Das Kulturamt informiert:
Das Stadtarchiv Zwickau, das Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde sowie der Leipziger Universitätsverlag laden am Freitag, dem 20. Januar 2023, ab 18 Uhr zur Vorstellung der Promotionsschrift Dr. Christian Landrocks in den Siegfried-Heinze-Saal der Stadtbibliothek in der Katharinenstraße 44A ein. Die Schrift trägt den Titel „Nach dem Kriege. Die Nachkriegszeit des Dreißigjährigen Krieges am Beispiel der kursächsischen Stadt Zwickau, 1645-1670". Nach einer Einführung und Laudatio durch Dr. Michael Löffler, Kulturamtsleiter der Stadt Zwickau, Prof. Joachim Schneider und Dr. Gerald Diesener stellt der gebürtige Zwickauer einige Ergebnisse seiner Arbeit vor. Im Anschluss besteht die Möglichkeit für Diskussionen und Fragen. Das Buch kann zur Veranstaltung erworben werden. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.
Zwickau hat die Hälfte seiner Bevölkerung verloren, viele Wohnhäuser liegen in Trümmern, die städtischen Kassen sind leer. Eine Seuche hat vor Jahren Tausende Menschenleben gefordert und jetzt wollen sich auch noch die ehemaligen Besatzer an der Mulde niederlassen. Was wie ein postapokalyptischer Roman klingt, beschreibt präzise die Situation der Stadt Zwickau im Jahr 1650 nach dem Dreißigjährigen Krieg. Die vielen Kriegsjahre hatten Stadt und Bevölkerung massiv zugesetzt.
In seiner Doktorarbeit beschreibt der Historiker Dr. Christian Landrock erstmals, wie der Zwickauer Rat, die Bevölkerung sowie die kursächsische Landesherrschaft sich mit den Folgen des europäischen Krieges vor Ort auseinandersetzten. Herausgekommen ist dabei eine Geschichte von den Mühsalen der politischen Kommunikation, vom Traum längst vergangener Größe, von Bierkriegen mit Planitz, Pölbitz und Marienthal und von der Integration ehemaliger Söldner in Zwickau.
Zur Person
Geboren in Zwickau, studierte Dr. Christian Landrock in Jena und Magdeburg Geschichte und Kommunikationswissenschaft. 2013 schloss er mit dem Master of Arts in Europäischer Kulturgeschichte ab. Von 2014 an promovierte Dr. Landrock zu dem Thema "Nach dem Kriege. Die Nachkriegszeit des Dreißigjährigen Krieges am Beispiel der kursächsischen Stadt Zwickau, 1645-1670" bei Prof. Eva Labouvie an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, die er 2020 mit Magna cum laude verteidigte. Gefördert wurde die Arbeit dabei von der Hanns-Seidel-Stiftung.
Beruflich absolvierte Dr. Christian Landrock ein wissenschaftliches Volontariat im Schloss- und Kulturbetrieb Residenzschloss Altenburg. Danach arbeitete er als Pressereferent bei der 4. Sächsischen Landesausstellung "Boom. 500 Jahre Industriekultur in Sachsen." Derzeit leitet er das Museum Burg Schönfels in Lichtentanne.