Das Tiefbauamt und das Garten- und Friedhofsamt informieren:
Jedes Jahr im Frühjahr rückt ein Trupp vom Tiefbauamt aus, um der Ausbreitung einer giftigen Pflanze Einhalt zu gebieten - dem Riesenbärenklau. Und jedes Jahr wird darüber informiert, vor der Pflanze gewarnt und um Mithilfe gebeten.
In diesem Jahr gibt`s aber gleich mal eine gute Meldung vorweg: Der beharrliche Kampf in den vergangenen Jahren hat sich gelohnt! Nach Auskunft des Tiefbauamtes sind die Vorkommen im Zwickauer Stadtgebiet langsam rückläufig. Von den bisher 70 Standorten konnten bereits 15 komplett zunichtegemacht werden. Und an einzelnen Standorten, an denen bisher bis zu 200 Pflanzen vorkamen, wurden jetzt z. T. nur noch eine bis ca. 10 Pflanzen gesichtet.
Zurückgelehnt werden kann sich aber noch lange nicht. Der Riesenbärenklau hat enorme Vitalität. Alle Standorte müssen deshalb auch 2 bis 3 Mal pro Frühjahr begangen und bearbeitet werden, um wirklich alles zu entfernen. Bleiben Reste zurück oder kappt man nur die Blüten, bildet die Pflanze Nottriebe mit neuen Blüten. Eine Einzelpflanze kann bis zu 30.000 Samen produzieren und hat damit ein enormes Ausbreitungspotential.
Der Riesenbärenklau wächst innerhalb weniger Monate zu stattlichen 3 bis 4 Metern hoch und kann für den Menschen äußerst gefährlich werden. Das liegt am Saft der Pflanze, der auf der Haut unangenehme Hautschädigungen hervorrufen kann. Zudem verliert die Haut an den Kontaktstellen ihren natürlichen UV-Schutz. Scheint dann die Sonne auf die Haut, bilden sich Entzündungen, Schwellungen und Brandblasen, die so großflächig wie Verbrennungen ersten und zweiten Grades werden können, oft erst nach ein bis zwei Wochen abheilen und Narben hinterlassen. Deshalb gilt es auch weiterhin dranzubleiben.
Zur Mithilfe sind auch wieder alle Grundstückseigentümer aufgerufen!
Wer den Riesenbärenklau selbst bekämpft, sollte unbedingt mit Handschuhen, Schutzbrille, vollständig bekleidet und - wenn möglich - bei bedecktem Himmel arbeiten. Sollte Pflanzensaft auf die Haut gelangen, ist dieser sofort mit reichlich Wasser abzuwaschen.
Wichtig bei der Bekämpfung ist die Entfernung der Blüten, um die Reproduktion der Bestände zu verhindern. Beim Vorkommen einzelner oder weniger Pflanzen können deren Blütenstände, in einem Plastiksack verpackt, mit dem Restmüll entsorgt werden.
Bei größeren Mengen anfallender Blüten besteht die Möglichkeit der Anlieferung zur fachgerechten Entsorgung auf dem Betriebshof des Garten- und Friedhofsamtes in der Pöhlauer Straße 53b. Dazu wird um Anmeldung unter Telefon 0375 212629 gebeten.
Damit der Riesenbärenklau wirklich abstirbt, muss unbedingt auch die Pflanzwurzel - möglichst 10 bis 15 Zentimeter unter dem Ansatz - ausgegraben bzw. abgestochen werden. Am besten gelingt das, wenn sie noch klein ist. Diese Pflanzenteile sind kompostierbar. Bleiben Teile der Wurzelrübe zurück, treibt die Pflanze neu aus.
Sollten größere Bestände an Riesenbärenklau festgestellt werden, wird um Meldung unter Telefon 0375 836631 gebeten.
Darüber hinaus ist dafür Sorge zu tragen, dass im Umfeld der Bestände keine Kinder spielen bzw. Umgang mit Teilen der Pflanzen haben, um Gesundheitsschäden zu vermeiden.