Am Dienstagabend hatte Oberbürgermeisterin Constance Arndt zur Einwohnerversammlung ins Auditorium der Adam-Ries-Schule im Stadtteil Neuplanitz eingeladen. Auf der Tagesordnung standen der geplante Bau einer neuen Ballsporthalle und die anstehende Modernisierung des Baikal-Centers in Verbindung mit dem Einzelhandels- und Zentrenkonzept. Weitere Schwerpunktthemen waren die Notfallmeldestellen sowie die Jugend- und Sozialarbeit, aktuelle Maßnahmen des Tiefbauamtes und die neue Internetseite zur Bürgerbeteiligung. Unmittelbar im Anschluss an die jeweiligen Kurzvorträge nutzten viele der mehr als 50 Teilnehmer die Möglichkeit, ihre Fragen zu stellen und Anliegen vorzubringen.
Nach der Begrüßung durch Oberbürgermeisterin Constance Arndt stellte Mirko Nowak, Sachbearbeiter Zivil- und Bevölkerungsschutz, Gefahrenabwehrplanung im Feuerwehramt, die Notfallmeldestellen vor. Diese werden aktiviert, wenn gleichzeitig alle relevanten Kommunikationswege (Mobiltelefone, Festnetz, Internet, etc.) ausfallen. Zudem haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, an die Stellen Notfälle zu melden oder Notrufe abzusetzen. In Planitz wird eine Notfallmeldestelle im Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr eingerichtet. Die Notfallmeldestellen, die in Zusammenarbeit mit dem Landkreis konzipiert wurden, sollen ab 1. Januar 2025 einsatzfähig sein. Mittelfristig werden außerdem „Bürgerinformationszentren“ etabliert, bei denen Bürger in besonderen Krisensituationen, wie einem flächendeckenden Stromausfall, weitere Hilfsangebote finden. Dazu soll beispielsweise eine ärztliche Notfallversorgung gehören oder die Möglichkeit, die Akkus lebenswichtiger Gräte zu laden. Herr Nowak warb abschließend dafür, sich generell mit der Krisenvorsorge zu beschäftigen. Niemand hoffe, dass Katastrophen und ähnliche Ereignisse eintreten – ganz ausschließen könne man diese aber nie.
Nachdem der Stadtrat in der November-Sitzung dem Beschluss zum Bau einer neuen Sporthalle in Neuplanitz zustimmte, informierte Mike Franke, Leiter des Sportstättenbetriebes, über die nächsten Schritte. Die Funktionalausschreibung soll Anfang kommenden Jahres veröffentlicht werden, sodass ein Baustart frühestes 2026 und eine Fertigstellung 2027 vorgesehen sind. Gebaut wird die Sporthalle unterhalb der bereits bestehenden Sporthalle in Neuplanitz. Die neue Drei-Feld-Sporthalle kommt dem Schul- und Breitensport zu Gute und soll ebenso die neue Heimspielstätte des BSV Sachsen Zwickau sowie weiterer Vereine werden.
Im Anschluss informierte Lisa Martin vom Amt für Wirtschaftsförderung über das Einzelhandels- und Zentrenkonzept, welches für die strategische Planung von Handelsstandorten in Zwickau entwickelt wurde. Das Strategiepapier gliedert sich in drei Säulen. Neben einer Strategie für das Innenstadtzentrum beinhaltet es ein Konzept für Sonderstandorte sowie ein Nahversorgungskonzept. Das Nahversorgungskonzept sieht dabei vor, dass der Grundbedarf von jedem fußläufig, d.h. innerhalb von 600 m bzw. 10 bis 15 min, erreichbar ist. Eines dieser Nahversorgungszentren ist das Baikal Center. Das 8.500 Quadratmeter große Einkaufszentrum ist seit 2023 im Besitz eines neuen Eigentümers, der in mehreren Bauabschnitten einen zweistelligen Millionenbetrag in die Sanierung des Standortes investieren wird. Neben den bestehenden Angeboten sollen ein neuer Lebensmittelmarkt, ein Drogeriemarkt, eine Post und weitere Unternehmen angesiedelt werden.
