Bereits zu Beginn des 13. Jahrhunderts bildete sich der für Zwickau charakteristische Stadtgrundriss heraus. Zu diesem gehören die in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Straßen, die schmalen Gassen in Ost-West-Richtung oder der aus drei Platzteilen bestehende Hauptmarkt.
Noch heute lässt sich die Geschichte Zwickaus mit ihren unterschiedlichen Bauphasen in der Innenstadt ablesen. Von der Glanzzeit des Mittelalters und der Renaissance zeugen beispielsweise das „Schmale Handtuch“ (Hauptmarkt 2) oder die ehemalige Löwenapotheke und das Kräutergewölbe (Hauptmarkt 17/18). Dem 19. Jahrhundert, als Zwickau dank der Steinkohle eine Boomphase erlebte, entstammen die großen Gründerzeitbauten mit ihren historistischen Fassaden.
Besondere Beachtung verdient das Haus Hauptmarkt 8, das 1479 erbaute Wohnhaus Martin Römers. Dieser hatte durch den Handel und den Silberbergbau ein großes Vermögen aufgebaut und mit Stiftungen Zwickaus Entwicklung befördert. Den Stolz der Tuchmacherzunft belegt noch heute das von 1522 bis 1525 erbaute Gewandhaus, das seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts als Theater genutzt wird.
Mehrere Epochen in sich vereint das erste Haus am Platz: das Rathaus. Nach dem verheerenden Stadtbrand von 1403 wurde es im Stil der Gotik wieder aufgebaut. Die spätgotische Rathauskapelle (1473 bis 1477) ist das heute sichtbarste Zeugnis des 15. Jahrhunderts. 1861/62 erhielt das Rathaus seine heute noch erhaltene neogotische Fassade. Nach zweijähriger Sanierungs- und Umbauphase präsentiert sich das Rathaus seit 2011 als ein modernes Dienstleistungs- und Verwaltungsgebäude.