Die Arbeiten an Marienstraße und Marienplatz wurden zwar ab der 50. Kalenderwoche vorübergehend eingestellt, sind aber seit dem Baubeginn gut vorangekommen. In den vergangenen Monaten konnte der erste Teilabschnitt des Marienplatzes vom Hauptmarkt bis in Höhe der zukünftigen Lieferzufahrt des ehemaligen Kaufhaus Schocken mit den neuen hochwertigen Natursteinbelägen fertiggestellt werden. Für das zukünftige Marktgeschehen richtete man eine neue städtische Festplatzverteilung (Stromanschluss für Großveranstaltung) und einen Brauchwasseranschluss ein. Durch die Kirchgemeinde erfolgten parallel weitere Ausbesserungsarbeiten an den Grundmauern des Domes St. Marien.
Wie bei nahezu jeder städtischen Tiefbaumaßnahme wurde auch der Leitungsbestand aller Versorger geordnet, tiefer gelegt und teilweise erneuert. So konnte zum Beispiel ein Ringschluss der Trinkwasserversorgung zwischen Marienplatz/Marienstraße und Innere Plauensche Straße und Domhof erfolgen. Für den traditionellen Weihnachtsmarkt wurde zwischen der Inneren Plauenschen Straße und dem Hauptmarkt ein Provisorium eingerichtet: Besucher haben damit eine direkte Verbindung, der Umweg über den Domhof entfiel.
Eine große Herausforderung für Tiefbauamt und Baufirma war, die grundsätzlichen Gehwegbeziehungen mit geringstmöglichen Umwegen bzw. Einschränkungen zu ermöglichen. Dies ist 2024 weitestgehend gelungen. Wenn nicht alle Wünsche der Anlieger jederzeit erfüllt werden konnten, hängt dies maßgeblich mit der Komplexität des Projekts zusammen, das mehr ist als eine reine Straßenbaumaßnahme: Durch das Baugeschehen im Untergrund haben die einzelnen Teilbereiche starke Abhängigkeiten untereinander und nicht alle Laufrichtungen können dementsprechend immer gleichzeitig ermöglicht werden.
Die Baumaßnahme soll aber – in Abhängigkeit von der Witterung – ebenfalls am 6. Januar fortgesetzt werden. Dann wird das Baufeld nach Norden erweitert bis zum Anschluss an den fertiggestellten 1. Bauabschnitt, der vom Schumannplatz bis zur Lieferzufahrt der Zwickau Arcaden reichte. Hier stehen dann die Erneuerung der Abwasserhausanschlüsse auf der östlichen Straßenseite (gegenüber Arcaden) und die Erneuerung der Trinkwasserleitung an. Auch mit den Arbeiten am Mariengässchen soll zeitnah begonnen werden, denn zu den vielen zeitkritischen Maßnahmen gehört auch die Fertigstellung des Mariengässchens und des Gehweges vor dem ehemaligen Kaufhaus Schocken. Die derzeit noch markant erscheinenden Aussparungen direkt vor dem Dom werden mit einem umlaufenden Plattenband nach historischem Vorbild verschlossen.
Rücksicht genommen wurde nicht zuletzt im Dezember: Einigen Innenstadthändlern war es ein sehr großes Anliegen, neben dem provisorischen Gehweg aus der Inneren Plauenschen Straße zeitgleich auch die Wegebeziehung aus der nördlichen Marienstraße in die Plauensche Straße dauerhaft aufrecht zu erhalten. Dieser Forderung zu entsprechen hatte zur Folge, dass die für Dezember 2024 geplanten Arbeiten an den Leitungen in dem betreffenden Gehwegbereich eingestellt wurden und im übrigen Bauablauf für das Jahr 2025 neu eingeordnet werden mussten.
Die Fortsetzung dieser Arbeiten ist nun voraussichtlich erst ab Juli 2025 möglich und beeinflusst damit auch die Fertigstellung des an den Leitungen angrenzenden Aufenthaltsbereiches mit der Einbindung des bestehenden Baumes, den Sitzgelegenheiten und den neuen Hochbeeten. Trotz der unvermeidlichen Auswirkungen auf das Ende der Gesamtmaßnahme bleibt es das ehrgeizige Ziel aller am Bau Beteiligten, den geplanten Fertigstellungstermin am 30. November 2025 zu halten. Das Projekt ist mit 1,95 Mio. Euro veranschlagt und wird aus dem Bund-Länder-Programm „Lebendige Zentren“ gefördert.