wochenmarktes eröffnet.
Am 9. August wird die neue Sparkasse, Crimmitschauer Straße 1, ihrer Bestimmung übergeben.
Am 1. Oktober erfolgt die Einweihung des „Ringhauses" mit der Gaststätte „Ringkaffee" in der Schumannstraße.

1938

vom 27. Mai bis 12. Juni findet auf dem Hindenburgplatz und im König-Albert-Museum die „Westsachsenschau" statt. 157 Aussteller zeigen Industrieerzeugnisse aus der Region. Die Schau wird zur Selbstdarstellung der Nationalsozialisten und zur Vorbereitung der Bevölkerung auf einen Krieg benutzt, indem auch Reichsluftschutzbund, Reichsarbeitsdienst und andere nationalsozialistische Organisationen ausstellen und Veranstaltungen im Rahmenprogramm anbieten.
Am 31. Mai wird das Robert-Schumann-Denkmal vom Hauptmarkt auf den bisherigen Regierungsplatz, nun Robert-Schumann-Platz, umgesetzt.
In der Nacht vom 27. zum 28. Oktober werden gemäß einer Anweisung des Reichsführers SS auch in Zwickau die jüdischen Bürger mit polnischem Pass festgenommen und ins Polizeipräsidium in der ehemaligen Georgenschule gebracht, um anschließend aus Deutschland ausgewiesen zu werden.
Während der Pogromnacht vom 9. zum 10. November geht in Zwickau der Betsaal der Jüdischen Gemeinde, Burgstraße 10, in Flammen auf. Die Trauerhalle des Jüdischen Friedhofes wird ebenso in Brand gesteckt. Geschäfte und Wohnungen werden verwüstet. Alle männlichen Juden, außer Kindern, werden verhaftet und ins Polizeipräsidium gebracht. Später erfolgt die Verschleppung ins Konzentrationslager Buchenwald.
Ab 1. Dezember verkehren auf der Linie Weißenborn - Poetenweg - Stenn O-Busse.

1939

Zum 1. April wird der Ortsteil Brand nach Zwickau eingemeindet.
Mit dem Überfall auf Polen am 1. September beginnt der Zweite Weltkrieg. Erste Auswirkungen in Zwickau  sind u.a. die Einrichtung eines Resevelazaretts am Heinrich-Braun-Krankenhaus.

1940

Am 9. Dezember wird im Beisein offizieller Persönlichkeiten das Rathaus nach erfolgtem Um- und Erweiterungsbau feierlich übergeben.

1941

Im Zuge der Gleichschaltung der Presse stellt das „Zwickauer Tageblatt und Anzeiger" am 14. Juni sein Erscheinen ein. Die einzige zugelassene Tageszeitung ist von nun an die „Neue Zwickauer Zeitung".
Am 28. Juli wird das neu errichtete Gebäude der Stadtbank AG und Girozentrale Sachsen am Adolf-Hitler-Ring 23 (heute: Dr.-Friedrichs-Ring 23) eröffnet.

1942

Die Werke Audi und Horch der Autounion AG setzen für die Produktion von Militärfahrzeugen Zwangsarbeiter, KZ-Häftlinge (Außenlager des KZ Flossenbürg) und Kriegsgefangene ein. 
Mit einer dreitägigen Großveranstaltung für Leibesübungen erfolgt im August nach einer vierjährigen Bauzeit die Einweihung der Südkampfbahn (heute: Westsachsenstadion) an der Geinitzstraße.

1944

Die Gemeinde Oberhohndorf und die Stadt Planitz werden nach Zwickau eingemeindet.
Mehrfach ist Zwickau alliierten Bombenangriffen ausgesetzt. Ziele sind in erster Linie Betriebe der Rüstungsindustrie wie das Flugzeugreparaturwerk Gustav Basser, das Reichsbahnausbesserungswerk, die Werke Horch und Audi sowie wichtige Bahnlinien. Bei diesen Luftangriffen werden auch Wohnhäuser getroffen und es sind Tote und Verletzte zu beklagen.

1945

In den Mittagsstunden des 19. März erlebt Zwickau den schwersten Luftangriff. Getroffen werden vor allem das südwestliche Stadtzentrum und Straßenzüge im westlichen Stadtteil Marienthal. Bei diesem Bombenangriff sterben 441 Menschen und 208 Personen werden verletzt.
Am 17. April nehmen amerikanische Truppen Zwickau ein.
Der ehemalige sozialdemokratische Stadtverordnete Fritz Weber wird als Oberbürgermeister eingesetzt. Erste Maßnahmen zur Normalisierung des Lebens erfolgen. Lebensmittel sind streng rationiert.
Die Steinkohlenförderung, die in den letzten Kriegstagen zum Erliegen kam, wird wieder aufgenommen und erreicht zeitweise bereits  35 Prozent der Tagesmenge von 1944.
Ab 4. Mai verkehren Straßenbahn und O-Bus wieder auf Teilstrecken. Bis Ende Juni erfolgt nach und nach die Aufnahme des Personenverkehrs durch die Reichsbahn, obwohl die Gleisanlagen des Zwickauer Hauptbahnhofs stark zerstört sind. Politische Parteien und Organisationen werden nicht zugelassen. Politische Kundgebungen sind verboten.
Am 1. Juli wechselt die Besatzungsmacht. Als Teil der sowjetischen Besatzungszone kommt Zwickau unter die militärische Verwaltung der Roten Armee. Der sowjetische Stadtkommandant setzt zunächst den Kommunisten Georg Handke als Oberbürgermeister ein. Da dieser andere Funktionen im Land Sachsen erhält, wird am 10. Juli der Sozialdemokrat Paul Müller zum Oberbürgermeister ernannt. Gleichzeitig wird der aus Vertretern der in der sowjetischen Besatzungszone zugelassenen Parteien bestehende Stadtrat ins Amt eingesetzt.
Als erste Tageszeitung erscheint ab 14. Juli die von der KPD herausgegebene „Volkszeitung".
Nach und nach werden verschiedene Kulturstätten wieder eröffnet, so am 19. Juli das Stadttheater im Gewandhaus, am 19. August das Städtische Museum, am 1. September das Varieté „Lindenhof".
Am 1. Oktober beginnt an den Zwickauer Schulen wieder der Unterricht.
Die Industrieproduktion kommt nur sehr schleppend in Gang.
Wichtige Zwickauer Betriebe arbeiten hauptsächlich zur Erbringung von Reparationsleistungen. Die bedeutendsten, wie insbesondere Horch und Audi, unterliegen der Demontage. Allein im Werk Horch betrifft das nahezu 4000 Maschinen sowie Ersatzteile und vorrätiges Material.

