Das Kulturamt informiert:
Filmpräsentation und Gesprächsrunde zu spannendem Thema der Olympiageschichte
Das Stadtarchiv Zwickau und das Zentrum für deutsche Sportgeschichte Berlin-Brandenburg e. V. laden am Freitag, dem 19. November 2021, um 18 Uhr, in den Bürgersaal des Zwickauer Rathauses am Hauptmarkt 1, zu einer besonderen Veranstaltung ein: Unter dem Titel „Die Kalten Ringe. Gesamtdeutsch nach Tokio“ stehen an diesem Abend die Präsentation des gleichnamigen Films sowie eine anschließende Gesprächsrunde auf dem Programm. Der Eintritt ist kostenfrei. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Aufgrund der Platzbegrenzung ist eine Voranmeldung unbedingt erforderlich.
Es gelten die aktuellen Hygienemaßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie (Kontrolle 2G-Regel, Kontaktnachverfolgung). Um Voranmeldung wird aus diesem Grund zwingend gebeten. Stadtarchiv Zwickau Telefon: 0375 834701
Teilnehmer des Podiumsgesprächs sind:
- Thomas Grimm, Filmemacher, Zeitzeugen-TV
- Günter Hoffmann, Radsport, Olympiateilnehmer 1964
- Matthias Dathe, Zuschauer beim deutsch-deutschen Fußball-Ausscheidungsspiel in Chemnitz 1963
Die Moderation übernimmt Dr. René Wiese, Historiker am Zentrum deutsche Sportgeschichte.
Deutsche Teilung trägt die politischen Konflikte auch auf die sportliche Bühne
Das erste Mal nach 1964 wurden 2021 die Olympischen Spiele erneut in Tokio ausgetragen. So gut wie verloren im Gedächtnis der Gesellschaft ist die Tatsache, dass für die Spiele 1964 in Tokio letztmalig eine gesamtdeutsche Mannschaft an den Start ging – und sie das unfreiwillig zum Spielball der Politik machte.
Bereits 1956 und 1960 mussten die Deutschen in Ost und West unter Zwang des IOC ein gemeinsames Team bilden. IOC-Präsident Avery Brundage hatte die Vision, dass mit der Kraft des Sports politische Grenzen überwunden werden könnten.
Doch nicht zuletzt durch den Mauerbau 1961 holte die Realität des Kalten Krieges die bisherige olympische Praxis ein: Es wurde gestritten – über Fahnen, Trikots und Hymnen – allein die Zusammenstellung der Olympiamannschaft geriet zu einem Politikum. Es gab ein „Hauen und Stechen“ um jeden Platz, um jeden Wettkampf. Dabei ging es auch um den prestigeträchtigen Posten des Mannschaftsleiters, den so genannten „Chef de Mission“. Wer nach den Ausscheiden die Mehrzahl der Teilnehmer im Team hatte, durfte dieses Amt bekleiden. Selbst in Tokio nahm das Gegeneinander nicht ab. Die Querelen zwischen Ost und West wurden auf diesem Weg mit in die Olympiastadt genommen. Der Riss ging quer durch die gesamtdeutsche Mannschaft. Damit trat die politische Teilung Deutschlands nun auch im olympischen Sport offen zu Tage.
Die Veranstaltung möchte anhand der filmischen Dokumentation „Die kalten Ringe“ mit anschließender Gesprächsrunde an die geteilte olympische Sportgeschichte aus der Phase des Kalten Krieges erinnern.