Die Gebäude- und Grundstücksgesellschaft Zwickau mbH (GGZ) und das Stadtarchiv informieren:
Eröffnung Anfang kommenden Jahres
Am heutigen Montag konnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zwickauer Stadtarchivs frist-und vertragsgerecht die Schlüssel für ihr neues Domizil an der Crimmitschauer Straße übernehmen. In mehr als zweijähriger Bauzeit baute die Gebäude- und Grundstücksgesellschaft Zwickau mbH (GGZ) die ehemalige Sparkassenimmobilie um. Bevor es seine Pforten für die Besucher öffnet, stehen die weitere Ausstattung und der Umzug an, wie der Leiter des Stadtarchivs, Benny Dressel beschreibt: „Es ist wie bei Übernahme einer Mietwohnung. Mit der Schlüsselübergabe geht die Arbeit erst richtig los. Als neue ‚Hausherren‘ haben wir nun die nicht zu unterschätzende Aufgabe - sinnbildlich gesprochen - das „Gerippe mit Fleisch zu füllen“.
Zunächst steht die weitere Beschaffung und der Einbau von – oftmals speziellen - Regalen und sonstigen Archivierungsmöbeln, die Büromöblierung oder das Einbringen der für die Archivarbeit notwendigen Technik an. Durch die Stadt sind außerdem die Installation einer Sicherheitswerkbank für die Reinigung von Archivgut, die Ausstattung des Öffentlichkeitsbereiches sowie die Beschaffung von Ausstellungsvitrinen zu leisten.
Danach erfolgt der eigentliche Transport des momentan auf mehrere Standorte verteilten, rund 6 km umfassenden Archivgutes in das neue Domizil. Dabei muss nicht nur der Umzug des „Verwaltungsarchivs“ sach- und fachgerecht erfolgen. Das Stadtarchiv Zwickau verfügt auch über einen reichhaltigen historischen Bestand. Hierzu gehören unter anderem Quellen zur mittelalterlichen Stadtgeschichte oder zur Reformationsgeschichte. In seinem Besitz befinden sich zudem Briefe von Martin Luther, Philipp Melanchthon und weiterer Reformatoren sowie der größte Teil des handschriftlichen künstlerischen Nachlasses des Nürnberger Meistersingers Hans Sachs. Gerade deswegen ist in den kommenden Monaten auch auf das „Klima“ in den neuen Räumen zu achten, das stets aufs Neue genau beobachtet werden und dass sich immer wieder einpegeln muss.
Die Nutzung eines neuen Gebäudes war aufgrund der bisher ungenügenden, teils sogar kritischen Raumsituation dringend erforderlich geworden. Das Stadtarchiv war auf drei Standorte – davon ein Gebäude eines früheren Einkaufsmarktes - verteilt, die kaum die notwendigen Voraussetzungen für das sensible Archivmaterial boten. Gerade am Hauptsitz in der Lessingstraße waren sowohl die statischen als auch die brandschutztechnischen Parameter mangelhaft.
Das Archivteam und die beteiligten Ämter der Stadtverwaltung widmen sich nun den Ausstattungs- und Umzugsaufgaben, bis die Türen für die Nutzer 2025 geöffnet werden. Das Archiv präsentiert sich dann den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt und weit darüber hinaus als zeitgemäße und moderne Dienstleistungseinrichtung zur Erforschung der Stadtgeschichte und als gutes Gedächtnis der Stadt.