1946

In der Nacht vom 2. zum 3. Januar  werden Bühnenhaus und Zuschauerraum des Varietés „Lindenhof" durch einen Brand zerstört.
Am 14. April findet in der „Neuen Welt" der erste Bezirksparteitag des Bezirkes Südwestsachsen der SED statt. Zu Vorsitzenden werden Josef Hegen von der KPD und Richard Hentsch von der SPD gewählt.
Am 30. Juni findet in Sachsen der Volksentscheid  zur Enteignung von Betrieben von Nazi- und Kriegsverbrechern statt. Die große Mehrheit der Zwickauer Wahlberechtigten entscheidet sich für die Enteignung. Daraufhin gehen in Zwickau 58 Betriebe in Volkseigentum (staatliches Eigentum) über.
Im Ergebnis der Kommunalwahlen vom 1. September erhalten die SED 26, die CDU 19 und die LDPD 15 Sitze in der Zwickauer Stadtverordnetenversammlung.

1947

Am 12. April wird die Zwickauer Puppenbühne in der Inneren Plauenschen Straße eröffnet.
Am 1. Mai beginnt die unter Leitung von Prof. Siegfried Eberhard stehende Robert-Schumann-Akademie den Unterricht mit 300 Schülern.
Am 22. Mai werden im Reichsbahnausbesserungswerk die 1000. instandgesetzte Lokomotive und der 12 000. reparierte Waggon übergeben.
Vom 4. bis 10. Juni finden Robert-Schumann-Festtage statt, in deren Rahmen am 8. Juni das Robert-Schumann-Gedenkzimmer in seinem Geburtshaus, Hauptmarkt 5, wieder eröffnet wird.
Am 9. Juni wird der in Zwickau geborene Maler Max Pechstein zum Ehrenbürger von Zwickau ernannt.
Am 28. Juni wird das Städtische Kindererholungsheim am Windberg, in dem jeweils 30 erholungsbedürftige Kinder aufgenommen werden können, seiner Bestimmung übergeben.
Am 12. Juli eröffnet das Städtische Museum eine Ausstellung mit Werken von Max Pechstein. Anlässlich dieser Ausstellung wird eine Max-Pechstein-Stiftung ins Leben gerufen, die den Max-Pechstein-Preis vergibt. Der erste Preisträger ist Helmut Lang aus Zwickau. Ihm wird am 4. Oktober der Preis für seinen Zyklus „Aus einem Leben" zuerkannt.

1948

Am 2. Januar wird die Bergbaupoliklinik im Haus Dr.-Friedrichs-Ring 35 als erste Betriebspoliklinik im Land Sachsen in Betrieb genommen.
Vom 15. bis 17. April findet vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Zwickau die öffentliche Hauptverhandlung im Prozess gegen vier Angehörige der SS-Wachmannschaft des ehemaligen Schutzhaftlagers Schloss Osterstein wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit statt. Die Angeklagten werden zu Zuchthausstrafen von sechs Jahren bis lebenslänglich verurteilt.
Vom 6. bis 10. Juni findet eine Robert-Schumann-Woche statt, in deren Rahmen das Robert-Schumann-Denkmal an seinem neuen Platz in den Schwanenteich-Anlagen geweiht wird.
Am 11. September wird das Ehrenmal für die Verfolgten des Naziregimes am Schwanenteich eingeweiht.
Am 13. Oktober übererfüllt der Hauer Adolf Hennecke aus dem Oelsnitzer Steinkohlenwerk „Gottessegen", Grube „Karl Liebknecht", in einer Sonderschicht sein Tagessoll mit 380 Prozent. Die damit ins Leben gerufene so genannte Hennecke-Bewegung erfasst auch das Zwickauer Steinkohlenrevier und andere Wirtschaftszweige.
Im Brückenbergschacht I erreichen die Häuer Franz Franik, Alfred Baumann und Heinrich Michaels in einer Schicht jeweils mehr als 500 Prozent ihrer Tagesnorm.
Im Reichsbahnausbesserungswerk übererfüllen die Schlosser Werner Estel, Werner Modes und Erich Knüpfer ihre Arbeitsnorm mit 393 Prozent.
Ende November wird in der Hauptstraße im Erdgeschoss des Kaufhauses Meuer das erste HO-Geschäft eröffnet, in dem Lebensmittel, Bedarfs- und Luxusartikel ohne Marken gekauft werden können.

1949

Am 14. Oktober findet anlässlich der Gründung der DDR am 7. Oktober 1949 eine gemeinsame Festsitzung der Stadtverordneten und des Rates der Stadt Zwickau statt.

1950

Am 16. April holt sich die Betriebssportgemeinschaft „Horch" mit einem 5:1-Sieg über die SG Dresden-Friedrichstadt den ersten DDR-Meistertitel im Fußball
Am 1. September wird das Varieté Lindenhof wieder eröffnet.
Am 16. September gibt Staatspräsident Wilhelm Pieck in Zwickaus „Neuer Welt" einen Empfang für 1800 Bergbaulehrlinge des Steinkohlen- und Braunkohlenbergbaus der DDR.

