„Schumann und Brahms“ – das Schumann-Fest 2022

veröffentlicht am: 13.04.2022

Das Kulturamt informiert:

Vom 2. bis 12. Juni sind nicht nur Konzerte zu erleben

2022 jährt sich der 125. Todestag von Johannes Brahms – dem engen Freund Robert und Clara Schumanns. Das diesjährige Schumann-Fest stellt die einzigartig engen Beziehungen zwischen den beiden Komponisten, mit Clara als Bindeglied, in den Mittelpunkt. Vom 2. bis 12. Juni gibt es in Zwickau unterschiedlichste Konzerte, einen Vortrag sowie einen Kinoabend, das beliebte Lichterfest rund um dem Schwanenteich und – erstmals – Fahrradkonzerte zu erleben. Nicht nur mit diesem abwechslungsreichen Programm möchten die Organisatoren von Kulturamt und Robert-Schumann-Haus dem Anspruch gerecht werden, ein Festival „für alle“ zu sein: Bei fast der Hälfte aller Veranstaltungen heißt es „Eintritt frei!“.

Zugleich kann Zwickau ein Jubiläum begehen: Vor 175 Jahren fand in der Geburtsstadt des Komponisten erstmals ein Schumann-Fest statt. Karten für die Veranstaltungen der diesjährigen Auflage sind ab Donnerstag, dem 14. April erhältlich.

Preisträger im Konzert

Zum Eröffnungskonzert am Donnerstag, dem 2. Juni, kommen gleich vier Gesangssolisten und zwei Pianisten gleichzeitig auf die Bühne des Robert-Schumann-Hauses. Unter den Gesangssolisten sind Hyun Seon Kang (Sopran), Soyeon Lee (Mezzosopran), Preisträgerinnen des Internationalen Robert-Schumann-VIDEO-Wettbewerbs 2020/21. Ihnen zur Seite gesellen sich der chinesische Tenor Cheng Li und der Bariton Konstantin Ingenpass, der 2020 den ersten Preis beim Internationalen Hugo-Wolf-Wettbewerb Stuttgart errang. Auf dem Programm stehen die Liebeslieder-Walzer op. 52 von Johannes Brahms sowie die Spanischen Liebeslieder von Robert Schumann. 

Das Sinfoniekonzert mit den Clara-Schumann-Philharmonikern unter Leitung von Leo Siberski am Donnerstag, dem 9. Juni, und bietet Gelegenheit zu einer Wiederbegegnung mit Tiffany Poon, der New Yorker Preisträgerin des Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerbs 2016. Sie ist als Solistin im ersten Klavierkonzert von Johannes Brahms zu hören. Mit im Programm ist Schumanns Rheinische Sinfonie. Von den Klavierpreisträgern des Internationalen Robert-Schumann-VIDEO-Wettbewerbs 2020/21 ist der Publikumsliebling Viktor Soos am Freitag, dem 10. Juni, erneut in Zwickau zu erleben.

Im Abschlusskonzert ist ein jüngst preisgekröntes Ensemble zu erleben: das Egmont Trio, welches 2021 als Sieger aus dem speziell für Originalinstrumente ausgeschriebenen Kammermusik-Wettbewerb „Beethoven in seiner Zeit“ hervorging. Auf dem Programm stehen u.a. das 1854 veröffentlichte H-Dur-Trio von Brahms in seiner wenig bekannten Originalfassung und Robert Schumanns Fantasiestücke op. 88.

Am Samstag, dem 4. Juni, sind schließlich noch zwei mit dem Robert-Schumann-Preis der Stadt Zwickau ausgezeichnete Schumann-Spezialisten zu erleben: der Geiger Ulf Wallin, der den Preis u. a. auch für seine Einspielung der von Brahms und Schumann gemeinsam komponierten FAE-Sonate erhielt, die er nun in Zwickau live präsentiert. Und der Kieler Musikwissenschaftler Dr. Michael Struck, der vor dem Konzert einen Einführungsvortrag dazu bietet.

Neue Bahnen – Lichterfest und Radkonzerte

„Neue Bahnen“ überschrieb Schumann seinen Brahms gewidmeten Zeitschriftenartikel. Auch das Schumann-Fest wandelt auf vielfältigen neuen und bewährten Bahnen: Konzerte, Vortrag, Lesung, Ausstellung, Kino, Meisterkurs, das Romantische Lichterfest und erstmals auch Fahrradkonzerte.

Zum Romantische Lichterfest am Schwanenteich musizieren verschiedene Ensembles in den Parkanlagen. STERN MEISSEN haben auf ihrer 2020 erschienenen CD „Freiheit ist“ erstmals auch ein Stück von Robert Schumann neu bearbeitet: Von fremden Ländern und Menschen. Das Lichterfest findet am Freitag, 3. Juni ab 19 Uhr statt.

Ein Meisterkurs mit der japanischen Mezzosopranistin Mitsuko Shirai führt am Pfingstwochenende junge Sänger zur professionellen musikalischen Weiterbildung nach Zwickau. Der Kurs ist für interessiertes Publikum öffentlich. Ein Kino-Abend präsentiert am Pfingstsonntag, dem 5. Juni, zwei berühmte Filme über die Dreiecksbeziehung Robert Schumann – Clara Schumann – Johannes Brahms. Und schließlich wird es sportlich: Am Samstag, dem 11. Juni finden in Reinsdorf, Hartenstein, Silberstraße, Bockwa und Zwickau fünf Konzerte mit bunten Programm von Schumann/Brahms bis zu Jazz statt, die man erradeln kann.

Nicht zu vergessen sind die „Geburtstagsgrüße für Robert“. Alljährlich versammeln sich Schumann-Freunde am Geburtstag des Komponisten, dem 8. Juni, an dessen Denkmal. In diesem Jahr spielen Gesangs- und Blechblassolisten des Theaters Plauen-Zwickau u. a. Schumanns ersten Gesang der Frühe, den Brahms aus Anlass der Einweihung des Bonner Schumann-Grabmonuments 1880 für vier Singstimmen arrangierte und mit einem Text aus Schillers Die Glocke versah.

Tradition seit 1847

Auf Initiative des Zwickauer Gymnasiallehrers Emanuel Klitzsch fand 1847 erstmals ein Schumann-Fest in Zwickau statt, bei dem Robert Schumann selbst anwesend war und zu dem er ein eigens komponiertes Chorwerk beisteuerte. 1860, vier Jahre nach dem Tod des Künstlers, folgte die zweite Auflage, bei der ein romantisches Lichterfest im Schwanenteichpark seine Premiere erlebte. Diese Events bildeten die Grundlage für das Schumann-Fest, das zu den weltweit ältesten, einem einzelnen Komponisten gewidmeten Musikfestivals zählt. Seit 1960 fanden sie unter dem Namen „Schumann-Tage“ statt und von 1996 an als „Zwickauer Musiktage – Ein Fest für Robert Schumann“. Zum 200. Geburtstag Schumanns im Jahr 2010 folgte die Rückbesinnung auf die ursprüngliche Bezeichnung. 

In der Regel stehen die Feste jeweils unter einem eigenen Motto, wie beispielsweise „Schumann in Kirchen“, „Robert & Clara“, „Nord oder Süd“, „geliebte Heimat“, „CLARA 200“ und in diesem Jahr „Schumann und Brahms“.

Schumann-Fest
Der Leiter des Robert-Schumann-Haus, Dr. Thomas Synofzik, Kulturamtsleiter Dr. Michael Löffler und Bürgermeister Sebastian Lasch stellten heute das Programm des diesjährigen Schumann-Festes vor (v.l.n.r.).