Salopp würde man Robert Schumann wohl heute als einen der angesagtesten Popstars des 19. Jahrhunderts bezeichnen. Aus ganz Deutschland und aus aller Herren Länder reist seine Fangemeinde an und das geschieht nicht nur alle vier Jahre, wenn Zwickau den renommierten Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerb für Klavier und Gesang ausrichtet. Tag für Tag empfängt das Robert-Schumann-Haus am Hauptmarkt 5 Musikliebhaber, die am Leben und Werk des Ausnahmekomponisten interessiert sind. Äußerst ergiebig ist das Museum als wissenschaftliche Forschungsstätte. Findet man doch hier, im Geburtshaus des Komponisten, u. a. die weltweit größte Schumann-Sammlung mit mehr als 4.000 Originalhandschriften des Musikers und seiner Frau Clara, geb. Wieck (1819–1896), die selbst eine begnadete Pianistin war.
Die Liebe zu seiner Ehefrau, die ihm acht Kinder gebar, beflügelte Roberts musikalische Kreativität. Dass Clara Schumann ihren eigenen Weg als hochbegabte Pianistin und Komponistin nicht aus den Augen verlor, macht diese außergewöhnliche Künstlergemeinschaft besonders interessant. Roberts und auch Claras Werke erklingen regelmäßig im Konzertsaal des Robert-Schumann-Hauses. Die Dauerausstellung in acht Räumen ist u. a. ausgestattet mit Gegenständen aus dem Besitz der Familie Schumann. Eine besondere Kostbarkeit ist der Flügel, auf dem die neunjährige Clara ihr Debüt im Leipziger Gewandhaus gab.
Auch Roberts Vater, der Verleger und Buchhändler Friedrich August Gottlob Schumann (1773-1826) war ein bemerkenswerter Mann: Er ist der Erfinder des Taschenbuchs. Der Verlag Gebrüder Schumann, den er mit seinem Bruder Friedrich betrieb, gab eine „Taschenbibliothek der ausländischen Classiker in neuen Verdeutschungen“ heraus, die es auf über 250 Bände brachte. Auch sein Sohn Robert arbeitete als Verleger: Gemeinsam mit seinem Schwiegervater Friedrich Wieck und weiteren Partnern gründete er die „Neue Zeitschrift für Musik“. Sie erschien erstmals am 3. April 1834 und besteht noch heute. Robert Schumann arbeitete zehn Jahre als Redakteur für dieses Blatt, das sich mit zeitgenössischen Strömungen der Musik beschäftigte.