1952

Ein schweres Grubenunglück am 19. April auf dem Martin-Hoop-Werk, Schacht IV, fordert insgesamt 47 Todesopfer. 
Am 10. Juli tritt der Zwickauer Bergmann Alfred Baumann vor der II. Parteikonferenz der SED in Berlin auf und legt im Auftrag der SED-Kreisleitung den „Zwickauer Plan" vor. Dieser beinhaltet Maßnahmen zur Steigerung der Arbeitsproduktivität und zur Verbesserung des Lebensniveaus durch zusätzliche Initiativen der arbeitenden Menschen.

1953

Die Vororte Auerbach, Niederhohndorf und Pöhlau werden eingemeindet.
In Zwickau-Oberhohndorf wird am 30. Mai die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) in Zwickau gegründet.
Während des Aufstandes vom 17. Juni in der DDR werden in Zwickau Flugblätter mit dem Aufruf zum Generalstreik veröffentlicht, dem in den Zwickauer Betrieben aber nicht Folge geleistet wird.
Am Abend des 21. Juni formieren sich 150-200 Wismut-Arbeiter zu einem Protestzug, der von der Volkspolizei und der Roten Armee aufgelöst wird. 36 Teilnehmer werden vorläufig festgenommen.
Am 25. Dezember wird nach Abschluss der Umbauarbeiten am Bühnenhaus das Stadttheater im Gewandhaus wieder eröffnet.

1954

In der Nacht vom 9. zum 10. Juli wird Zwickau vom schwersten Muldenhochwasser seiner Geschichte heimgesucht. Mehrere Dammbrüche führen zur Überschwemmung des historischen Stadtzentrums und mehrerer Stadtteile. Auf dem Hauptmarkt steht das Wasser 2,10 Meter hoch. Das Hochwasser richtet verheerende Schäden an. 773 Grundstücke, davon 636 Wohnungen sind betroffen, ebenso 254 Geschäfte, 139 Gewerbebetriebe, 2 Kaufhäuser, 4 Schulen, 4 Kirchen. Energie- und Wasserversorgung sowie Telefonverbindungen werden unterbrochen.
Im Kampf gegen das Hochwasser lassen der Bereitschaftspolizist Müller und der Rotarmist Martinow ihr Leben.

1955

Am 19. Juni wird die neue Muldenbrücke nach Zwickau-Eckersbach als „Ethel- und Julius-Rosenberg-Brücke" ihrer Bestimmung übergeben.
Am 26. Juni wird das Volksbad Pölbitz (früher 04-Bad) nach umfangreichen Baumaßnahmen infolge der Zerstörung durch amerikanische Panzer am Ende des Zweiten Weltkrieges eingeweiht.
Am 3. September stellt das Automobilwerk Zwickau (ehemals Audi) auf der Leipziger Messe den neu entwickelten Pkw P 70 mit einer erstmals im deutschen Automobilbau verwendeten Duroplastkarosse vor.

1956

Die Schumann-Festwoche (22. bis 29. Juli) aus Anlass des 100. Todestages von Robert Schumann wird am 22. Juli mit der Eröffnung des Robert-Schumann-Hauses, Hauptmarkt 5, als Museum und Forschungsstätte eingeleitet.
Am 1. September wird mit der „Walter-Ulbricht-Schule" auf dem Scheffelberg der erste Schulneubau seit dem Zweiten Weltkrieg eröffnet.

1957

Am 14. März wird die Robert-Schumann-Gesellschaft mit Sitz in Zwickau wieder gegründet. Zum Präsidenten wird der Rektor der Musikhochschule Dresden, Prof. Dr. Karl Laux, gewählt.
Am 23. August wird mit einer Aufführung der Operette „Der Zigeunerbaron" die im Rahmen freiwilliger Aufbaustunden errichtete Freilichtbühne am Schwanenteich eingeweiht.
Am 7. November beginnt im Automobilwerk Zwickau die Nullserienproduktion des Pkw P 50, später bekannt als „Trabant".

1958

Der VEB Sachsenring Kraftfahrzeug- und Motorenwerk (ehemals Horch) und der VEB Automobilwerk Zwickau (ehemals Audi) schließen sich zum VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau zusammen.
Am 29. September wird die neue Schedewitzer Brücke übergeben.

1959

In Marienthal beginnt der Bau von 4450 Neubauwohnungen, der bis 1966 abgeschlossen wird.

1960

Eine Kohlenstaubexplosion in der 1. Abteilung des Steinkohlenwerkes „Karl Marx" am 22. Februar fordert 123 Todesopfer.
Für den 27. Februar wird in der DDR Staatstrauer angeordnet. Im „Lindenhof" findet ein Staatstrauerakt statt. Die Trauerrede hält der Ministerpräsident der DDR Otto Grotewohl. Mit einem sechsstündigen Trauerzug durch Zwickau wird der toten Bergleute gedacht.
Am 28. Februar findet im Dom St. Marien ein Trauergottesdienst der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche statt.
Vom 17. bis 25. September findet anlässlich des 150. Geburtstages von Robert Schumann in Zwickau eine „Schumann-Ehrung der Deutschen Demokratischen Republik" mit Konzerten renommierter Orchester und Solisten, einer Kranzniederlegung am Robert-Schumann-Denkmal und einer Festsitzung der Robert-Schumann-Gesellschaft statt.

1962

Zum 31. Dezember wird die Strafvollzugsanstalt „Schloss Osterstein" geschlossen.

1963

Vom 9. bis 20. November findet in Zwickau der III. Internationale Robert-Schumann-Wettbewerb für Klavier und Gesang statt. Der Wettbewerb wird von nun ab alle drei bzw. vier Jahre in Zwickau ausgerichtet.

1965

Am 1. April erfolgt die Gründung des Pädagogischen Instituts Zwickau, ab 1973 Pädagogische Hochschule.
Die Bergingenieurschule und die Ingenieurschule für Kraftfahrzeugtechnik und Maschinenbau vereinigen sich am 23. September zur Ingenieurschule für Maschinenbau und Elektrotechnik.