Ein weiteres Thema war die Jugend- und Sozialarbeit. Nach einem allgemeinen Überblick skizzierte Jörn Küttler, Sachgebietsleiter im Amt für Familie, Schule und Soziales, die Angebote in Neuplanitz. Neben dem Jugendclub Airport und der Schulsozialarbeit engagiert sich auch der Verein Lichthaus im Stadtteil. Hier läuft derzeit die Ausschreibung einer Streetworkerstelle. Diese soll zeitnah wiederbesetzt werden, um den Bedarfen im Stadtteil gerecht zu werden.
Erfreulich ist, dass mit der Adam-Ries-Grundschule und der Fučikoberschule gleich zwei Schulen im Stadtteil für das Startchancen-Programm von Bund und Ländern ausgewählt wurden. Das Programm soll Kindern und Jugendlichen, unabhängig von der sozialen Lage ihrer Eltern, bessere Bildungschancen ermöglichen.
Einwohnerfragen gab es hinsichtlich der Angebote für Seniorinnen und Senioren, diese fehlen im Stadtteil. Vorgeschlagen wurde ein Café oder ein zentraler Treffpunkt. Auf die Ansiedlung von Gastronomie hat die Stadtverwaltung allerdings wenig Einfluss. Ebenso könne kein Personal für einen Seniorentreff gestellt werden. Oberbürgermeisterin Constance Arndt appellierte aber an das Engagement eines jeden Einzelnen, sich ehrenamtlich zu engagieren. Hierbei könnten bestehenden Initiativen, wie bspw. der Verein „Aktiv ab 50“ oder die Seniorenvertretung, behilflich sein.
Wie in beinahe jeder Einwohnerversammlung gab es viele Nachfragen zum Thema Straßenbau. Über aktuell laufende und in 2025/2026 geplante Baumaßnahmen informierte Thomas Pühn, Leiter des Tiefbauamtes. Erläutert wurde u.a. das – vorbehaltlich der Zustimmung des Stadtrates – 2025 der zweite Bauabschnitt der Mottlererstraße beginnen soll. Mittelfristig geplant ist auch die Fortführung der Straßensanierung mit Hilfe von Dünnschichtbelag, u. a. auf der Ernst-Grube-Straße, Teilen der Rudolf-Breitscheid- oder Pestalozzistraße. Weiterhin sollen Unebenheiten auf der Neuplanitzer Straße beseitigt werden. Eine Sanierung des Parkplatzes an der Marchlewskistraße kann aufgrund fehlender Finanzmittel derzeit nicht erfolgen. Die Bemühungen, den Platz mit Fördermitteln zu sanieren, laufen jedoch.
Auf Nachfrage informierte Thomas Pühn noch über den aktuellen Baufortschritt am Planitzer Markt, der Reichenbacher Straße und den Baumaßnahmen am Turnerweg. Hier soll noch in diesem Monat der Asphalt bis zur Turnhalle eingebaut werden.
Bevor weitere Fragen der Einwohner beantwortet wurden, stellte Sven Dietrich die Internetseite zur Bürgerbeteiligung vor. Bei diesem noch jungen Angebot der Stadtverwaltung finden Bürgerinnen und Bürger gebündelt alle wichtigen Termine und Themen, bei denen eine Mitwirkung möglich ist. Auch Ansprechpartner zu bestimmten Anliegen, wie beispielsweise zu Petitionen oder zur Bauleitplanung, werden benannt. Das bereits etablierte Portal „Wo zwickt`s“ ist unter www.zwickau.de/buergerbeteiligung ebenso zu finden.
Gegen 20 Uhr beendete Oberbürgermeisterin Constance Arndt die Einwohnerversammlung. Die nächste Einwohnerversammlung findet voraussichtlich Anfang März 2025 in Eckersbach statt. Der Termin und weitere Informationen werden rechtzeitig unter www.zwickau.de/buergerbeteiligung, veröffentlicht.
Hinweis: Zu den Notfallmeldestellen wird voraussichtlich Ende Dezember eingehender informiert. Hinweise zur Notfallvorsorge sind beispielsweise auf den Internetseiten des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe zu finden (www.bbk.bund.de).