Der Tiefbauamt informiert:
Früher diente sie dem Transport von Erzen aus den Eisensteinlagerstätten bei Stenn zur Königin-Marien-Hütte in Cainsdorf, später etablierte sich auch der Fußgängerverkehr. Heute fristet sie ein eher trauriges Dasein – die einbogige Natursteingewölbebrücke über den Planitzbach. Bereits 1985 musste die Brücke für den Fahrverkehr gesperrt werden, 1996 dann auch für Fußgänger. Es bestand Einsturzgefahr. Die in die Jahre gekommene Natursteinbrücke wies Schäden am Gewölbe, Fehlstellen an den Stirnflächen, Unterspülungen und Mauerwerksausbrüche an Widerlagern und Flügelmauern auf. Die Brücke liegt im Zuge der Eisensteinstraße, heute Kreuzbergweg, und ist ein geschütztes Kulturdenkmal von hohem öffentlichen Interesse.
Ursprünglich sollte deren Wiedernutzbarmachung für Fußgänger im Jahr 2021 in Angriff genommen werden. Jedoch zeigte sich, dass die zur Verfügung stehenden Mittel aus dem Bürgerhaushalt für den Erhalt der als Dokument für eine zeittypische und bewährte baukonstruktive Lösung geltende Natursteinbogenbrücke nicht genügten.
Als eines der letzten Zeugnisse der regionalen Bergbau- und Hüttengeschichte hat das Bauwerk jedoch einen herausragenden Denkmalwert. Umso erfreulicher ist es, dass mit den nunmehr zur Verfügung stehenden Fördermitteln und den Eigenmitteln der Stadt Zwickau der Bauwerkserhalt gesichert ist. Im Dezember vergangenen Jahres erhielt die Stadt Zwickau vom Landesamt für Denkmalpflege einen Zuwendungsbescheid. Danach finanziert der Freistaat Sachsen die Instandsetzung der Natursteinbogenbrücke mit Mitteln aus dem Sonderprogramm Denkmalschutz und übernimmt damit 90 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben.
Baustart
Nachdem das öffentliche Ausschreibungsverfahren durchgeführt wurde und der Bau- und Verkehrsausschuss der Stadt Zwickau in seiner Sitzung am 3. Juli 2023 den Auftrag an die Firma Connect - Tief- und Ingenieurbau GmbH aus Wiesenburg vergab, wird der Baubeginn nun im Laufe der Woche erfolgen.
Einschränkungen
Da die Baustelle nur über den durch die Kleingartenanlage „Am Kreuzberg“ verlaufenden Kreuzbergweg erreichbar ist, wird es dort bauzeitlich ein etwas höheres Verkehrsaufkommen geben. Insbesondere Nutzer der Kleingärten und Fußgänger werden um erhöhte Vorsicht und Verständnis gebeten.
Bis Mitte nächsten Jahres, voraussichtlich im Juni 2024, soll die Restaurierung des technischen Denkmals abgeschlossen sein und der Übergang über den Planitzbach Bürgerinnen und Bürgern wieder zur Verfügung stehen. Die veranschlagten Gesamtkosten für das Bauvorhaben, einschließlich Planung und sonstiger Nebenleistungen, liegen bei 440 TEUR.