1968

Vom 28. Juni bis 7. Juli findet die 850-Jahr-Feier von Zwickau statt. Höhepunkt ist  ein von 6000 Bürgern und mit 80 Wagen gestalteter Festumzug.
Am 27. September verkehrt der letzte Zug auf der Eisenbahnstrecke nach Zwickau-Planitz.
Am 13. Dezember verlassen die letzte hier reparierte Dampflok und der erste Container das Reichsbahnausbesserungswerk (RAW), das sich nun auf die Containerfertigung spezialisiert.

1969

Die Rodlerin Petra Thierlich aus Zwickau holt sich in Königsee den Weltmeistertitel im Einzelwettbewerb.
In den folgenden Jahren erkämpfen sich mehrfach Zwickauer Rennrodler bedeutende internationale Medaillen.
Am 1. September wird an der bisherigen Ingenieurschule zur Hochschulausbildung übergegangen. Es entsteht die Ingenieurhochschule Zwickau.

1971

Am 15. Mai 1971 ist Zwickau Zielort der 9. Etappe der XXIV. Internationalen Friedensfahrt. Etappensieger wird der Belgier Marc Demeyer. Auf dem 2. und 3. Platz folgen Siegfried Huster und Karl-Heinz Miersch aus der DDR. 40.000 Zuschauer jubeln den Friedensfahrern zu.
Der Ehrenstart für die 10. Etappe von Zwickau nach Sokolov in der damaligen CSSR wird am 17. Mai in der Humboldtstraße am Ernst-Toller-Platz (heute: Platz der deutschen Einheit) vollzogen. Der offizielle Start erfolgt auf der Reichenbacher Straße in Höhe der Minol-Tankstelle.
Am 7. Oktober tritt der Partnerschaftsvertrag mit der tschechischen Stadt Jablonec in Kraft.
Am 23. Dezember wird die Schwimmhalle an der Uhdestraße eröffnet.

1972

Am 11. Januar wird der Containerbahnhof in Betrieb genommen.

1973

Am 28. April wird der Grundstein für das Plattenbaugebiet Neuplanitz gelegt.
Am 14. Juni wird in Eckersbach E 4 das Versorgungszentrum „Kosmos" eröffnet. Damit wird der 4175 Wohnungen umfassende Wohnungsneubau in Eckersbach mit seinen Teilgebieten E 1 — E 4 vorläufig abgeschlossen.

1975

Die 1. Mannschaft der BSG Sachsenring Zwickau gewinnt am 14. Juni zum dritten Mal den FDGB-Pokal im Fußball und kommt anschließend im Europapokalwettbewerb der Pokalsieger bis ins Halbfinale.

1977

Mit dem letzten O-Bus zwischen Poetenweg und Stadtpark Weißenborn wird am 31. August der O-Bus-Verkehr eingestellt.
Am 30. November endet mit der Schließung des Martin-Hoop-Werkes die Steinkohlenförderung in Zwickau.

1979

Am 28. September wird der Grundstein für das Wiederbebauungsgebiet Alter Steinweg gelegt. Dem ist seit 1971 ein Flächenabriss im östlichen Stadtzentrum vorausgegangen.
Am 5. Oktober wird das vom Zwickauer Bildhauer Jo Harbort geschaffene Rosa-Luxemburg-Denkmal auf dem Rosa-Luxemburg-Platz (heute: Platz der deutschen Einheit) eingeweiht.
Am 6. Oktober wird die Kunststoffrodelbahn am Georgi-Dimitroff-Stadion eingeweiht.
Am 8. Oktober nimmt das Plattenwerk „Martin Hoop" die Produktion auf. Hier werden vor allem Betonplatten für den Wohnungsbau hergestellt. Die Beschäftigten sind vorwiegend ehemalige Bergleute.

1980

Die Bühnen der Stadt Zwickau eröffnen im Oktober das Theater in der Mühle (TiM), das 120 Besuchern Platz bietet.

1981

Am 5. Juni wird das sanierte und mit einem Erweiterungsbau versehene Konzert- und Ballhaus "Neue Welt" wieder eröffnet.

1982

Am 13. April erfolgt die Grundsteinlegung für Eckersbach E 5.

1983

Am 17. Juni wird das Abwasserpumpwerk „Silberhof", ein wichtiger Bestandteil des Hochwasserschutzes für Zwickau, feierlich in Betrieb genommen. Vier Pumpen mit einer Leistung von je 500 Kilowattstunden sind in der Lage pro Stunde 40.000 Kubikmeter Wasser abzupumpen.

1986

Am 12. April wird die Neugestaltung der Hauptstraße abgeschlossen.

1987

Am 31. Mai wird der Neubau des Puppentheaters in der Gewandhausstraße feierlich übergeben.
Der 23. September markiert den Beginn der Städtepartnerschaft zwischen  Zwickau und Zaanstad in den Niederlanden.
Am 5. Oktober wird der Fußgängertunnel zur Unterführung der Humboldt-/Crimmitschauer Straße zwischen Bahnhofstraße und Georgenplatz/Poetenweg freigegeben.

1988

Im Februar wird in Eckersbach E 5 die 30.000. nach dem Zweiten Weltkrieg fertig gestellte Neubauwohnung übergeben.
Ab 1. September öffnet im Gemeindesaal der Versöhnungskirche, Ossietzkystraße 5, die Friedensbibliothek.
Am 5. Oktober wird die zwischen Bahnhofstraße und Crimmitschauer Straße gelegene Zentralhaltestelle für den Busverkehr ihrer Bestimmung übergeben.
Am 1. Dezember tritt der Vertrag über die Städtepartnerschaft mit Dortmund in Kraft.

