heute: Stadtbibliothek
Standort: Katharinenstraße 44a
Es wurde 1480/81 von dem Zwickauer Bürger und Amtshauptmann Martin Römer, einem der engsten Vertrauten der sächsischen Kurfürsten und Herzöge erbaut. Nach seiner Fertigstellung und Übertragung an die Stadtgemeinde diente es bis ins 19. Jahrhundert als Getreidespeicher zur Versorgung der Zwickauer Bevölkerung und des oberen Erzgebirges sowie lange Zeit auch als städtisches Zeughaus. Das Zwickauer Kornhaus stellt den größten und aufwändigsten mittelalterlichen Kornhausbau Sachsens dar und zählt zugleich zu den bedeutendsten derartigen Speicherbauten in der Bundesrepublik Deutschland. Das weitgehend erhaltene, gewaltige spätgotische Dachwerk mit ursprünglich sechs, heute fünf Speicherböden gehört zu den frühesten Dachkonstruktionen Deutschlands dieser Dimension.
Nach verschiedenen Eigentümerwechseln und Nutzungen stand das Kornhaus seit 1990 leer und verfiel. Im Februar 2010 stellte der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) die nationale Bedeutung des Zwickauer Kornhauses grundsätzlich fest. Nach aufwändiger, durch Bund, Land und Kommune finanzierter denkmalgerechter Sanierung konnte das Haus im September 2014 als moderne Bibliothek eröffnet werden.