Umfrage: Frieden, niedrigere Preise und weniger Müll – Das wünschen sich die Eckersbacher Kids

veröffentlicht am: 16.12.2024

Das Amt für Familie, Schule und Soziales informiert:

In der Eckersbacher Schule am Scheffelberg wurde kürzlich im Rahmen der Schulsozialarbeit, die schon seit über 10 Jahren fester Bestandteil des Grundschulangebotes ist, eine anonyme (freiwillige) Umfrage durchgeführt. Über diese hatten 160 Kids der Klassenstufen 2 bis 4 die Möglichkeit, beispielsweise ihren Wohnort, ihre Umgebung und die aktuellen Angebote zur Freizeitgestaltung einzuschätzen.

An der Umfrage beteiligten sich insgesamt 141 Kinder im Alter von 8 bis 10 Jahren (68 Mädchen und 73 Jungen). Mehr als die Hälfte der Kids wohnt auch in Eckersbach (84), gefolgt von Pölbitz und der Nordvorstadt (jeweils 12). Die verbleibenden 33 Kinder kommen aus anderen Zwickauer Stadtteilen und dem Umland.

In den insgesamt 14 Themenbereichen wurde u.a. gefragt, wie die Kinder ihren Wohnort und die Umgebung einschätzen, ob sie sich sicher fühlen, welchen Lieblingsort sie haben, wie sie zur Schule kommen, ihre Freizeit gestalten und was sie ändern würden, wenn sie Bürgermeisterin oder Bürgermeister wären.

Grundsätzlich sind die Mädchen und Jungen zufrieden, was ihr Wohnumfeld, die Freizeitangebote und Lieblingsorte betrifft. Viele verbringen ihre Freizeit am liebsten zu Hause mit der Familie oder Freunden. Ein Teil nutzt verschiedene Angebote in ortsansässigen Freizeiteinrichtungen, geht gern auf Spielplätze oder sportlichen Interessen nach. Erstaunlich viele Jungs zocken gern, Mädchen hingegen Basteln und Malen lieber. Mehr Mädchen als Jungs sind Mitglied in einer Jugendfeuerwehr und mehr Jungen als Mädchen nehmen Musikunterricht.

Als Lieblingsorte führt bei beiden das eigene zu Hause die Rangliste an. Die Jungen lieben außerdem den Fußballplatz, die Kletterhalle und den Schwanenteichpark. Mädchen halten sich lieber im Garten oder allgemein in der Natur auf, gehen gern ins Mütterzentrum, die Bibliothek, auf einen Reiterhof oder ins Planitzer Bad.

Auch Wünsche durften geäußert werden. Mädchen würden sich u.a. über einen Polizei-Verein, einen Tablet-Handy-Computer-Verein oder einen Pokemonladen freuen. Schön wären mehr Sauberkeit, Grünflächen, ein Kletterwald und kostenlose Straßenkreide. Auch mehr Freundlichkeit untereinander und längere Grünphasen an Fußgängerampeln wären wünschenswert. Jungs fänden größere Spielplätze, einen Freizeitpark, ein Gym für Kinder und ein Bau-Fest oder Schmiedekurs cool. Einen ganz konkreten Wunsch gab es zum Sportplatz Max-Planck-Straße: schön wären neue Tore. „Keine schreienden Nachbarn“, „ein neues Bett für Mama“ und „Frieden, weil schon so viele Menschen gestorben sind“ sind ebenso auf der Wunschliste zu finden.

An welchen Orten sich die Kinder unsicher fühlen, wurde ebenfalls abgefragt. Aufgrund ihres Alters wurden hier vor allem „klassische“ Orte und Situationen angeben, wie „im Wald, „im Keller“, „wenn viele Menschen um mich herum sind“ und „in der Nähe von kaputten/verlassenen Häusern“. Einige Angst auslösende Orte wurden konkreter benannt, wie beispielsweise der Neumarkt, der Schlobigpark, zwei Einkaufsmärkte, an denen immer viele Betrunkene herumstehen und ein Eckersbacher Spielplatz, den oftmals Jugendliche allein für sich Anspruch nehmen.

Auf die Frage, was sie ändern würden, wären sie Bürgermeisterin oder Bürgermeister, fiel den Kindern am meisten ein. Manche Vorschläge dürften allerdings schwer umzusetzen sein und lassen Erwachsene eher schmunzeln:

(Auszug) weniger Müll und mehr Sauberkeit – mehr Geld und günstigere Preise – Aufräumwochen und Sammelaktionen – freundlichere Menschen – mehr Spielplätze und Schaukeln – mehr Urlaub – Gewalt und Streit sollen aufhören – höflicheren Umgang untereinander – monatlich einen „Kostenlos-Tag“ für Kinder – weniger Graffitis – keine Hausaufgaben mehr – Sommerferien auf 10 Wochen aufstocken – täglich nur 4 Schulstunden – mehr Ruhe, weniger Lärm – kostengünstigere Döner – einen Zoo für alle – 6-Tage-Wochenende – Arcaden größer machen.

Entwickelt haben den kindgerecht gestalteten 5-seitigen Fragebogen die Schulsozialarbeiterin der Schule am Scheffelberg gemeinsam mit den Eckersbacher Streetworkern von Gemeinsam Ziele erreichen e.V.

Die Befragung ist keine wissenschaftliche und repräsentative. Dennoch helfen ausgewählte (ernstgemeinte) Aussagen der Kids in der zukünftigen sozialpädagogischen Arbeit an der Schule und im Stadtteil und dienen bei zukünftigen Planungen und Vorhaben in Eckersbach als Orientierung.

Vorgesehen ist, die Ergebnisse im Januar 2025 verschiedenen Entscheidungsträgern der Stadt und dem Landkreis Zwickau vorzustellen.

Schule am Scheffelberg
Befragung Eckersbacher Grundschüler