1989

Am 12. Mai wird die Ingenieurhochschule zur Technischen Hochschule erhoben.
Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 500. Geburtstag von Thomas Müntzer wird am 20. Mai vor der Katharinenkirche das Thomas-Müntzer-Denkmal des Berliner Bildhauers Jürgen Raue enthüllt.
Am 23. Oktober findet in der Lutherkirche das erste ökumenische Friedensgebet mit anschließender Demonstration statt. Nach dem Gebet formiert sich ein Zug aus etwa 1 300 Teilnehmern sowie weiteren 800 Personen und bewegt sich über die Bahnhofstraße zum Hauptmarkt.
Am 25. Oktober meldet sich das „Neue Forum" im Rathaus als politische Vereinigung an.
Auf dem Zwickauer Hauptmarkt versammeln sich Tausende Menschen zu einer eindrucksvollen Kundgebung. Mit Transparenten und in Sprechchören werden Reformen, Demokratie, freie Wahlen und die Anerkennung des „Neuen Forums" gefordert. Alle 14 Redner sprechen sich für einen konstruktiven Dialog über alle herangereiften politischen Probleme aus. Im Anschluss an die Kundgebung formiert sich ein Demonstrationszug durch die Stadt.
Im Klubhaus „7. Oktober" findet am 26. Oktober das erste Donnerstagsforum mit Bürgern verschiedener Anschauungen statt. Leidenschaftlich werden Themen wie politische Reformen, Umweltschutz, Fragen der Volksbildung, die Misere im Gesundheitswesen u.a.m. diskutiert.
Ab November nehmen die Bürger die von der Regierung nach der Grenzöffnung am Abend des 9. November verfügten neuen Reiseregelungen für Auslandsreisen verstärkt in Anspruch.  Die beantragten Visa werden vorwiegend für Kurzbesuche in der BRD und Westberlin genutzt. In den Zwickauer Meldestellen der Deutschen Volkspolizei und in der Staatsbank am Dr.-Friedrichs-Ring herrscht riesiger Andrang. Ein ähnlicher Ansturm setzt auf die Deutsche Reichsbahn ein. Ab 11. November verkehrt zwischen Plauen und Hof täglich ein zusätzliches Zugpaar mit Anschluss von und nach Zwickau. Außerdem sind Sonderzüge im Einsatz.
Auf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung konstituiert sich am 5. Dezember eine zeitweilige Arbeitsgruppe zur "Überprüfung von Amtsmissbrauch und Korruption sowie Verleumdungen von Bürgern und Funktionären".
Am 18. Dezember findet im Konzert- und Ballhaus „Neue Welt" die konstituierende Sitzung des Kreisverbandes der Sozialdemokratischen Partei Zwickau-Stadt und -Land statt.
Vertreter der Kirchen, des Konziliaren Prozesses, der Bürgerinitiative Neues Forum, der Parteien und der Gewerkschaft treffen sich am 19. Dezember im Domgemeindehaus zur ersten  Beratung des Runden Tisches, die unter Leitung von Superintendent Günter Mieth steht.

1990

Ziel der Montagsdemonstration am 22. Januar ist das August-Bebel-Werk. 30 000 Bürger fordern die Stilllegung der Großkokerei.
Am 31. Januar wird der Fußballverein FSV Zwickau gegründet.
Am 9. Februar besucht eine Abordnung von Kommunalpolitikern und Journalisten aus Zaanstad Zwickau.
Die Partnerstadt Dortmund und das Land Nordrhein-Westfalen stellen Zwickau 3 Millionen DM für die Lösung dringender kommunaler Aufgaben zur Verfügung.
Am 17. Februar erscheint erstmals die Tageszeitung "Sachsenpost".
Am 23. Februar spricht der Ehrenvorsitzende der SPD, Willy Brandt, auf einer sozialdemokratischen Wahlkundgebung auf dem Zwickauer Hauptmarkt.
Auf einer Wahlveranstaltung der "Allianz für Deutschland" am 28. Februar auf dem Zwickauer Hauptmarkt tritt Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) auf.
Am 18. März finden die ersten freien Wahlen zur Volkskammer der DDR statt. Klarer Sieger ist auch in Zwickau die "Allianz für Deutschland", ein Wahlbündnis aus CDU, DSU und Demokratischem Aufbruch.
Mit seiner zehnten Beratung beendet der Runde Tisch der Stadt Zwickau am 2. Mai seine Tätigkeit.
Am 6. Mai finden die ersten freien Kommunalwahlen statt. Stärkste Kraft in Zwickau ist die CDU.
Am 15. Mai öffnet die Automobilausstellung in der Walther-Rathenau-Straße, das spätere August-Horch-Museum.
Der 3 000 000. bei Sachsenring produzierte Trabant verlässt am 21. Mai die Endmontage in Mosel. Gleichzeitig läuft der erste VW Polo vom Band.
Der Jubiläumstrabi ist der offizielle Auftakt für die Serienfertigung des Trabant 1.1.
Auf der ersten Tagung der neuen Stadtverordnetenversammlung am 30. Mai wird Rainer Eichhorn (CDU) zum Oberbürgermeister gewählt.
Am 16. Juni erfolgt in der Aula der Technischen Hochschule Zwickau die Gründung der Industrie- und Handelskammer zu Zwickau. Zu ihrem Präsidenten wird Bernd Fritzsche gewählt.
Am 1. Juli tritt die Währungsunion zwischen BRD und DDR in Kraft. In Zwickau werden 26,5 Millionen DM ausgezahlt.
Bundeskanzler Helmut Kohl und der Vorsitzende des Vorstandes der Volkswagen AG Dr. Carl H. Hahn legen am 26. September den Grundstein für das VW-Werk in Mosel.
Mit einem Friedensgang von der ehemaligen Stasi-Kreisdienststelle zur Lutherkirche, einer festlichen Stadtverordnetensitzung und Volksfesten wird in Zwickau am 3. Oktober der Tag der deutschen Einheit begangen.

