Die Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ) informiert:
Genügend Energie für die zukünftige Gesellschaft, klimaneutral gewonnen und effizient genutzt: Mit der Gründung der „All Electric Society Alliance“ beim diesjährigen ForschungsForum der Westsächsischen Hochschule Zwickau wurde diese Vision ein Stück mehr Realität.
Die Stadt Zwickau bildete, auch mit dem Bürgersaal im Rathaus, den passenden Rahmen für die Gründung eines Netzwerkes zur Etablierung der Kerngedanken der All Electric Society. Diese neue Allianz führt Akteure aus unterschiedlichen Bereichen der Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Verwaltung zusammen, um die vielfältigen Potenziale und Chancen einer „All Electric Society“ bestmöglich zu nutzen. Dieses Zukunftsszenario sucht Antworten auf die aktuellen Herausforderungen wie Klimawandel, schwindende Ressourcen und die notwendige gesellschaftliche Akzeptanz für tiefgreifende Veränderungen. Elektroenergie, gewonnen aus erneuerbaren Quellen, wird dabei die wichtigste Energieform sein. Die fortschreitende Elektrifizierung erfordert hierbei die Verzahnung mit Digitalisierung und Mobilität, als Motor der weiteren Entwicklung. So werden die Sektoren Verkehr, Industrie, Gewerbe und Wohnen miteinander verknüpft. Dies wird umfangreiche Investitionen und einen ungeheuren Innovationsschub auslösen sowie neue Technologien hervorbringen – die „All Electric Society“ ist der Schlüssel zu einer effizienten Zukunft. Am 3. und 4. Mai erörterten fast 200 Expertinnen und Experten in Zwickau das Konzept der „All Electric Society“ und deren praktische Relevanz.
Die Bedeutung der Veranstaltung spiegelte sich bereits in den Grußworten des Rektors der Hochschule Zwickau und der Oberbürgermeisterin der Stadt Zwickau sowie den Videobotschaften der Bundes- und Landesregierung wider. Constance Arndt und Prof. Kassel stellten hierbei beide heraus, dass nur durch die intensive Zusammenarbeit der Hochschule mit der Stadt der Weg zur Gründung der Allianz bereitet wurde. Auch Michael Kellner, Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, und Andreas Handschuh, Staatssekretär im Sächsischen Ministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus, betonten die Wichtigkeit der Themen und Herausforderungen für Deutschland und im Besonderen für die Region, denen sich die neu gegründete Allianz widmet. Auch deshalb ist die Gründung die logische Folge der langjährigen positiven Entwicklungen und Anstrengungen der WHZ und ihrer Partner im Themengebiet der All Electric Society und unterstreicht die Dringlichkeit zukunfts- und chancenorientierten Handelns gegenüber der Öffentlichkeit, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft bundesweit.
Der ehemalige Chef-Innovator bei IBM und Zukunftsdenker, Gunter Dueck, gab anhand seiner Erfahrungen einen kurzweiligen, inspirierenden Einstieg in die vielfältige Themenwelt der All Electric Society und zeigte durch mehrere Beispiele und erheiternde Anekdoten die Notwendigkeit eines sofortigen Handelns in Deutschland. Das diese Umsetzung schon heute möglich ist, machte Frank Stührenberg, CEO der Phoenix Contact GmbH & Co. KG, in seinem Vortrag deutlich. Der Vorstandvorsitzende des familiengeführten Unternehmens verwies darauf, dass die All Electric Society bereits seit vielen Jahren fester Bestandteil der Unternehmensphilosophie ist. Mit der WHZ wurde dann ein wissenschaftlicher Partner gefunden, welcher diese Philosophie teilt.
Diese Gemeinsamkeit führte zu einer konstruktiven Kooperation der Hochschule Zwickau und Phoenix Contact, welche mit den weiteren Gründungsmitgliedern Stadt Zwickau, Volkswagen Sachsen GmbH, Brunata-Metrona Gruppe, Stadtwerke Jena Gruppe, N + P Informationssysteme GmbH, enersis suisse AG sowie der DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH an diesem Tag die All Electric Society Alliance ausriefen.
In dem Zusammenschluss können global, deutschlandweit oder auch kommunal agierende Partner das Zukunftsbild der „All Electric Society“ besser vorantreiben. Kräfte werden gebündelt, vorhandene Ressourcen, existente Produkte bzw. Lösungen effizienter genutzt und Know-how leichter transferiert. Dem Vorbild folgten an beiden Veranstaltungstagen bereits viele weitere Organisationen und traten der Allianz bei. Es folgten weitere abwechslungsreiche Fachvorträge. Der erste Tag endete im Rathaus mit einer Podiumsdiskussion, in welcher insbesondere das Thema Fachkräfteentwicklung als ein Schwerpunkt im Zusammenhang mit der All Electric Society herausgestellt wurde. Nach dem offiziellen Teil stand das Netzwerken am Abend im Vordergrund.
Der zweite Tag beinhaltete neben weiteren interessanten Vorträgen auch die praktische Demonstration von Lösungen im ubineum. Bestärkt durch die Veranstaltung und das positive Feedback der Teilnehmer wird die WHZ auch die Anstrengungen in Richtung eines eigenen Forschungszentrums zur All Electric Society intensivieren.
Mit diesem Kompetenzzentrum wird die Westsächsische Hochschule den Transformationsprozess mit wissenschaftlicher Expertise, angewandter Forschung und praxisorientierter Lehre begleiten. Perspektivisch soll dazu gemeinsam mit der Stadt Zwickau im Stadtteil Eckersbach ein neuer Campus mit dem Schwerpunkt „All Electric Society“ entstehen.
Die Allianz wird darüber hinaus Projekte an verschiedenen Standorten branchen- und sektorenübergreifend initiieren und umsetzen sowie Prozesse anstoßen, steuern und moderieren. Sie wird die wissenschaftlich fundierte und integrierte Zusammenarbeit aller Partner fördern und junge Fachkräfte zu interdisziplinärer Entwicklung motivieren und diese ermöglichen.
Einmal mehr zeigt sich, dass Zukunftsvisionen gerade in Zwickau ein gutes Umfeld haben, um Wirklichkeit zu werden.