Stadtchronik 16. Jhd.

16. Jahrhundert

1505

Der Zwickauer Rat erlangt gegen finanzielle Ablösung vom Eisenberger Kloster das Kirchenpatronat.

1511

Brauberechtigte Bürger beginnen mit der Anlegung der Bergkeller.

1516

Die Bürger verweigern dem neuen Rat die Huldigung.

1519

Im Gewandhaus wird die griechische Schule unter Leitung von Georgius Agricola eröffnet.

1520

Die griechische und die Lateinschule werden zusammengeschlossen. Agricola wird Schulmeister der vereinigten Stadtschule. Auf Empfehlung Martin Luthers kommt Thomas Müntzer als Prediger an der Marienkirche nach Zwickau. Ab Oktober bis zum April 1521 predigt er an der Katharinenkirche.

1522

Im März stürmen Zwickauer Bürger den Grünhainer Klosterhof, um einen von den Mönchen gefangengehaltenen Bauern zu befreien. Ende April kommt Martin Luther auf Bitten des Rates nach Zwickau und hält mehrere Predigten.

1523

Der Augsburger Hans Schönsberger errichtet die erste Druckerei und ein Papiermühle in Zwickau. Unter dem Pfarrer Nikolaus Hausmann werden katholische Zeremonien abgeschafft und die Reformation eingeführt.

1525

In der Umgebung Zwickaus kommt es zu Bauernunruhen. Kurfürst Johann hält in Zwickau Fürstengericht. Dank der Fürsprache von Nikolaus Hausmann werden 80 gefangengenommene Aufständische begnadigt. Das neue Gewandhaus, dessen Bau 1522 begonnen hatte, wird fertiggestellt.

1530

Die Oberhohndorfer Steinkohlenvorkommen werden entdeckt. Bis dahin wurde nur auf dem linken Ufer der Mulde Kohle abgebaut.

1546 — 1547

Schmalkaldischer Krieg. Im Januar 1547 verschanzen sich die Truppen von Herzog Moritz von Sachsen gegen die Truppen von Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen in der Stadt. Die Vorstädte werden niedergebrannt und die Bürger für mehrere Monate aus der Stadt vertrieben. Im Ergebnis des Krieges kommt Zwickau zum albertinischen Sachsen.

1573

Am 13. August verursacht ein schweres Hochwasser nach langanhaltendem Regen schweren Schaden für die Stadt. Brücken und Mühlen werden zerstört. Der nordöstliche Teil der inneren Stadt mit der Katharinenkirche ist überschwemmt. Mehrere Menschenleben sind zu beklagen. Vom 25. bis 31. August findet auf dem Schießanger ein großes Armbrustschießen, das so genannte Fürstenschießen, statt, an dem sich außer dem sächsischen Kurfürst weitere Fürsten aus verschiedenen Teilen Deutschlands und 39 Städte beteiligen.