Die Online-Beteiligung stand für die Zwickauer Bürger im Zeitraum von drei Wochen bis zum 22.07.2020 zur Verfügung.
Umgestaltung und grundhafter Ausbau Planitzer Markt“ in Zwickau
Das Bauvorhaben Planitzer Markt beinhaltet die grundhafte Sanierung sowie Umgestaltung des gesamten Marktplatz Areals in Verbindung mit dem Ersatzneubau des unter der Äußeren Zwickauer Straße verlaufenden Wiesenbaches. Hierbei sollen altersbedingte Verschleißerscheinungen der Oberflächen, bestehende Defizite der Bauwerke und funktionale Mängel im Verkehrsraum beseitigt werden.
Hintergrund
Auf altem Kartenmaterial ist die grundlegende Fläche des Planitzer Marktes schon seit dem Ende des 19. Jahrhunderts erkennbar. Die in den vergangenen Jahrzehnten erfolgte...
Auf altem Kartenmaterial ist die grundlegende Fläche des Planitzer Marktes schon seit dem Ende des 19. Jahrhunderts erkennbar. Die in den vergangenen Jahrzehnten erfolgte Verdichtung der umliegenden Bebauung sowie die stetige Erweiterung des angrenzenden Straßennetzes, haben stets die ursprüngliche Marktfläche weiterhin berücksichtigt und dabei das heute bekannte Areal um den Planitzer Markt entstehen lassen. Aus der ursprünglichen Funktion als einfacher Handelsplatz am Schnittpunkt überörtlicher Wege entstand somit über einen Zeitraum von mehr als 100 Jahren ein Stadtteilzentrum mit vielfältiger Nutzung.
Zielstellungen
Die planerischen Zielsetzungen für das Bauvorhaben Planitzer Markt ergeben sich somit auch aus dem historischen Ursprung,...
- Die planerischen Zielsetzungen für das Bauvorhaben Planitzer Markt ergeben sich somit auch aus dem historischen Ursprung, den bestehenden Nutzungsansprüchen und vorhandenen Mängeln. Als Grundprinzip gilt dabei die Verringerung der Flächen für den motorisierten Verkehr in Kombination mit einer ansprechenden Gestaltung im Sinne eines Stadtteilzentrums.
- Durch eine Neuordnung der Funktionsflächen soll der motorisierte Verkehr reduziert, der ÖPNV barrierefrei ausgebaut, der ruhende Verkehr besser integriert und das Angebot für Fußgänger und Radfahrer attraktiver werden. Hierfür sollen die im Bestand in viele Kleinbereiche geteilten Flächen in nutzbare Zusammenhänge gebracht und die dabei entstehenden Räume durch die entsprechende Gestaltung selbsterklärend und gut erkenn- beziehungsweise nutzbar sein. Hierbei ist die Verknüpfung der Verkehrsführung der Äußeren Zwickauer Straße mit mehreren angeschlossenen Nebenstraßen in Kombination mit der Nutzung beziehungsweise Gestaltung der sonstigen Verkehrsflächen im besonderen Maße zu beachten.
Planung
Mit der koordinierten Planung zur Umgestaltung und dem damit verbundenen grundhaften Ausbau des Planitzer Marktes,
- Mit der koordinierten Planung zur Umgestaltung und dem damit verbundenen grundhaften Ausbau des Planitzer Marktes, soll dieser auch zukünftig sowohl in Funktion als auch Gestaltung den historisch begründeten Ansprüchen als Stadtteilzentrum gerecht werden können.
- Der Bearbeitungsstand in der Vorplanung beinhaltet vier Varianten mit entsprechenden Vorschlägen für die Verkehrsführung und dazu einer möglichen Oberflächengestaltung als gedanklicher Ansatz. Ob und in welchem Detail die gestalterischen Elemente zur Realisierung kommen, ist zum einen abhängig von den Vorschlägen der Bürger und zum anderen von den dabei entstehenden Kosten für das Gesamtprojekt.
Varianten zur Verkehrsführung
Verkehrsführung Variante 1
In der Variante 1 bleibt die bestehende Verkehrsführung für den Individualverkehr weitgehend unverändert und der Knotenpunkt Äußere Zwickauer Straße/Edisonstraße/Poststraße...