1991

Im Beisein des sächsischen Staatsministers für Wissenschaft und Kunst Prof. Dr. Hans-Joachim Meyer erfolgt am 7. Januar die feierliche Einweihung des Hörsaalkomplexes der Pädagogischen Hochschule Zwickau auf dem Scheffelberg.
Am 15. Februar rollen am VW-Standort Mosel der 5 000. VW Polo und der erste hier montierte VW Golf vom Band.
Im März beginnt die Firma Johnson Controls Objekt Zwickau GmbH & Co. KG mit der Produktion von Komplettsitzgarnituren für das VW Werk in Mosel.
Am 21. März versammeln sich rund 20 000 Metallarbeiter aus ganz Südwestsachsen auf dem Zwickauer Hauptmarkt zu einer Großkundgebung "Gegen die Kahlschlagpolitik der Treuhandanstalt - für die Sanierung der Betriebe und Schaffung neuer Arbeitsplätze". Die Initiatoren der Kundgebung sind der DGB, die IG Metall sowie Betriebsräte und Vertrauensleute von rund 130 Unternehmen der metallverarbeitenden Industrie.
In Eckersbach E 4, im ehemaligen Ambulatorium Scheffelstraße 42, wird im April Zwickaus erstes Ärztehaus mit privat niedergelassenen Kassenärzten eröffnet.
Im Sachsenring-Werk rollt am 30. April der letzte von insgesamt 3 690 099 PKW Trabant, ein Kombi 1.1 Universal, vom Montageband.
Die Firmengruppe Dr. Meleghy übernimmt im Mai das Presswerk der Sachsenring GmbH und gründet die Dr. Meleghy Presswerk Zwickau GmbH.
Am 7. Mai übernimmt der englische Konzern Guest, Keen & Nettle Golds (GKN) rückwirkend zum 1. Januar 1991 das Gelenkwellenwerk in Mosel.
Nach erfolgter Modernisierung öffnet am 5. Juni das Kaufhaus JOH seine Pforten für die Kunden. Das frühere "Magnet"-Kaufhaus gehört seit März 1991 zum Familienunternehmen JOH.
Am 11. Juni wird das Business & Innovation Centre Zwickau (BIC) in Form einer GmbH unter Beteiligung der Stadt Zwickau, der Stadt- und Kreissparkasse Zwickau, der Industrie- und Handelskammer zu Zwickau und der Unternehmensberatung ExperConsult GmbH Dortmund gegründet. Anliegen des BIC ist die Förderung und Unterstützung von Existenzgründern im Technik- und Technologiebereich.
Zur 1. Westsachsen Gewerbe- und Industrieschau (Westsachsenschau) auf dem Platz der Völkerfreundschaft präsentieren sich vom 15. bis 23. Juni  464 Firmen aus der Region Westsachsen und den alten Bundesländern.
Zum 1. Juli nimmt die Städtische Verkehrsbetriebe Zwickau GmbH (SVZ) die Geschäftstätigkeit auf.
Am 3. Juli wird die Sächsische Aufbau- und Qualifizierungsgesellschaft mbH Zwickau (SAQ) als Beschäftigungsgesellschaft zur sozialen Abfederung des Personalabbaus in der Sachsenring GmbH gegründet. Tätigkeitsfelder sind die Gewährleistung der Erstausbildung der Auszubildenden, die Weiterbildung von Fachkräften, die Umschulung in neue Berufe. Zur SAQ gehörende Arbeitnehmer werden über Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) beschäftigt.
Per 1. September wird die Elektrizitäts- und Fernwärmeversorgung Zwickau GmbH  gegründet und übernimmt die Fernwärmeversorgung im Stadtgebiet Zwickau.
Vom 9. bis 29. September finden am Dom St. Marien Domfesttage statt. Sie sind dem 450. Geburtstag des Bildschnitzers Peter Breuer, dem 100. Jahrestag der umfassenden Restaurierung der Marienkirche und dem 25. Jahrestag der Weihe der Eule-Orgel gewidmet. Zum Festgottesdienst am Michaelistag (29.9.) sind Sachsens Ministerpräsident Prof. Dr. Kurt Biedenkopf und Zwickaus Oberbürgermeister Rainer Eichhorn mit ihren Gattinnen anwesend.
Am 1. Oktober nimmt die Erdgas Zwickau GmbH die Geschäftstätigkeit auf.
Mit einem Festgottesdienst wird am 1. Dezember die Versöhnungskirche in Planitz geweiht. Landesbischof Hempel übergibt den Schlüssel des neuen Gotteshauses an Gemeindepfarrer Storl.

1992

Mit dem letzten Koksabstich in der Kokerei der Esteg mbH, Schneeberger Straße in Schedewitz (ehem. August-Bebel-Werk) endet am 18. März die mehr als 150-jährige Geschichte der industriellen Koksproduktion in Zwickau.
Die CRAY VALLEY Kunstharze GmbH aus Tönisvorst bei Krefeld übernimmt am 1. Mai die Lackharz Zwickau GmbH.
Am 4. Juni übergibt Oberbürgermeister R. Eichhorn das fertig erschlossene Gewerbegebiet Maxhütte an 24 Investoren.
Unter Schirmherrschaft des Zwickauer Oberbürgermeisters findet vom 5. bis 7. Juni der 1. Internationale Robert-Schumann-Chorwettbewerb statt, an dem 8 Chöre teilnehmen. Mit einem festlichen Konzert des Orchesters des "theater zwickau" unter MD Albrecht Hofmann wird der Ausscheid eröffnet.
Durch Sachsens Ministerpräsident Prof. Dr. Kurt Biedenkopf und den Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesministerium für Verkehr Wolfgang Gröbl erfolgt am 13. Juni in Mosel der erste Spatenstich für die neue Bundesstraße 93.
Ministerpräsident Prof. Dr. Kurt Biedenkopf vollzieht am 13. Juni die feierliche Gründung der Hochschule für Technik und Wirtschaft Zwickau (FH). Sie geht aus der Technischen Hochschule Zwickau hervor. Gründungsrektor ist Prof. Dr. Horst-Dieter Tietz.
Vom 26. Juni bis 5. Juli feiern die Marienthaler Bürger mit einem Volksfest von der Pauluskirche bis zum "Lindenhof"  "800 Jahre Marienthal". Den Höhepunkt der Feierlichkeiten bildet das Konzert des Leipziger Thomanerchores am 30. Juni in der Pauluskirche.
Am 27. August beginnt mit dem ersten Spatenstich die Erschließung des Gewerbegebietes Kopernikusstraße.
Am 4. September zieht das Clara-Wieck-Gymnasium in restaurierte und modernisierte Räume des Planitzer Schlosses.
Vom 5. bis 13. September begeht der Stadtteil Planitz seine 800-Jahr-Feier. Höhepunkte sind das Flugplatzfest am 5. und 6. September und der Festumzug am 13. September.
Am 14. September wird die Straßenbahnbrücke "Neue Bierbrücke" übergeben. Damit wird die Gleisverbindung zwischen Zentrum und Eckersbach hergestellt. Eine Besonderheit der Brücke ist die außerordentlich starke Krümmung.
Am 19. September verkehrt erstmals die Straßenbahn nach Eckersbach. Die Linie 1 führt vom Hauptbahnhof über die "Neue Bierbrücke" nach Eckersbach E 5.
Mit einem Festakt wird am 30. September die Pädagogische Hochschule Zwickau geschlossen und die Philosophische Fakultät der Technischen Universität Chemnitz-Zwickau gegründet.

