1494, 24. März
Agricola wird als Georg Pawer (Bauer) in Glauchau geboren.
1507/1508
Agricola besucht die Lateinschule in Chemnitz.
1514 — 1517
Erstes Studium Agricolas an der Universität Leipzig.
1517
Egranus nimmt eine Priesterstelle an der Marienkirche Zwickau an.
1517
Stephan Roth wird Schulmeister an der Zwickauer Lateinschule.
1517, 31. Okt.
Luther schlägt 95 Thesen an die Wittenberger Schlosskirche an.
1518
Agricola hält Vorträge über griechische Literatur in Zwickau. Er beginnt seine Tätigkeit als „supremus" an der Lateinschule.
1518, 9. Dez.
Der Rat zu Zwickau beschließt die Errichtung einer eigenen griechischen Schule und trägt Agricola deren Leitung an.
1519
Eröffnung der neuen griechischen Schule im Gewandhaus. Agricola übernimmt deren Leitung.
1519, 20. Febr.
Agricola befestigt ein Epigramm gegen den Ablasshandel an der Tür der Marienkirche in Zwickau.
1519, 16. April
Der Rat zu Zwickau beschließt auf Anraten Agricolas die Bildung einer Schulkommission, die über Zulassung und Schulgeldbefreiung entscheidet. Er stimmt Agricolas eigenen Vorstellungen über die Leitung der Schule und den Schulunterricht zu.
1519, 10. Okt.
Der Rat zu Zwickau beschließt auch für die Lateinschule die Bildung einer Schulkommission.
1520, Mai
Der Rat zu Zwickau beruft Thomas Müntzer auf Empfehlung Luthers für ein halbes Jahr zur Vertretung des im Sinne Erasmischer Reformideen predigenden Egranus an die Marienkirche.
1520, Mai
Agricola stellt sein pädagogisches Werk über die lateinische Grammatik fertig.
1520, 28. Juli
Agricola erhält vom Rat die Zinsen aus dem Altarlehen St. Erasmi bei der Marienkirche (30 fl jährlich).
1520, Herbst
Vereinigung der beiden Zwickauer Stadtschulen. Agricola wird deren Schulmeister.
1520, Okt.
Müntzer wird nach der Rückkehr Egranus' an die Marienkirche Prediger an der Katharinenkirche in Zwickau.
1520/1521
Die Auseinandersetzungen zwischen Egranus und dem radikaleren Müntzer nehmen immer schärfere Formen an, die von der Kanzelpolemik bis zu beiderseitigen Spottgedichten und Schmähschriften reichen und die Stimmung in der Zwickauer Bürgerschaft immer mehr erregen.
1521, 4. Febr.
Der Rat zu Zwickau stimmt der neuen, von Agricola erarbeiteten Schulordnung zu.
1521, 7. März
Die Bürger werden vom Zwickauer Rat vor das Rathaus gefordert und ermahnt, Ruhe zu bewahren und sich vor Aufruhr zu hüten.
1521, 2. April
Tod des Förderers von Müntzer in Zwickau, des Ratsherren Dr. Stella.
1521, 8. April
Die vereinigte Stadtschule zieht endgültig in das neu instand gesetzte Schulgebäude an der Marienkirche um.
1521, 16. April
Müntzer erhält durch den Rat seinen Abschied und verlässt Zwickau. Einige seiner engsten Anhänger glauben, ihn schützen zu müssen. Der Rat lässt daraufhin 56, vorwiegend Tuchknappen gefangen setzen.
1521, Mai
Einweisung von Nikolaus Hausmann in sein Amt als Zwickauer Pfarrer.
1521
Hermann Mühlpfort übernimmt das Amt des regierenden Bürgermeisters.
1521, Herbst
Agricola hat die Absicht, Zwickau zu verlassen. Der Rat bemüht sich um einen neuen Schulmeister.
1521, 14. Dez.
Der Rat beschließt, den Täufer Nikolaus Storch und seine Anhänger zu verhören.
1521, 16./17. Dez.
Verhöre der Storchianer durch den Rat und die Geistlichkeit. Es erfolgen Verhaftungen. Storch und weitere Anführer verlassen Zwickau.
1522, März
Sturm auf den Zwickauer Klosterhof des Zisterzienserklosters Grünhain.
1522, April/Mai
Luther trifft auf Anforderung des Rates am 28. April in Zwickau ein und hält sich im Hause seines Freun des Hermann Mühlpfort auf. Er predigt am 30. April zweimal in der Klosterkirche der Barfüßermönche, am 1. Mai vom Rathausfenster aus und am 2. Mai im Schloss, um mit seinen Worten zur Beruhigung der Gemüter in Zwickau beizutragen.
1522, 1. Mai
Agricolas Amtszeit an der Zwickauer Lateinschule ist beendet. Er geht zu seinem zweiten Studium nach Leipzig. Leonhard Nather wird neuer Schulmeister und erhält vom Rat einen 12-Jahresvertrag.
1522, 26. Aug.
Der Rat zu Zwickau vergibt weiterhin das Lehen St. Erasmi an Agricola. Dieser verpflichtet sich, das Lehen, falls er Priester würde, spätestens noch drei Jahren an den Rat zurückzugeben.
1523, 25. Juni
Der Rat zu Zwickau schließt mit dem Augsburger Hans Schönsberger einen Vertrag über die Errichtung einer Druckerei. Geführt wird diese von Jörg Gastel.
1523
Als einer der ersten Drucke der neu errichteten Schönsbergischen Buchdruckerei erscheint die von Nather herausgegebene Schulordnung, die inhaltlich wesentlich von Agricola geprägt ist.
1524
Agricola gibt das Altarlehen St. Erasmi an den Zwickauer Rat zurück, das in seiner Abwesenheit bis Michaelis 1524 sein Bruder Franziskus für ihn in Empfang nahm.
1524 — 1526
Agricola reist nach Italien und erwirbt dort den Doktortitel.
1527 - 1531
Agricola ist Stadtarzt und Apotheker in St. Joachimsthal.
1528
Stephan Roth wird Stadtschreiber in Zwickau.
1529
Leonhard Nather legt das Rektorat der Lateinschule in Zwickau nieder.
1530
Agricolas wissenschaftliches Programm „Bermannus, sive de re metallica" erscheint.
1531
Agricola übersiedelt nach Chemnitz und wird Stadtarzt.
1533
Roth wird Oberstadtschreiber in Zwickau.
1535
Agricolas Freund Plateanus wird in Zwickau Schulmeister.
1546 — 1548
Agricola ist Bürgermeister in Chemnitz.
1546, 21. Mai
Roth errichtet sein Testament und vermacht darin alle seine Bücher der Schule zu Zwickau.
1546
Tod Stephan Roths.
1551 und 1553
Agricola wird wieder Bürgermeister in Chemnitz.
1555, 21. Nov.
Agricola stirbt in Chemnitz. Die Beisetzung in der Hauptkirche St. Jacob wird ihm als Katholiken verweigert.
1555, 27. Nov.
Agricola wird im Dom von Zeitz auf Veranlassung seines Freundes Bischof Julius von Pflug beigesetzt.