In der Variante 1 bleibt die bestehende Verkehrsführung für den Individualverkehr weitgehend unverändert und der Knotenpunkt Äußere Zwickauer Straße/Edisonstraße/Poststraße wird dabei geometrisch optimiert. Die bisherigen Bushaltestellen entfallen und erhalten im nordöstlichen Bereich des Planitzer Markt Areals neue Haltepunkte in Form eines Haltestellenkaps beziehungsweise einer Busbucht. Die derzeit noch bestehende Querverbindung unmittelbar vor der westlichen Bebauung (Schocken, Eisbar) entfällt in der Variante 1 für den fließenden Verkehr und dient zukünftig als Platzfläche und eingeschränkte Lieferzone. Im Sinne einer Verkehrsberuhigung, insbesondere in Bezug auf den Durchgangsverkehr, können zwei ergänzende Mittel zur Anwendung kommen. Hier sind sowohl Aufpflasterungen der Fahrbahn an den jeweiligen Grenzen des Planitzer Markt Areals einschließlich der angrenzenden Nebenstraßen und dem Knotenpunkt möglich, als auch ein vollständiger verkehrsberuhigter Bereich entlang der Äußeren Zwickauer Straße im Abschnitt von der Mozart- bis zur Fichtestaße.
Verkehrsführung Variante 2
Die Variante 2 verfolgt in der Verkehrsführung ein gänzlich anderes Konzept und sperrt den Teilbereich des Markplatzes zwischen Post- und Mozartstraße...
Die Variante 2 verfolgt in der Verkehrsführung ein gänzlich anderes Konzept und sperrt den Teilbereich des Markplatzes zwischen Post- und Mozartstraße für den Individualverkehr komplett. Im Verlauf der „alten“ Äußeren Zwickauer Straße können nur noch ÖPNV, Radfahrer und der Anlieger-beziehungsweise Lieferverkehr über den Planitzer Markt fahren. Durchgangsverkehre sollen die bereits bestehende Umfahrung über die Cainsdorfer zur Lengenfelder Straße nutzen und damit zu einer Entlastung des Stadtteilzentrums Planitzer Markt beitragen. Hierzu wird die Äußere Zwickauer Straße in einem großzügigen Bogen auf die Edisonstraße geführt und davon abzweigend die Poststraße eingebunden. Sowohl die umgebenden Wohngebiete als auch die Händler am Markt sind dabei natürlich weiterhin erreichbar. Ähnlich wie in der Variante 1 verlagern sich die Bushaltestellen in den nordöstlichen Platzbereich und sind als Haltestellenkap beziehungsweise Busbucht angeordnet.
Verkehrsführung Variante 3
Am historischen Ursprung orientiert sich die Verkehrsführung in der Variante 3. Dabei bleibt die Äußere Zwickauer Straße als Hauptachse durch...
Am historischen Ursprung orientiert sich die Verkehrsführung in der Variante 3. Dabei bleibt die Äußere Zwickauer Straße als Hauptachse durch das Areal des Planitzer Marktes erhalten und rutscht in die ursprüngliche Lage entlang der nordwestlichen Gebäudefront vor Schocken und Eisbar. In Kombination mit dieser Hauptachse erfolgt eine Verknüpfung von Edison- und Poststraße als tangentiale zur Äußeren Zwickauer Straße und erhält dabei für den ÖPNV eine Querspange als untergeordnete Direktverbindung der beiden Achsen. Zur Verringerung des bestehenden Durchgangsverkehres soll die Äußere Zwickauer Straße im Abschnitt zwischen Fichte- und Mozartstraße einschließlich der Querspange zur Edison- und Poststraße als verkehrsberuhigter Bereich ausgebildet werden. Dadurch wird der fließende Verkehr möglichst weit in die Randbereiche des Planitzer Markt Areals verschoben und spielt nur noch eine untergeordnete Rolle. Die Bushaltestellen erhalten eine neue Anordnung und verteilen sich im nördlichen und zentralen Planitzer Markt Areal.
