Für den Außenbereich des Neubaus der Anne-Frank-Schule wurde ein Kunst am Bau-Wettbewerb ausgelobt im Zuge dessen eine Spiel- und/oder Erlebnisoase entstehen soll, die sich mit der Spezifik der Schule auseinandersetzt und auf Anne Frank als Grundschulkind eingeht, die sich durch ihre neugierige, introvertierte und manchmal auch altkluge Art auszeichnete. Nach dem Motto: Jeder ist anders – Jeder ist verschieden.
Es sollen verschiedene Spiel- und Erholungsangebote mit niederschwelligen Aufforderungscharakter geboten werden. Das Kunstwerk sollte den spezifischen Nutzungsanforderungen einer Schuleinrichtung mit Kindern der Altersgruppe von 6–11 Jahren gerecht werden und dauerhaft am Standort nutzbar sein. Idealerweise regt es in altersgerechter Art und Weise zur Auseinandersetzung mit den positiven und lebensbejahenden Aspekten des Lebens der Anne Frank an und fördert in der künstlerischen Qualität und Aussagekraft die Identifikation der Schulkinder und Mitarbeiter zur Anne-Frank-Schule.
Aus dem anonymen Wettbewerb ist folgender Siegerentwurf hervorgegangen. Dieser ist in drei Teile gegliedert und aus Eichenholz gearbeitet, welches farbig gestaltet wird.
Bereich I: Anne sitzt auf einem großen überdimensionalen Tisch und schaut in die Ferne
Sie träumt sich aus dem Versteck im Hinterhaus heraus. Ihre Figur ist detailliert und realistisch durch professionelle Schnitzkunst ausgearbeitet. Dadurch soll Anne Frank als Person ein Gesicht gegeben werden. Ein Mensch mit eigenen Träumen und Ideen, mit dem die Kinder sich identifizieren. Die Tischfigur ist insgesamt sehr groß, sodass ein trockener behüteter Spielort für die Kinder entsteht, die darunter viel Platz für eigene Ideen und vielleicht Träume entwickeln.
Bereich II: Anne schaut in Richtung Fenster
Das kleine Oberfenster ist geöffnet und man sieht den Himmel. Meist musste dieses Fenster im Versteck aber verhangen bleiben, darum nur eine kleine Öffnung. Das Fenster bekommt eine große Schultafelseite. Hier können die Kinder malen, schreiben, zeichnen – alleine oder zusammen. Das Schreibfenster ist nur minimal kleiner als die Anne auf dem Tisch, ebenso aus Eiche und mit Details versehen.
Bereich III: Die Häuser von Amsterdam
Anne zeichnet sich durch ihre Fantasie und ihre Träume aus. Sie fliegt sozusagen über den Dächern Amsterdams. Die Häuser bilden eine Sitz- und Turngruppe im halbrund – dies spiegelt die Form der Schule wieder. Auch die Häuser sind aus Eiche und an den Seiten farbig gestaltet.
Die Künstler
Heike Kropius - Malerei, Installation, Design
- geboren 1960 in Jena
- 1981-1984 Studium an der Fachhochschule für angewandte Kunst Heiligendamm, Abschluss Diplomdesigner
- ab 1985 freischaffend als Künstlerin im eigenen Atelier tätig
- 1992-1994 Aufbau und Betrieb Galerie W&K, Wittstock
- 1994-2000 Lehrbeauftragte
- 2008 Aufbau der KunstStation in Papenbruch, Prignitz mit Atelier, Gästezimmern und Seminarräumen
- 2012-2015 Atelier im Künstlerhaus Storkower Straße, Berlin
- 2019 Künstlerische Leitung LaGa KunstBlume mit bis zu 40 Künstlern der Region Prignitz
- 2023 KunstStation Jüterbog, Fläming
- ab 2023 Weiterbildung zur Kunsttherapeutin
Karl Kropius, Holzbildhauer
- 1991 geboren in Kyritz
- 2009 Austauschjahr, USA Spokane
- 2011 Studienaufenthalt Berlin
- 2012-2017 Ausbildung zum Holzbildhauer, Empfertshausen
- 2017 Holzbildhauermeister
- 2017-2019 Studium für nachhaltige Entwicklung, Eberswalde
- ab 2019 selbständig tätig als Holzbildhauer
- 2022-2023 Mitarbeit in Spielplatzfirma, Wismar
- 2023 Spielplatzprüfer