Das Sächsische Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung und die Stadt Zwickau informieren:
Am 4. November 2011 geriet zunächst in Eisenach ein Wohnmobil in Brand, später ereignete sich in Zwickau die Explosion eines Hauses. In den folgenden Tagen musste zur Kenntnis genommen werden, dass drei rechtsextreme Terroristen zehn Menschen ermordet und zahlreiche weitere Straftaten, vorwiegend aus rassistischen Motiven, begangen hatten. Das Sächsische Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung und die Stadt Zwickau nehmen den 10. Jahrestag der Selbstenttarnung des NSU zum Anlass, um am Donnerstag, dem 4. November 2021 einen Gedenk- und Bildungstag zu veranstalten. An diesem finden Workshops, eine Gedenkfeier und eine Dialogveranstaltung statt, mit denen der Opfer des NSU gedacht, die bisherige Aufarbeitung des Geschehens reflektiert und der Blick in die Zukunft gerichtet werden soll. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, nach vorheriger Anmeldung an den öffentlichen Veranstaltungen teilzunehmen.
Beim Gedenken im Dom St. Marien erinnert die Stadt Zwickau gemeinsam mit Kirchenvertretern und weiteren Akteuren an den NSU-Terror und dessen Opfer. Nach der Veranstaltung, die um 18 Uhr beginnt, erfolgt der Gang zu den Gedenkbäumen, die im Schwanenteichpark in Erinnerung an die zehn Todesopfer gepflanzt wurden. An den Bäumen werden Kerzen abgestellt.
Um 20 Uhr startet die Dialogveranstaltung „Reicht es?! – 10 Jahre NSU-Aufarbeitung“ im Konzert- und Ballhaus „Neue Welt“. Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion diskutieren die Konsequenzen, die in Verwaltung und Politik aus der Mordserie gezogen wurden oder noch gezogen werden müssen. Zugesagt haben Katja Meier, Staatsministerin der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung; Thomas Rechentin, Amtschef im Staatsministerium des Innern; Constance Arndt, Oberbürgermeisterin der Stadt Zwickau; Dr. Thomas Nitzsche, Oberbürgermeister der Stadt Jena; Miko Runkel, Bürgermeister der Stadt Chemnitz; sowie Mehmet Daimagüler, Rechtsanwalt/ ehem. Vertreter der Nebenklage im NSU-Prozess. Die Moderation übernimmt Judith Rahner von der Amadeu Antonio Stiftung.
Bereits am Nachmittag finden im Rahmen des Bildungstages zwei Workshops statt. Der eine richtet sich an Mitarbeitende die in der öffentlichen Verwaltung aus Sachsen und Dozierende der Aus-, Fort- und Weiterbildung tätig sind, und nach Konsequenzen für die Lehre und Ausbildung fragt. Der zweite Workshop beleuchtet die Einrichtung des NSU-Dokumentationszentrums und richtet sich an Multiplikatoren aus dem öffentlichen Sektor mit Bezügen zu Demokratie, Inneres, Justiz, politischer Bildung, Erinnerungskultur und gesellschaftlichem Zusammenhalt, öffentlicher Verwaltung in Sachsen. Beide Workshops sind nicht öffentlich.
Eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung im Dom St. Marien sowie an der Dialogveranstaltung im Konzert- und Ballhaus „Neue Welt“ ist ausschließlich nach vorheriger Anmeldung möglich. Diese ist bis spätestens 1. November 2021 per E-Mail an pressebuerozwickaude zu richten. Vor Ort gilt jeweils die 3G-Regel (genesen, geimpft, getestet). Entsprechende Nachweise sind am Einlass vorzuweisen.