Verkehrsführung Variante 4
In der Variante 4 bleibt die bestehende Verkehrsführung für den Individualverkehr analog zur Variante 1 weitgehend bestehen...
In der Variante 4 bleibt die bestehende Verkehrsführung für den Individualverkehr analog zur Variante 1 weitgehend bestehen und der Knotenpunkt Äußere Zwickauer Straße/Edisonstraße/Poststraße wird hierbei allerdings als Kreisverkehr mit einem Durchmesser von 21 Metern ausgeführt. Bei einem solchen Durchmesser handelt es sich wie bei dem Kreisverkehr in der Äußeren Zwickauer Straße/Cainsdorfer Straße auch um einen Minikreisverkehr. Auch in dieser Variante werden durch den Entfall der alten Mittelinsel die Bushaltestellen neu ausgerichtet und erhalten im nordöstlichen und zentralen Bereich des Planitzer Markt Areals neue Haltepunkte in Form eines Haltestellenkaps beziehungsweise einer Busbucht.
Verkehrsführung im Vergleich
Verkehrsführung im Vergleich - Varianten 1 und 4 "Platz 3"
In den Varianten 1 (klassischer Knotenpunkt) und 4 (Kreisverkehr) können durch die Verknüpfung aller Straßen wie im Bestand alle Richtungen uneingeschränkt befahren werden. Maßgebliche Defizite...
In den Varianten 1 (klassischer Knotenpunkt) und 4 (Kreisverkehr) können durch die Verknüpfung aller Straßen wie im Bestand alle Richtungen uneingeschränkt befahren werden. Maßgebliche Defizite bleiben dabei allerdings bestehen, denn sowohl in Bezug auf den Durchgangsverkehr als auch der Gestaltung einer großzügigen und zusammenhängenden Platzfläche sind beide Varianten nur begrenzt wirksam. Die für Fußgänger und das Marktgeschehen zur Verfügung stehenden Flächen teilen sich durch die Fahrbahnachsen wie im Bestand in mehrere Hälften und beinhalten weiterhin Fahrbahnquerungen für Fußgänger zur Nutzung der jeweiligen Funktionsbereiche. Für den ÖPNV bedeutet die Anordnung der Haltestellen zunächst eine klare, einfache Struktur und ist für den Nutzer zudem leicht verständlich. Durch den Entfall der Endhaltestelle ist jedoch teilweise eine Anpassung des Linienweges der Buslinie 10 notwendig und innerhalb einer Linie verschiedene Fahrwege und zusätzliche Wendefahrten zur Folge. Dies ist für den Nutzer weniger gut verständlich und stellt aus Sicht des ÖPNV ein weiteres Defizit der Varianten 1 und 4 dar. Die wichtigsten Zielstellungen zur Umgestaltung des Planitzer Marktes sind somit nicht oder nur unzureichend realisierbar und lassen die beiden Varianten in der Wertung im Vergleich zur Vorzugslösung nach hinten rutschen.
Verkehrsführung im Vergleich - Variante 2 "Platz 2
Die Variante 2 mit dem umfassendsten Eingriff in die Verkehrsführung kann die Zielsetzungen für die Umgestaltung des Planitzer Marktes nahezu...
Die Variante 2 mit dem umfassendsten Eingriff in die Verkehrsführung kann die Zielsetzungen für die Umgestaltung des Planitzer Marktes nahezu vollständig erfüllen. Einschränkungen bestehen jedoch hinsichtlich der Praktikabilität in Bezug auf die Öffnung der Platzüberfahrt für den ÖPNV, Rad- und Anliegerverkehr in Kombination mit der potentiellen Möglichkeit diese Überfahrt trotz Verbotsbeschilderung auch für den individuellen Durchgangsverkehr zu nutzen. Hinzu kommen mögliche und ungewollte Ausweichverkehre zur Umfahrung des Überfahrtsverbotes am Planitzer Markt über die umliegenden Wohngebiet wie zum Beispiel der Bunsenstraße oder Ebersbrunner Straße. Ein weiterer Nachteil ist die räumliche Beschränkung für die Anordnung der Bushaltestellen im Bogen von der Äußeren Zwickauer Straße zur Edisonstraße. Im Vergleich zur Vorzugslösung führen diese Punkte zur Abwertung und ergeben nur noch einen zweiten Rang.
