Das August Horch Museum Zwickau gGmbH ist künftig um ein Stück Zwickauer Autogeschichte reicher: Gestern konnte der Nachbau des Horch 14-17 PS von 1904 offiziell präsentiert werden. 12 Jahre lang tüftelten und bauten die Mitglieder des Fördervereins des Museums an dem einmaligen Fahrzeug, dass gestern sogar einige Meter fuhr. Etwa 90 Firmen und Institutionen unterstützen das Projekt, außerdem wirkten Auszubildende ebenso mit wie beispielsweise Studenten der Westsächsische Hochschule Zwickau.
Dabei waren zunächst aufwendige Recherchen erforderlich. U.a. fand man ein Foto des Wagens bei der Erprobung mit 4 Personen besetzt, mit 1905 datiert, ein Katalog von 1904/1905 mit den wesentlichsten technischen Daten des Autos, drei alte Zeichnungen (Frontansicht, Seitenansicht und Draufsicht) von einem parallel gebauten, aber bis zur Spritzwand baugleichen Wagen des Typs 18-22 PS und einen in wesentlichen Teilen original erhaltenen Motor im Museumsbestand. Recherchiert wurde auch in historischen Zeitungen, alten Journalen zum Maschinenbau und der Fertigungstechnik der Zeit nach 1900 bis in die 1920er Jahre. Auch historische Bücher der Zeit um 1890 -1930 wurden ausgewertet, und auch die einschlägigen Historiker und Fachexperten aus der Restauration herangezogen. Das Team um Vereinsvorsitzenden Bernd Czekalla arbeitete dann einerseits an den Unterlagen für die Fertigung von Einzelteilen und Baugruppen, andererseits war man mit der Beschaffung von Normteilen und mit der Erschließung von Fertigungskapazitäten und der Beschaffung von Finanzmitteln befasst.
Mit dem Horch 14 - 17 ist nun ein Fahrzeug wieder vorhanden aus der Anfangszeit des Automobilbaus in Zwickau. Die ältesten Autos im Museum waren bisher ein Horch Phaeton und ein Audi Typ B stammen aus dem Jahr 1911.