1993

Mit einem feierlichen Akt wird am 12. März die vom Bildhauer Jo Harbort angebrachte neue Inschrift des Rosa-Luxemburg-Denkmals "Freiheit ist immer die Freiheit der anders Denkenden" enthüllt. Zu den rund 200 Zwickauern auf dem Platz der Deutschen Einheit spricht Brandenburgs Sozialministerin Dr. Regine Hildebrandt (SPD), die auf Einladung des DGB-Kreisvorstandes in der Stadt weilt.
Am 8. Juni wird das Robert-Schumann-Denkmal auf seinem ursprünglichen Standort auf dem Hauptmarkt neu eingeweiht.
Am 1. Juli wird Hartmannsdorf, bisher Kreis Werdau, auf der Grundlage einer freiwilligen Eingemeindung Stadtteil von Zwickau.
Mit einer Festwoche vom 9. bis zum 19. September begeht Zwickau sein Stadtjubiläum "875 Jahre Zwickau". Höhepunkte sind u.a. die festliche Stadtverordnetenversammlung am 9. September, ein Konzert für Trompete und Orgel in der Moritzkirche mit dem Trompetenvirtuosen Ludwig Güttler, das Trimmfestival vom 10. - 12. September, ein Festgottesdienst mit Landesbischof Johannes Hempel von der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen und der Bergmännische Tag am 19. September.
Am 9. November wird am Standort der früheren Synagoge in der Katharinenstraße feierlich eine Gedenktafel für die Opfer der Pogromnacht am 9. November 1938 geweiht. Die Gedenkstätte besteht aus einem Davidstern aus rotem und schwarzem Granit, eingelassen in die Straßenpflasterung. Geschaffen wurde das Kunstwerk vom Zwickauer Bildhauer Jo Harbort.
Am Städtischen Klinikum, dem Heinrich-Braun-Krankenhaus, übergibt der Staatsminister für Soziales, Gesundheit und Familie Dr. Hans Geisler am 10. Dezember die neu erbaute Neurologisch-Psychiatrische Klinik ihrer Bestimmung.
Am 17. Dezember wird der erste Spatenstich für die Neubebauung des Kornmarktes  vollzogen.

1994

Nach  eineinhalbjähriger Umbauzeit weiht die Sparkasse Zwickau am 13. Januar mit einer Feierstunde ihre Hauptgeschäftsstelle an der Crimmitschauer Straße ein.
Am 11. Februar weiht die Isis Pharma GmbH ihren Neubau an der Galileistraße ein. Die Firma ist das erste Unternehmen im Gewerbegebiet Kopernikusstraße.
Am 17. Mai wird nach sechsmonatiger Umbauzeit der Filmpalast "Astoria" am Poetenweg feierlich eröffnet.
Auf dem 1. Zwickauer Trabi-Treff auf dem Flugplatzgelände an der Reichenbacher Straße am 18. Juni sind 800 Trabantfahrzeuge zu bewundern. Rund 10 000 Besucher werden gezählt.
Mit einem ökumenischen Gottesdienst im Dom St. Marien wird am 20. August das Christliche Gymnasium "Peter Breuer" feierlich eröffnet. Den Segen für das Gymnasium in katholischer Trägerschaft spricht der Bischof des Bistums Dresden - Meißen Joachim Reinelt.
Am 8. Oktober wird im Beisein der Schirmherrin Ingrid Biedenkopf das SOS-Kinderdorf "Sachsen" an der Rottmannsdorfer Straße in Oberplanitz feierlich eröffnet.
Am 20. Dezember wird die im Rahmen des Straßenbauprojektes B 93  neu gebaute Mauritius-Brücke zwischen Talstraße und Dr.-Friedrichs-Ring ihrer Bestimmung übergeben.

1995

Am 2. April geht das regionale Info-Fernsehen "Zwickau TV" auf Sendung.
Am 1. Juli wird der neue Omnibusbetriebshof der Städtische Verkehrsbetriebe Zwickau GmbH (SVZ) an der Bürgerschachtstraße seiner Bestimmung übergeben.
Mit der Freigabe des Abschnittes zwischen Thurmer- und Scheffelstraße am 11. August ist die neue B 93 zwischen der Autobahnanschlussstelle Meerane und dem Zwickauer Dr.-Friedrichs-Ring durchgängig 4-spurig befahrbar.
In der Schwanengasse/ Magazinstraße eröffnet C & A am 14. September ein modernes  Kaufhaus.
Auf einer Feierstunde im Saal des SOS-Kinderdorfes "Sachsen" unterzeichnen der Bürgermeister von Rottmannsdorf Gerhard Kehle und Zwickaus Oberbürgermeister Rainer Eichhorn am 16. Dezember den Vertrag über die Eingemeindung von Rottmannsdorf nach Zwickau, der per 1. April 1996 wirksam wird.

