Das Robert-Schumann-Haus Zwickau informiert:
Am Sonntag, 28. August, um 17 Uhr, gastiert der belgische Pianist Jozef De Beenhouwer im Robert-Schumann-Haus Zwickau. Auf dem Programm stehen die Klaviersonate As-Dur op. 110 von Ludwig van Beethoven, Moments musicaux von Franz Schubert, Fantasiestücke von Robert Schumann, Intermezzi von Johannes Brahms und die Romanze a-Moll von Clara Schumann.
Jozef de Beenhouwer wurde 1993 mit dem Robert-Schumann-Preis der Stadt Zwickau ausgezeichnet. Schumanns Musik liegt ihm besonders am Herzen: Bereits 1982 produzierte er Schumanns Fantasiestücke op. 12 auf Schallplatte. 1986 führte er zusammen mit den Wiener Symphonikern Schumanns Konzertsatz aus dem Jahr 1839 erstmals auf und war auch der Solist bei der Uraufführung von Clara Schumanns 1847 komponierten Konzertsatz im Jahr 1992. Beide Fragmente hatte er dafür ergänzt und herausgegeben. Aus seinen über 40 CD-Produktionen ragt die Gesamteinspielung der Klavierwerke Clara Schumanns hervor, der 2019 weitere CDs mit ihren Klaviertranskriptionen und Liedern folgten. Doch legte er auch zahlreiche CDs mit Werken Robert Schumanns vor. Er ist Professor am Konservatorium Antwerpen und Juror internationaler Wettbewerbe – so auch regelmäßig bei den Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerben in Zwickau.
Robert Schumanns Fantasiestücke für Klavier wurden durch die gleichnamige Prosa-Sammlung von E. T. A. Hoffmann inspiriert, dessen 200. Todestag in diesem Jahr gefeiert wird. 1838 veröffentlichte Schumann seine erste Sammlung unter diesem Titel als sein Opus 12, 1851 folgte eine zweite Sammlung als Opus 111. Vorläufer auf dem Gebiet des lyrischen Klavierstücks waren die Moments musicaux von Franz Schubert. Neben Schubert war Beethoven ein großes Vorbild für Robert Schumann. Dessen vorletzte Klaviersonate op. 110 war in ihrer Verbindung von romantischen Einblicken in das Geisterreich - wie es E. T. A. Hoffmann an Beethoven rühmte - und Rückgriff auf kontrapunktische Künste des 18. Jahrhunderts besonders prägend. Die Gattung des Intermezzo übernahm Johannes Brahms von Robert Schumann, der als erster Komponist 1833 musikalische Werke unter diesem Titel veröffentlichte – exemplarisch für die romantische Vorliebe für das Fragment. Clara Schumann komponierte ihre Romanze a-Moll in den letzten Monaten, die sie an der Seite ihres Ehemanns Robert Schumann verbrachte, 1853 – erst knapp vier Jahrzehnte später gab sie sie 1891 in einer englischen Zeitschrift in Druck.
Das Konzert wird von der Robert-Schumann-Gesellschaft Zwickau e.V. zur Nachfeier des 80. Geburtstags von Dr. Gerd Nauhaus veranstaltet, der von 1970 bis 2005 im Robert-Schumann-Haus wirkte (ab 1993 als Direktor). Karten sind zum Preis von 12 Euro (ermäßigt 9 Euro) an der Museumskasse des Robert-Schumann-Hauses erhältlich.