Stadt investiert mit Unterstützung des Freistaates fast 4 Mio. Euro
Am heutigen Samstag konnte im Zwickauer Stadtteil Marienthal das Gerätehaus an die Kameradinnen und Kameraden übergeben werden. Nach einer Bauzeit von gut 1 ½ Jahren bietet der Neubau Platz für sechs Fahrzeuge und insgesamt wesentlich verbesserte Bedingungen für die Wehr, die zu den mitgliederstärksten der Automobil- und Robert-Schumann-Stadt gehört. An der Übergabe nahmen neben Oberbürgermeisterin Constance Arndt, den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr und Vertretern aus Politik und Verwaltung auch der Sächsische Staatsminister des Innern, Armin Schuster, teil.
Der Neubau war erforderlich, da das derzeit an der Olzmannstraße befindliche Gerätehaus erhebliche Defizite aufweist. Es liegt dezentral, ist stark sanierungsbedürftig, wurde den Anforderungen an Stellplötzen nicht gerecht und weist auch Platzmängel in den Umkleide- und weiteren Räumlichkeiten auf.
Die Bauarbeiten für das neue Gerätehaus an der Hofer Straße begannen im Juni 2021. Entstanden ist ein Komplex mit einer Fahrzeughalle für fünf große Feuerwehrfahrzeuge sowie einen Mannschaftstransportwagen. Der angegliederte zweigeschossige Sozialbau bietet unter anderem Umkleideräume, Sanitär- und Schulungsräume, Büros sowie einen Aufenthaltsbereich. Nach der Übergabe sind noch einige Restleistungen erforderlich, wie beispielsweise die Ausstattung mit Mobiliar. Der Freistaat Sachsen förderte das Projekt mit rund 1,59 Mio. Euro. Die mit 3,98 Mio. Euro veranschlagten Kosten werden eingehalten. Der Stadtrat der Stadt Zwickau hatte sowohl den Vorhabensbeschluss im September 2018 als auch den geänderten Vorhabensbeschluss im Januar 2021 ohne Gegenstimmen verabschiedet.
Die Freiwillige Feuerwehr ist damit mehr in den Stadtteil Marienthal gerückt. In diesem befinden sich unter anderem das Heinrich-Braun-Klinikum mit zwei Standorten, Gewerbegebiete, mehrere Senioren- bzw. Pflegeheime sowie Kindertagesstätten und Schulen sowie – künftig – die neue Justizvollzugsanstalt.
Mit dem Abschluss des Neubaus steht bereits das nächste Bauprojekt im Bereich der Zwickauer Feuerwehren in den Startlöchern: die Sanierung und Erweiterung des Gerätehauses im Stadtteil Oberhohndorf. Hierfür wurden erste Planungen vergeben, der Vorhabensbeschluss soll im 2. Quartal des Jahres in den Stadtrat eingebracht werden. Vorgesehen ist, dass die Bauarbeiten voraussichtlich Ende des 3. Quartals beginnen.
Die Freiwillige Feuerwehr Marienthal
In Marienthal, 1902 nach Zwickau eingemeindet, wurde erstmals 1880 eine Wehr gegründet, die im 2. Weltkrieg aufgelöst wurde. Eine 1979 erneut gegründete Feuerwehr löste sich wenige Jahre danach wieder auf. Bereits 1908 wurde im damaligen Reichsbahnausbesserungswerk (RAW) eine Löschgruppe ins Leben gerufen, die 22 Jahre später zur Betriebsfeuerwehr ausgebaut wurde. Aus dieser wurde 1990 die Bahnfeuerwehr Zwickau in Trägerschaft der Deutschen Bahn. Aufgrund des Personalabbaus und wegen finanzieller Kürzungen kam für diese 1997 das Ende. Es erfolgte, noch am Standort des RAW, die Umwandlung zur Freiwilligen Feuerwehr Marienthal. Aufgrund der Kündigung des Mietvertrages erfolgte 2004 der Umzug in das Ausweichobjekt an der Olzmannstraße.
Heute zählt die Freiwillige Feuerwehr Marienthal mit rund 100 Kameradinnen und Kameraden zu den mitgliederstärksten Wehren in Zwickau. Von diesen sind rund 50 in der aktiven Abteilung engagiert. Die Kinderfeuerwehr zählt 10, die Jugendfeuerwehr etwa 30 Mitglieder. Zudem gibt es eine Alters- und Ehrenabteilung.