Berufsorientierungsprojekt wurde am Freitag im Volkswagen Bildungsinstitut übergeben
Im August wurde das Projekt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vorgestellt, nun konnte der erste Lernträger-Klassensatz des „BI.BUZZ“ übergeben werden. Mit dem programmierbaren Fahrzeugmodell soll ein Beitrag zur Berufsorientierung geleistet sowie das Interesse an den MINT-Fächern geleistet werden. Bei der offiziellen Übergabe am Freitag waren unter anderem Dr. Holger Naduschewski, Geschäftsführer der Volkswagen Bildungsinstitut GmbH, Oberbürgermeisterin Constance Arndt sowie Jens Heinzig, Leiter der Pestalozzi-Oberschule Zwickau, und seine Schülerinnen und Schüler dabei.
In Gesprächen mit Schülern, Eltern und Lehrern sowie Unternehmen ist immer wieder festzustellen, dass die heutigen Anforderungen im gewerblich-technischen Bereich zwar bekannt sind, jedoch praktische Einblicke in typische berufliche Tätigkeit häufig fehlen. Dieses Defizit galt es mit einem konzeptionell selbst entwickelten praktischen Berufsorientierungsprojekt abzubauen. Auf Initiative der Stadt Zwickau, dem Volkswagen Bildungsinstitut und dem Landesamt für Schule und Bildung wurden daher sinnvolle pädagogische Maßnahmen und Aktivitäten mit Zwickauer Schulen diskutiert, um Interesse an den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) bei Schülern in der Region neu zu entfachen.
Mit Unterstützung der „Paul und Yvonne Gilet Stiftung“ gelang es den Initiatoren und Fördervereinen der Pestalozzi-Oberschule und Fucik-Oberschule nun, ein praxisorientiertes und nachhaltiges Projekt zu etablieren. Mit dem eigens dafür konzipierten Berufsorientierungsprojekt bauen und programmieren Schüler der Klassenstufen 8 bzw. 9 ein selbstfahrendes Fahrmodell. Das Design des „BI.BUZZ“ orientiert sich dabei am realen Bus der Marke Volkswagen.
Mit der Vermittlung von Grundlagen der Elektronik, verschiedenen Montagetätigkeiten, dem Einsatz des 3D-Druckes sowie ersten Erfahrungen im Programmieren von Robotern erhalten die Jugendlichen in der pädagogisch begleiteten Projektwoche einen umfassenden Einblick in die vielfältigen Tätigkeitsfelder von Fachinformatikern, Elektronikern und Mechatronikern.
In verschiedenen Arbeitsschritten und unter Anleitung erfahren die Schüler, dass Gleichspannungen nicht nur zum Laden des eigenen Smartphones verwendet werden können, sondern auch zum Antrieb elektrischer Motoren. Sie verdrahten u.a. mit Hilfe des vorgegebenen Schaltplanes das Herzstück des neuen Exponats: einen Mikrocontroller. Mit Hilfe von Ausbildern des Volkswagen Bildungsinstituts erstellen die Jugendlichen alle notwendigen Lötverbindungen der BI.Buzz-Steuereinheit.
Anschließend erfolgt die Montage der verschiedenen elektronischen und mechanischen Baugruppen. Viele Bauteile, wie Chassis, Räder und Karosserie wurden im 3D-Drucker in verschiedenen Farben gefertigt, so dass die Schüler die verschiedenen BI.Buzz individuell konfigurieren können.
Vor allem die kniffligen und filigranen Arbeiten rund um die Elektronik stellen die ein oder andere kleine Herausforderungen dar. Aber mit Hilfe der beratenden Ausbilder bestücken sie die vorgefertigte Karosse mit dem Microcontroller sowie den beiden Antriebsmotoren und versorgen die LED-Leuchten mit Spannung.
Damit die eingebaute Aktorik und Sensorik fehlerfrei arbeiten kann, steht im letzten Projektabschnitt die notwendige Programmierung im Fokus. Neben dem Kennenlernen der Programmieroberfläche haben die Schüler die Aufgabe, ein kleines Testprogramm mit verschiedenen Codezeilen für den eingebauten Arduino-Einplatinenrechner zu schreiben und auszuprobieren. Das erlernte Wissen können sie final beim Programmieren des funktionierenden Fahrprogramms für die selbstgefertigten BI.Buzz‘s erfolgreich anwenden. Am Ende des fünftätigen Projekts können alle Lern- und Experimentierträger auf einem Übungsparcours fahren, Hindernisse erkennen und umfahren, bevor sie an die Schulen zur Weiternutzung überreicht werden.
„Es ist motivierend, dass aus einer Idee ein tolles Projekt entsteht, um Schüler für Technik zu begeistern und so durchaus berufliches Interesse für die sog. MINT-Berufe zu wecken. Mit der Übergabe eines Lernträger-Klassensatzes an die Pestalozzi-Oberschule Zwickau kann der Fachinformatikunterricht künftig handlungsorientierter und somit interessanter gestaltet werden.“ unterstreicht Dr. Holger Naduschewski die gemeinsame Intention und das erklärte Ziel mit der Stadt Zwickau.
Neben dem Projektstart mit der Pestalozzi-Oberschule Zwickau sind bereits zwei Projektwochen mit der Fucik-Oberschule Zwickau terminiert.