Das Kulturamt informiert:
Nun schon zum dritten Mal in Folge wird ein neuer Zwickauer Stadtschreiber seine Arbeit aufnehmen. Sein Name ist Christian Schart. Geboren 1991 in Schleiz, hat Schart ein Studium der Geschichte (und Politik) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg absolviert. Seine Masterarbeit beschäftigt sich mit der Verwobenheit von Politik und Religion im Europa des späten 16. Jahrhunderts, insbesondere mit den Hochverratsverfahren unter Elisabeth I. von England und Iwan IV. "dem Schrecklichen" von Russland. Christian Schart hat mehrere Praktika im Archivwesen durchlaufen und ist daher mit den Anforderungen archivischer Dokumentationsarbeit vertraut. Er „beerbt“ seine beiden Vorgängerinnen, die sich u. a. mit der fotografischen Dokumentation aktuellen Baugeschehens, kultureller sowie politischer Veranstaltungen befassten oder die Auswirkungen der Corona-Krise auf den Alltag der Zwickauer Bevölkerung beleuchteten. Ein weiteres Ergebnis waren stadtgeschichtliche Artikel, die in der Schriftenreihe „Cygnea“ des Stadtarchivs veröffentlicht wurden.
Die Stadt Zwickau vergibt seit 2019 ein Stipendium für einen Stadtschreiber/eine Stadtschreiberin. In Anlehnung an die Verdienste des bedeutenden Stadtschreibers Stephan Roth (1492-1546) für die Stadtgeschichtsschreibung ist beabsichtigt, vor allem junge Menschen in dessen „Fußstapfen“ treten zu lassen. Ein Stadtschreiber soll die Möglichkeit erhalten, frei von materiellen Zwängen schöpferisch tätig zu werden und erste Erfahrungen in einem möglichen Wirkungsbereich zu sammeln. Die Stadt Zwickau schlägt mit dieser etwas anderen Ausrichtung ein neues Kapitel dieser Tätigkeit auf und greift dabei gleichzeitig auf deren Wurzeln zurück. Ein Stadtschreiber hat folgende Kernaufgaben zu erfüllen: Fotografische und dokumentarische Begleitung städtischer Veranstaltungen bzw. Interviews mit Bürgern und Bürgerinnen bzw. Menschen des kulturellen und politischen städtischen Lebens; Fortschreiben der Zwickauer Stadtchronik durch das Zusammenstellen wichtiger städtischer Ereignisse im Jahresrückblick; Verfassen eigener literarischer oder wissenschaftlicher Texte zur Stadtgeschichte mit möglicher Veröffentlichung in städtischen Publikationen, wie der Schriftenreihe des Stadtarchivs „Cygnea“.
Christian Schart wird „standesgemäß“ im sogenannten Schiffchen am Kornhaus residieren. Seine Arbeit nimmt er für ein halbes Jahr am heutigen 2. Mai 2022 auf.