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Buchlesung mit der Autorin Inge Merkentrup in den KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum
Am Donnerstag, dem 13. April 2023, liest in den KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum ab 18 Uhr Inge Merkentrup aus ihrem Buch „Eines Tages werde ich berühmt sein“. Der Titel dieses Buches gibt eine frühe Äußerung der expressionistischen Malerin Emma Ritter wieder, die zwischen 1907 und 1912 einige Sommer an der Nordsee mit den Brücke-Mitgliedern Schmidt-Rottluff, Heckel und Pechstein verbrachte. Sie hat an sich geglaubt, an ihre Zukunft als Künstlerin. Warum wird sie dennoch nicht in einem Atemzug mit Karl Schmidt-Rottluff, Erich Heckel oder Max Pechstein genannt? Dieser und anderen Fragen will Inge Merkentrup in der Lesung auf den Grund gehen.
Nach „Charlotte von Stein lädt zum Tee“ (2016) und „Ein bisschen Marilyn und immer Frau“ (2019) widmet sich Inge Merkentrup erneut einer bemerkenswerten Frau, der 1878 in Vechta geborene Emma Ritter. In einer Mischung aus realen Situationen und fiktiven Dialogen wird die expressionistische Malerin auf ihrem mitunter schwierigen Weg in einer Zeit der Umbrüche – sowohl auf (sozial)politischer als auch auf kunsthistorischer Ebene – begleitet. So begegnet man auf ihren Stationen in Oldenburg, Dangast und Berlin nicht nur den Brücke-Künstlern Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff, sondern auch weiteren bekannten Vertretern der Klassischen Moderne wie Lovis Corinth oder Lyonel Feininger.
Inge Merkentrup studierte nach ersten literarischen Arbeiten als Jugendliche Germanistik, Geschichte und Sozialwissenschaften in Münster. Anschließend widmete sie sich weiteren Studien in Berlin. Seit 2008 veröffentlichte sie mehrere Romane und Erzählungen. Merkentrup ist Gründungsmitglied des Oldenburger Leseforums und seit 2016 Mitglied des FDA Nord. Sie lebt in Oldenburg.
Der Eintritt zu der Lesung beträgt 8 Euro, ermäßigt 5 Euro. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, bitten die KUNSTSAMMLUNGEN um vorherige Anmeldung unter 0375 834510 oder kunstsammlungenzwickaude.
Die Buchlesung ist ein Begleitprogramm zur aktuellen Sonderausstellung „1905: Fritz Bleyl und der Beginn der Brücke“, welche bis 29. Mai 2023 zu sehen ist. Die Künstlergruppe Brücke ist heute weltberühmt. Doch wie und warum fand sie überhaupt zusammen? Was verband ihre Mitglieder? Anhand einer Werkauswahl der Mitbegründer Fritz Bleyl, der wie Max Pechstein aus Zwickau stammte, Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner und Karl Schmidt-Rottluff werden diese und weitere Fragen beantwortet und so die Anfänge der künstlerischen Bewegung nachgezeichnet.
Ihre Geschichte beginnt in Dresden, wo um die Jahrhundertwende die Erneuerung der Künste als Teil der Reformbestrebungen heiß diskutiert wurde. Anfangs finden die jungen Männer Inspiration im Jugendstil sowie bei den französischen Neoimpressionisten, allen voran aber in den Werken von Vincent van Gogh, der ihnen als „künstlerischer Vater“ gilt. Zu diesem Zeitpunkt ahnt vermutlich niemand, dass sie einmal zu den bedeutendsten Vertretern des deutschen Expressionismus zählen werden.