Verkehrsführung im Vergleich - Vorzugslösung Variante 3 "Platz 1"
Aufgrund der im direkten Vergleich mehr oder weniger großen Nachteile bei den Varianten 1 (klassischer Knotenpunkt),...
Aufgrund der im direkten Vergleich mehr oder weniger großen Nachteile bei den Varianten 1 (klassischer Knotenpunkt), 2 (Sperrung Platzüberfahrt) und 4 (Kreisverkehr), ergibt die Variante 3 die Vorzugslösung aus verkehrlicher Sicht. Hierbei ist der Durchgangsverkehr grundsätzlich noch möglich, wird aber durch den ausgedehnten verkehrsberuhigten Bereich und der entkoppelten Edison-/Poststraße deutlich unattraktiver. Durch die Verlagerung der durchgehenden Äußeren Zwickauer Straße in Richtung der nordwestlichen Gebäudefront vor Schocken und Eisbar, ergibt sich analog zur Variante 2 ein verhältnismäßig großer und zusammenhängender Bereich zur Ausgestaltung des Planitzer Markt Areals. Die Grundgeometrie der Verkehrsanlagen ermöglicht zudem eine optimale Ausrichtung der notwendigen Bushaltestellen und gewährleistet eine Abdeckung aller möglichen Fahrwege der einzelnen Buslinien. Die damit verbundene dezentrale Lage der einzelnen Haltepunkte erzeugt längere Wege für Umsteigebeziehungen, relativiert sich allerdings durch die Standorte innerhalb eines verkehrsberuhigten Bereichs und der damit verbundenen guten Erreichbarkeit für die Nutzer des ÖPNV.
Gestaltungsbeispiel Variante 1 und 4
In der Variante 1 entstehen durch den klassischen Knotenpunkt und der bestandsnahen Trassierung insgesamt 3 Flächenteile...
- In der Variante 1 entstehen durch den klassischen Knotenpunkt und der bestandsnahen Trassierung insgesamt 3 Flächenteile für die Integration des ruhenden Verkehrs, für Wochenmarkt und Veranstaltungen beziehungsweise als allgemeine Freiflächen. Diese könnten als Beispiel folgendermaßen genutzt werden:
- Die gesamte südliche Fläche (ca. 3.500 m²) als Fläche für den ruhenden Verkehr mit bis zu 62 Stellplätzen und davon eine Teilfläche (östliche Seite, ca. 1.000 m²) für die temporäre Nutzung als Wochenmarkt mit bis zu 12 Verkaufsständen und allgemeiner Raum für Veranstaltungen.
- Die westliche Fläche (ca. 1.800 m²) vor den Gebäuden Äußere Zwickauer Straße Nr. 40 bis 48 soll in Bezug auf Gestaltung und Flächengliederung identisch der südlichen Fläche umgestaltet werden und Vorfeld dieser Wohn- und Geschäftsbebauung weitere Aufenthaltspunkte schaffen. Für die Anlieferung bleibt dabei ein entsprechender Korridor erhalten.
- Die nordöstliche Fläche (ca. 660 m²) vor den Wohn- und Geschäftshäusern der Äußeren Zwickauer Straße Nr. 23 und 25 wird aufgrund des erforderlichen Bedarfs für das Halten der Linienbusse maßgeblich durch einen Bushaltebereich gestaltet. Damit sind Nutzungen im Vorfeld der Bebauung, zum Beispiel für Freiflächengastronomie oder Kurzzeitparkplätze, aufgrund der geringen Restflächen ausgeschlossen. Die Farb- und Materialwahl der Oberflächen würde dabei wieder in Anlehnung an die südliche und westliche Fläche ausgeführt.
- Alle drei Flächenteile können hinsichtlich der gewünschten Nutzung oder Gestaltung noch optimiert werden. Dies betrifft nicht nur die Anzahl und Art von Baumstandorten oder Sitzgelegenheiten, auch die Anzahl an Stellplätzen oder besonderen Ausstattungen wie zum Beispiel Kunst kann dabei in den Fokus rücken.
