Das Kulturamt informiert:
Am Samstag, dem 20. April um 17 Uhr lädt das Robert-Schumann-Haus Zwickau am Hauptmarkt 5 zu einem Konzert mit der jungen Pianistin Elena Neumann aus Trier ein. Die 14-jährige Pianistin erhielt 2023 den vom Verein Schumannhaus Bonn und der Robert-Schumann-Gesellschaft Zwickau in den Altersklassen III und VI ausgeschriebenen Sonderpreis für die beste Interpretation eines Werks von Robert oder Clara Schumann beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert in Zwickau. Zusätzlich zum Preisgeld von 1.000 Euro waren damit auch Konzertengagements in Bonn und Zwickau verbunden.
Karten zum Preis von 10 Euro, ermäßigt 7,50 Euro sind an der Museumskasse erhältlich; telefonische Vorbestellung ist möglich, doch müssen die Karten bis spätestens 16.30 Uhr am Konzerttag abgeholt werden.
Die im Schumann-Jubiläumsjahr 2010 geborene Pianistin erhielt mit fünf Jahren ersten Klavierunterricht. Als 8-Jährige wurde sie am Conservatoire de la Ville de Luxembourg aufgenommen. Ausgebildet wird Elena Neumann von der Konzertpianistin und Klavierpädagogin Jelena Semenenko sowie gegenwärtig von der luxemburgischen Pianistin Cathy Krier. 2019 gewann sie den 11. Bach-Wettbewerb für junge Pianisten in Köthen und sicherte sich den zweiten Preis beim 4. Internationalen Feurich Wettbewerb in Wien. Beim internationalen Klavierwettbewerb Euplayy gewann die Triererin 2020 den ersten Preis, sowie zwei weitere erste Preise beim Wettbewerb Jugend musiziert in Trier 2020 und 2021. 2022 und 2023 errang sie den ersten Preis beim Internationalen Bitburger Klavierwettbewerb und den zweiten Preis beim Steinway Klavierspiel-Wettbewerb in Hamburg sowie den zweiten Preis beim 1. Internationalen Klavierwettbewerb für junge Pianisten in Kronberg. Beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert in Zwickau 2023 erhielt sie einen ersten Preis sowie den Schumann-Sonderpreis. Sie ist Stipendiatin des Vereins Freunde der Kulturförderung.
Für ihr Konzert im Robert-Schumann-Haus Zwickau hat Elena Neumann bedeutende Meisterwerke des Komponistenpaares ausgewählt: Von Clara Schumann erklingt das 1841 komponierte Scherzo Nr. 2 c-Moll op. 14, das mit Widmung an die Kopenhagener Pianistin Peppina Tutein veröffentlicht wurde. Von Robert Schumann spielt Elena Neumann das virtuose Erstlingswerk der Abegg-Variationen sowie den Faschingsschwank aus Wien op. 26. Anlass zur Komposition der Abegg-Variationen war ein geselliges Beisammensein Schumanns mit einigen Studienfreunden in einer Schankwirtschaft in Heidelberg. Im Tagebuch notierte er am 22. Februar 1830: „Kneiperei ... Abegg-Walzer“. Schumann hatte entdeckt, dass sich die fünf Buchstaben des Nachnamens seines Kommilitonen Otto Abegg komplett als Tonbuchstaben auf dem Klavier wiedergeben ließen. Über diese Melodie komponierte er einen Walzer, schrieb fünf Variationen dazu und veröffentlichte dies im November 1831 als sein erstes gedrucktes Werk im Leipziger Verlag Kistner.
Seinen Faschingsschwank aus Wien komponierte Schumann während seines halbjährigen Aufenthalts in der Donaustadt Wien 1838/1839, wo sein Versuch, dort seine Musikzeitschrift herauszugeben, an der strengen Pressezensur des Metternich-Regimes scheiterte. Der Zensur schlug Schumann ein Schnippchen, indem er in seinem Faschingsschwank aus Wien die französische Revolutionshymne La Marseillaise einwob, deren öffentliches Musizieren zu dieser Zeit verboten war. Gleichzeitig hatte sie aber auch Walzerkönig Johann Strauß zu einem Walzer verarbeitet, der gerade der aktuelle Karnevalsschlager der Saison war. So gibt sich Schumanns fünfsätzige melodienselige Komposition vielfältig beziehungsreich.