Rund 180 Besucher, darunter viele Händler und Innenstadtbewohner, hatten sich am 15.10.2019 zum City-Forum im Bürgersaal des Rathauses eingefunden um sich zu informieren und mitzudiskutieren.
Auf der Tagesordnung stand ein ganzes Themenbündel. Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß informierte über die Förderzusage des Bundes, 4 Millionen Euro in den Umbau des leerstehenden Schocken-Kaufhauses in der Innenstadt zu investieren. Auch das ehemalige Kaufhaus JOH hat einen Nachmieter gefunden, der ab März 2020 dort eine Bekleidungshaus eröffnen wird. Der Umbau der Marienstraße wird den Zeitraum nach der Sanierung des Schocken-Geländes verschoben.
Jens Raußer, Leiter des Stadtplanungsamtes, stellte Ergebnisses des Architekturwettbewerbs EUROPAN zur Neugestaltung des östlichen Teils der Innenstadt vor. Einige der eingereichten und prämierten Entwürfe der jungen Architekten sahen den Rückbau der Elfgeschosser an der Mulde vor, was im Anschluss angeregt unter den Teilnehmern diskutiert wurde. Wohnungsmieter und -eigentümer müssen jedoch nicht befürchten, ihre Wohnungen kurzfristig zu verlieren, denn einerseits investieren Eigentümer wie die GGZ aktuell in die Instandhaltung der Gebäude, andererseits sind stadtplanerischen Veränderungen dieses Ausmaßes grundsätzlich langfristig zu betrachten, verdeutlichte der Amtsleiter.
Sehr interessiert verfolgten die Teilnehmer des City-Forums die Ausführungen von Thomas Spring, Kurator der Sächsischen Landesausstellung, der erste Einblicke in die Inhalte der Ausstellung präsentierte, die ab Ende April 2020 für 6 Monate in Zwickaus Audi-Bau gezeigt wird. So wird es einen thematisch strukturierten Abriss durch 500 Jahre Industriekultur zu sehen geben. Die Besucher erwarten historische Exponate, Fotografien, Filme und spektakuläre Medieninstallationen. Bei vielen Teilnehmern weckte der Vortrag großes Interesse an einem Ausstellungsbesuch.
Im zweiten Teil des Forums stellte Dennis Klein vom Umweltamt die Ergebnisse einer Zukunftswerkstatt für Jugendliche des Alten Gasometer vor. Für die Jugendlichen stehen Themen wie Klimawandel, Nachhaltigkeit und Umweltschutz derzeit im Fokus. Beispielsweise soll ein Pilotprojekt „Zwickauer Stadtfilter“ gestartet werden, welches die Begrünung von Bushaltestellen und die Aufstellung von CO-Filtern vorsieht. Stadtmanagerin Ariane Spiekermann nahm die Anregung interessiert auf und sicherte zu, mit den Jugendlichen für künftige Aktionen wie „Zwickau blüht auf“ in Kontakt zu bleiben. Sie gab außerdem einen Rückblick auf die Aktivitäten des Stadtmanagements im vergangenen Jahr. Hierüber konnten sich die Besucher auch anhand einer Ausstellung im Foyer zusätzlich informieren. Außerdem stellte die Stadtmanagerin künftige Vorhaben vor, wie die Konzeption einer Strategie dem Leerstand entgegenzuwirken, Verstärkung der Netzwerkarbeit im Bereich Gastronomie und Immobilen sowie das Ateliercafé Moritz, das beim landesweiten Wettbewerb „Ab in die Mitte“ als Beitrag für Zwickau eingereicht wurde.