Das Kulturamt informiert:
Warum in die Ferne schweifen, das Gute liegt so nah: Die neue Sonderausstellung der KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU, die ab 5. Februar zu sehen ist, präsentiert Aquarelle, Pastell- und Kreidezeichnungen von Max Schneider und Albert Schwarz, die über viele Jahre hinweg die ihnen vertraute vogtländische und erzgebirgische Landschaft darstellten. Zu sehen sind idyllische Naturschilderungen mit Wäldern, Feldern, sanften Hügeln und darin eingebettete Dörfer, aber auch durch die Industrialisierung und den Bergbau veränderte Landschaften. In einem kleinen Aquarellstudio können Besucher die Aquarelltechnik selbst ausprobieren.
Max Schneider (1903 Oelsnitz i. V. – 1980 Bad Elster) und Albert Schwarz (1895 Oberhohndorf – 1977 Zwickau) drücken die tiefe Verbundenheit zu ihrer Heimat mit Aquarellfarben, aber auch in Pastell- und Kreidezeichnungen aus. Rund 80 dieser Arbeiten auf Papier aus eigenem Museumsbestand geben Einblick in das umfassende Werk beider Künstler.
Weder der im Vogtland in der Teppichweberei tätige Max Schneider noch der in Oberhohndorf, heute Stadtteil von Zwickau, geborene Porzellanmaler Albert Schwarz absolvierten eine Kunstakademie. Stattdessen wurden sie im Rahmen der in der Region wachsenden Industriezweige ausgebildet. Diese kunstgewerbliche Ausbildung wurde Grundlage für ihre freischaffende Tätigkeit. Es entstanden so über die Jahre hinweg Impressionen der vogtländischen und erzgebirgischen Gefilde: Neben der vielfach geschilderten Idylle steht dabei auch die durch die Industrialisierung und den Bergbau veränderte Natur – eben Landschaften aus der Nähe.
In einem kleinen, eigens eingerichteten Aquarellstudio haben Besucher die Möglichkeit, sich selbst in der Aquarelltechnik auszuprobieren und eigene Bildideen zu gestalten. Die Sonderausstellung ist bis 24. April 2022 zu sehen.
Über die Künstler
Albert Schwarz
- 1895: in Oberhohndorf bei Zwickau als Sohn eines Bergmanns geboren
- 1910-14: Lehre als Porzellanmaler in der Oberhohndorfer Porzellanmanufaktur Friedrich Kästner
- 1915: militärische Ausbildung
- 1918: in französischer Kriegsgefangenschaft
- 1920-30: Porzellanmaler bei Kästner, dann freischaffend als Maler, Grafiker und Plastiker
- 1944: Verlust von Frau und Sohn, vermutlich durch einen Bombenangriff
- 1952-63: Dozent an der Mal- und Zeichenschule bei Prof. Carl Michel in Zwickau, auch als Leiter der Zeichenzirkel im Sachsenring, in Mülsen und Friedrichsgrün tätig
- 1961: Kunstpreis der Stadt Zwickau
- 1977: in Zwickau verstorben
Max Schneider
- 1903: in Oelsnitz im Vogtland als Sohn eines Teppichwebers geboren
- 1918-22: in der Strickwarenfabrik Gebrüder Wielatt tätig, anschließend Lehre und Tätigkeit als Teppichweber bei der Firma Koch & te Kock
- 1931: Arbeitslosigkeit und künstlerische Weiterbildung an der Volkshochschule
- 1933-36: Studium an der Oelsnitzer Zweigstelle der Staatlichen Kunstschule Plauen, hier unter anderem Schüler von Walther Löbering
- 1936: als Kolorist in der Oelsnitzer Teppichindustrie
- 1937: offizielle Anerkennung als Kunstmaler
- 1940-45: Kriegsdienst und -gefangenschaft
- 1945-47: Angestellter des Arbeitsamtes Oelsnitz, danach freiberuflich tätig
- 1953-57: nebenberuflicher Zeichenlehrer in Oelsnitz
- 1980: in Bad Elster verstorben
KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum
Öffnungszeiten
- Dienstag und Freitag: 13 bis 17 Uhr
- Mittwoch und Donnerstag: 13 bis 18 Uhr
- Samstag, Sonntag und Feiertag 11 bis 17 Uhr
- Schließtage: Karfreitag, Heiligabend, Silvester
Eintritt
- Erwachsene: 5 Euro
- ermäßigt: 3 Euro (Schüler, Vollzeit-Studenten über dem vollendeten 18. Lebensjahr gegen Vorlage eines gültigen Nachweises (jedoch nicht Gasthörer, berufsbegleitende Studiengänge, Fernstudium, Beurlaubung, Inhaber der Aktivkarte Westerzgebirge, Schwerbehinderte im Sinne des Schwerbehindertengesetzes mit einem GdB von mind. 50%)
- Eintritt frei für Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr, Zwickau-Pass-Inhaber
- Mittwoch im Monat Eintritt frei
Hygieneregeln: Bitte beachten Sie die aktuell geltenden Hygieneregeln.
Barrierefreiheit: Ein barrierefreier Zugang ist über den Innenhof möglich. Die Dauerausstellung ist eingeschränkt zugänglich und die Sonderausstellung ist rollstuhlgeeignet.