1996

Am 14. Februar wird im Beisein von Sachsens Staatsminister für Soziales, Gesundheit und Familie Dr. Hans Geisler die neu erbaute Strahlenklinik am Städtischen Klinikum eröffnet.
Vom 18. Februar bis zum 14. April zeigt das Städtische Museum die bisher umfassendste Ausstellung mit Werken von Max Pechstein "Das ferne Paradies". An der Eröffnung nehmen Pechsteins Sohn Max sowie weitere Mitglieder der Familie Pechstein teil.
Als erste Einrichtung des neu erbauten Kornmarktkomplexes öffnet am 28. Mai das Modehaus "Wöhrl".
Mit dem Ende des Sommersemesters 1996 wird der Universitätsteil Zwickau der Technischen Universität Chemnitz-Zwickau geschlossen. Die Philosophische Fakultät hat jetzt ihren Sitz in Chemnitz.
Die Keramo Wienerberger Gruppe schließt zum 31. August ihren Zwickauer Betrieb, die Steinzeugwerk Zwickau GmbH an der Reichenbacher Straße.
Am 11. September erscheint die letzte Ausgabe der Tageszeitung "Zwickauer Tageblatt", dem Nachfolger der "Sachsenpost".
Am 1. Oktober wird die Eingemeindung der Gemeinde Crossen mit ihrem Ortsteil Schneppendorf nach Zwickau juristisch vollzogen. Mit dem Enthüllen des Ortsschildes und einer Feierstunde in der Crossener Schule wird dieser Schritt einen Monat später bekräftigt.

1997

Mit einem Festakt im Konzert- und Ballhaus "Neue Welt" begeht die Westsächsische Hochschule Zwickau (FH), die bisherige Hochschule für Technik und Wirtschaft, am 21. April das Jubiläum "100 Jahre Ingenieurausbildung in Zwickau". An den Feierlichkeiten nehmen u.a. teil: der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie Jürgen Rüttgers, der sächsische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Prof. Dr. Hans-Joachim Meyer und Oberbürgermeister Rainer Eichhorn.
Nach nahezu vierjähriger Bauzeit wird am 15. Mai das Planitzer Strandbad wieder eröffnet. Mit seinem 8 x 50 Meter großen Wettkampfbecken, der Sprungturmanlage, der Rutsche, dem Sprudelsitzbecken, dem Wellenbecken u.v.m. bietet es vielseitige Erlebnisbereiche für die Besucher.
Am 27. Mai erfolgt auf dem ehemaligen Kokereigelände der ESTEG in Schedewitz der erste Spatenstich für das Einkaufszentrum "Glück-Auf-Center".
Im Beisein von Oberbürgermeister Rainer Eichhorn und Regierungspräsident Stephan Altensleben erfolgt am 20. Juni die Grundsteinlegung für das Berufsschulzentrum Technik in der Dieselstraße. Das größte Schulbauvorhaben in Zwickau seit 1989/ 90 umfasst die Sanierung des alten Gebäudes und den Neubau eines Ergänzungsflügels sowie einer Turn- und Mehrzweckhalle.
Am 18. Oktober wird das Zwickauer Gewandhaus, die Hauptspielstätte des "theater zwickau", nach  Asbestsanierung und Modernisierung wieder eröffnet. Die Feier, in deren Mittelpunkt die Premiere der Oper "Der Idiot" von Ottomar Treibmann (Musik) und Harald Gerlach (Text) steht, findet im Beisein zahlreicher Ehrengäste statt. Unter anderem sind anwesend: der sächsische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Prof. Dr. Hans-Joachim Meyer, Oberbürgermeister Rainer Eichhorn sowie die Autoren der Oper.
Am 29. November wird am Gemeindezentrum der evangelisch-lutherischen Christophorus-Gemeinde in Eckersbach  Richtfest gefeiert.
Am 13. Dezember wird die neu gestaltete Bahnhofstraße für den Verkehr freigegeben.

1998

Am 14. Mai ist Zwickau Zielort der 7. Etappe der 51. Friedensfahrt, bei der Bert Dietz vom Team Telekom als Erster die Ziellinie auf dem Dr.-Friedrichs-Ring überfährt und am 15. Mai ist Zwickau Startort für die 8. Etappe. Den Startschuss für den Ehrenstart gibt Zwickaus Oberbürgermeister Rainer Eichhorn.
Am 30. Juni wird die neu erbaute Hochschulbibliothek an der Westsächsischen Hochschule Zwickau (FH) durch Vertreter des sächsischen Wissenschaftsministeriums und des Staatshochbauamtes Zwickau eingeweiht. Die Bibliothek besitzt ca. 100 000 Bestandseinheiten von Lexika über Zeitschriften bis CD-Rom, 126 Leseplätze und 44 Computerarbeitsplätze.
Der Zwickauer Stadtrat stimmt am 29. Oktober dem Fusionsvertrag der "theater zwickau gGmbH" mit dem Vogtlandtheater Plauen ab August 2000 zu.

1999

Per 1. Januar werden die Gemeinden Cainsdorf, Mosel, Oberrothenbach und Schlunzig sowie die Lichtentanner Gemeindeteile Hüttelsgrün  und Freiheitssiedlung in die Stadt Zwickau eingegliedert.
Ministerpräsident Prof. Dr. Kurt  Biedenkopf und Oberbürgermeister Rainer Eichhorn eröffnen am 28. Mai die Regionalbahnteilstrecke Hauptbahnhof— Glück-Auf-Center—Stadtzentrum. Die Feierlichkeiten sind mit einem dreitägigen Stadtfest verbunden.
Am 9. Juli läuft bei VW Sachsen im Werk Mosel der Millionste Volkswagen vom Band.
Am 1. Oktober wird die neue Stadtbahntrasse zwischen dem Neumarkt und dem Glück-Auf-Center übergeben. Die Straßenbahn nimmt den Linienverkehr auf der Linie 3 Eckersbach-Schedewitz auf.