- An der Variante 4 mit grundsätzlich ähnlicher Verkehrsführung wie in der Variante 1 lässt sich dies verdeutlichen. Das Grundprinzip der 3 Flächenteile ist zunächst identisch, durch den größeren Flächenbedarf des Kreisverkehres ändert sich lediglich die verfügbare Größe dieser drei Flächen. Die Gestaltung in der Variante 4 zeigt einen etwas abgewandelten Ansatz und verdeutlicht sich zunächst in der verringerten Anzahl an Stellplätzen. Statt der 62 Stellplätze wie in der Variante 1 können auf der kombinierten Park- und Marktfläche noch bis zu 46 Pkw-Stellplätze und bis zu 16 Marktstände integriert werden. Die dafür übrige Fläche im südlichen Marktbereich unmittelbar vor den Gewerbeeinheiten dient somit ausschließlich als öffentlicher Freiraum, legt den Fokus dabei auf den Aufenthalt und könnte zum Beispiel mit einem Brunnen ausgestattet werden. Der Standort für die Pyramide ist analog zur Variante 1 auf der westlichen Teilfläche vor den Gebäuden der Äußeren Zwickauer Straße Nr. 40 bis 48.
Gestaltungsbeispiel Variante 2
Die Variante 2 ist aus verkehrlicher Sicht die konsequenteste Umstrukturierung zur Erreichung der genannten Zielstellungen...
- Die Variante 2 ist aus verkehrlicher Sicht die konsequenteste Umstrukturierung zur Erreichung der genannten Zielstellungen. Durch die Entkopplung des fließenden Verkehrs ein ergibt sich auch für die Gestaltung der Flächen ein sehr hohes Potential mit neuen Ansätzen. Hierbei entsteht zunächst eine zusammenhängende Gesamtfläche mit zirka 6.000 m² und ist als Beispiel in zwei Bereiche für den ruhenden Verkehr und einer multifunktionalen Platzfläche unterteilt.
- Der Anschlussbereich an der Ecke Mozartstraße dient der Fahrgasse für den ÖPNV über den Platzrandbereich und zugleich der Erschließung des Parkplatzes mit bis zu 32 Stellplätzen. Im Anschluss an den Parkplatz erstreckt sich bis zur Poststraße der Platzbereich für Wochenmarkt, Veranstaltungen und allgemeinen Aufenthalt. Die Grundstruktur ermöglicht dabei die zweckgebundene Anfahrt für Markttreibende beziehungsweise Anlieger, ohne die Platzfläche zu teilen und dabei die Bereiche für den Aufenthalt zu stören. Der Standort der Pyramide könnte dabei in Richtung Edisonstraße verschoben und durch die Lage außerhalb der eigentlichen Aufenthaltsflächen stärker in den Fokus rücken ohne dabei verloren zu wirken.
- Die nordöstliche Fläche vor den Wohn- und Geschäftshäusern der Äußeren Zwickauer Straße Nr. 23 und 25 wird aufgrund des erforderlichen Bedarfs für das Halten der Linienbussen durch die Bushaltebereiche geprägt. Gegenüber den Varianten 1 und 4 ist diese Fläche jedoch etwas größer und bietet für die Nutzung im Vorfeld der Bebauung, zum Beispiel für kleine Freiflächengastronomie mehr Potential. Die Farb- und Materialwahl der Oberflächen würde dabei wieder in Anlehnung an die große Platzfläche ausgeführt.
Gestaltungsbeispiel Variante 3 (Vorzugslösung der Verkehrsführung)
In der Variante 3 ist als Gestaltungsbeispiel eine Mischung aus den Flächenaufteilungen der übrigen Varianten enthalten...
- In der Variante 3 ist als Gestaltungsbeispiel eine Mischung aus den Flächenaufteilungen der übrigen Varianten enthalten. Durch die Verlagerung der Äußeren Zwickauer Straße in Richtung der nordwestlichen Gebäudefront vor Schocken und Eisbar, entsteht eine multifunktionale Fläche mit zirka 4.000m² und erhält zunächst ähnlich der Variante 2 eine zweigeteilte funktionale Gliederung.
