Zwickauer Museen, Archive und Bibliotheken unterzeichnen Notfallvereinbarung

veröffentlicht am: 21.08.2024

Das Kulturamt informiert:

Kultur-, Kunst- und Bildungseinrichtungen bewahren (zumeist) große Werte. Diese gilt es zu schützen, vor allem auch im Gefahrenfall. Bei Katastrophen sind die einzelnen Einrichtungen jedoch oft überfordert und können weder schnell Personal noch die notwendigen Ressourcen aufbringen, um geeignete Rettungsmaßnahmen einzuleiten bzw. durchzuführen. Als signifikante Fälle sind hier der Einsturz des Kölner Archivs (2009) und der Brand in der Anna Amalia Bibliothek in Weimar (2004) zu nennen. In derart Fällen ist die gegenseitige Hilfe unerlässlich und kann wertvolle Bestände retten, indem schnell agiert wird. 

Um für den Ernstfall besser vorbereitet zu sein und gegenseitigen Beistand leisten zu können bzw. zu bekommen, haben sich in vielen großen Städten und Landkreisen in den letzten Jahren Verbünde zusammengeschlossen und Notfallvereinbarungen erarbeitet. Einen solchen Verbund gibt es jetzt auch in Zwickau. Vertreter des Kultur-, Personal- und Hauptamtes der Stadt Zwickau, des August Horch Museums und der Westsächsischen Hochschule unterzeichneten am gestrigen Dienstag, 20. August 2024 in der Stadtbibliothek im Kornhaus eine entsprechende Notfallvereinbarung. Diese dient im Ernstfall als Grundlage für klare Aufgabenstrukturen und aktive Hilfsmaßnahmen, die jährlich durch simulierte Probeläufe trainiert werden sollen. In der Notfallvereinbarung ist u.a. geregelt, wo entsprechende Hilfsmittel liegen, wohin im Ernstfall evakuiert werden kann, wer konkret welche Arbeit erledigt und welche Möglichkeiten bei speziellen Ereignissen, wie eine Durchnässung historischer Bücher, zur Verfügung stehen, z.B. das „Schockfrosten“. 

Bisher handelten die Museen und Bibliotheken in Zwickau eigenverantwortlich. Allenfalls im Kulturamt gab es eine gewisse Vernetzung. Nun wird das Zusammenwirken auf eine konkrete Agenda mit klaren Aufgabenzuweisungen gehoben und mit Partnern über die Stadtverwaltung hinaus erweitert. 

Der Zirkel der Beteiligten kann und darf sich in den nächsten Jahren gern in den Landkreis hinein erweitern.

Gruppenfoto stehend v. l.: Thomas Stebich, Geschäftsführer August Horch Museum Zwickau GmbH; Rene Tröger, Personal- und Hauptamt Stadt Zwickau; Dr. Michael Löffler, Leiter Kulturamt Stadt Zwickau; Dr.-Ing. Ralf Steiner, Kanzler Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ)
Unterzeichnung der Notfallvereinbarung