Das Kulturamt informiert:
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannten deutschlandweit Synagogen und jüdische Geschäfte. Diese Nacht wurde zum Synonym für Verfolgung und Gewalt gegenüber den Menschen jüdischen Glaubens und war das offizielle Signal zum größten Völkermord in der Geschichte. Auch in Zwickau waren die jüdischen Mitmenschen Verfolgung, Demütigungen und Gewalt ausgesetzt. Es wurden der Betsaal der Jüdischen Gemeinde in Brand gesteckt, der jüdische Friedhof geschändet und Geschäfte verwüstet. Juden wurden verhaftet und schließlich in das KZ Buchenwald verschleppt.
Auch in diesem Jahr erinnert Zwickau an diese Ereignisse und gedenkt der Opfer am Samstag, dem 9. November um 16 Uhr auf dem Georgenplatz, wo sich einst das Polizeipräsidium befand. Nach der Begrüßung durch Oberbürgermeisterin Constance Arndt sprechen Vertreter des DGB, der Kirchen und der Gesellschaft für christlich jüdische Zusammenarbeit Worte des Gedenkens. Danach besteht die Möglichkeit, Blumen niederzulegen oder Kerzen aufzustellen.
Durch das Bündnis´90/Grüne im Bündnis für Demokratie und Toleranz ergeht dann die Einladung zur Reinigung der Stolpersteine. Diese erinnern an das Schicksal der Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. In fast 30 Ländern Europas wurden seit 1992 diese kleinen Messingtafeln verlegt. Es ist das vermutlich größte dezentrale Mahnmal der Welt.