- Die westliche Teilfläche dient dabei ausschließlich der Nutzung für den ruhenden Verkehr und ermöglicht dabei die Anordnung von bis zu 46 Stellplätzen. Für eine zusammenhängende Nutzung sind dabei auch die Vorgärten der Wohn- und Geschäftshäuser der Hausnummer 5 und 7 einbezogen. Alle notwendigen Fahrgassen schließen direkt an die Äußere Zwickauer Straße an und ermöglichen in der Anordnung eine direkte Erreichbarkeit der Stellplätze ohne Umwege. Die multifunktionale östliche Platzfläche kann somit vom motorisierten Verkehr freigehalten und der Nutzung für Wochenmarkt, Veranstaltungen und Aufenthalt vorbehalten bleiben. Mit einer entsprechenden Gestaltung und Straßenausstattung manifestiert sich diese Flächenteilung auch optisch. Neben Baumpflanzungen als Schattenspender, Sitzgelegenheiten oder auch einem Brunnen, soll auch die Pyramide in diesen vom fließenden Verkehr freigehaltenen Bereich integriert werden.
- In nordöstliche Richtung setzt sich diese Platzfläche auch bis zu den Wohn- und Geschäftshäusern der Hausnummern 23 und 25 fort und bezieht diese funktional und optisch in das Planitzer Markt Areal ein. Die davor befindlichen Flächen sind deutlich großzügiger als in den übrigen Varianten und können damit auch für Freiflächengastronomie und Aufenthalt genutzt werden. Das gesamte Areal ist bis auf die tangierende Edison-/Poststraße als verkehrsberuhigter Bereich ausgeführt und ermöglicht damit auch eine hohe Bewegungsfreiheit auf dem gesamten Platz. Damit ist auch, trotz der durchlaufenden Äußeren Zwickauer Straße, die Erreichbarkeit der Gewerbeeinheiten an der Gebäudeseite Schocken / Eisbar und der getrennt angeordneten ÖPNV Haltestellen uneingeschränkt möglich.
- Wie auch in der Variante 2 ist durch die große zusammenhängende Platzfläche das tatsächliche Verhältnis von Flächen für den ruhenden Verkehr, Mischflächen und Flächen für den Aufenthalt variabel und kann entsprechend großzügiger oder auch kleiner ausfallen. Die Gestaltungsbeispiele beinhalten eine ausgewogene Flächenverteilung als Vorschlag und soll dabei noch die Anregungen der Bürger aus der Bürgerbeteiligung berücksichtigen können. Dies gilt auch für die Ausstattungsgegenstände wie Sitzgelegenheiten oder auch den Umfang der zukünftigen Bepflanzung.
Weiterer Projektverlauf
Mit den Erkenntnissen aus der Bürgerbeteiligung soll die derzeit laufende Vorplanung abgeschlossen und das Projekt in die weiterführende Planung...
- Mit den Erkenntnissen aus der Bürgerbeteiligung soll die derzeit laufende Vorplanung abgeschlossen und das Projekt in die weiterführende Planung überführt werden. Aufgrund der im Rahmen des Projekts festgestellten Defizite in Bezug auf den als Mischwasserkanal genutzten Wiesenbach, ist die Umgestaltung und grundhafte Sanierung des Planitzer Marktes nur noch im Zusammenhang mit dem Ersatzneubau des unterirdischen Wiesenbaches möglich. Hierdurch entstehen ein gänzlich neuer Kostenrahmen und eine deutlich erweiterte Zeitschiene.
- Hierzu wurde im Juni 2020 durch den Stadtrat in Zwickau ein entsprechender Grundsatzbeschluss gefasst. Anschließend wird die Vergabe der weiteren Planungsleitungen sowohl für den Planitzer Markt als auch den Ersatzneubau Wiesenbach vorbereitet und ausgeschrieben. Mit einem Baubeginn ist jedoch nicht vor 2022 zu rechnen.