Das Umweltbüro informiert:
Im Siedlungsgebiet Maxhütte, zwischen Reichenbacher Straße/Olzmannstraße und den Bahnanlagen des Zwickauer Hauptbahnhofes, liegt der Schutzgebietskomplex mit dem Flächennaturdenkmal "Weihergebiet Maxhütte" und dem geschützten Landschaftsbestandteil "Feuchtgebiet Maxhütte".
Magere Frischwiesen und Feuchtbiotope kennzeichnen das Areal, welches einer Vielzahl von Insekten, Spinnen, Heuschrecken, Tagfaltern ideale Lebensbedingungen bietet. Charakteristisch für dieses Gebiet ist ebenso die natürliche Vegetation, u. a. mit großen Vorkommen an Brennnesseln, Blutweiderich und Zaunwinde. Die Ausdehnung der Fläche ermöglicht unzähligen Tier- und Pflanzenarten eine dauerhafte Präsenz, denn nur eine bestimmte Arealgröße gewährt den Erhalt einer minimal überlebensfähigen Anzahl von Individuen einer Art. Aufgrund der Vielfältigkeit der Biotopstrukturen hat das Gebiet im stark urban geprägten Umfeld somit auch einen Seltenheitsfaktor.
Seit heute informieren fünf neue Info-/Schautafeln über das, was im Schutzgebiet alles wächst, krabbelt, kriecht und fliegt. Die von der Grünen Liga Westsachsen e. V. initiierten Tafeln informieren neben der Vielfalt der Biotopstrukturen auch über den Artenreichtum des Areals. Umgesetzt wurden die Schautafeln u. a. von der Firma Natur und Bild GmbH (Motive) und dem Christlichen Sozialwerk gemeinnützige GmbH (Aufsteller). Das Umweltbüro unterstützte die Umsetzung mit Übernahme der Kosten in Höhe von ca. 2.300 Euro.
Der Name Maxhütte rührt vom vormals dort befindlichen Walzwerk mit der Bezeichnung "König-Albert-Werk" her. Die Fläche ist eine ehemalige Industriebrache. Der ursprüngliche Industriestandort wurde ca. 1930 aufgegeben. Durch die Bombardierung einer damals auf dem Flugplatzgelände gelegenen Flugzeugwerft im Jahre 1944 wurde auch die inzwischen auf der Industriebrache entwickelte Wiese zwischen Mittelgrundbach und Reichenbacher Straße in Mitleidenschaft gezogen. Von den weit über 40 Bombentrichtern blieben bis heute 25 auf einer Fläche von ca. 14 ha erhalten.
Die entstandenen Klein- und Kleinstgewässer haben sich als wertvolles Laich- und Nahrungsgebiet verschiedener Amphibienarten entwickelt. Das jetzige "Weihergebiet Maxhütte“ ist somit nicht nur aus landeskundlichen Gründen ein stadthistorisch-bedeutsamer Standort. Es dient auch dem Klimaschutz, da es große Mengen an Kohlenstoff speichern kann und damit zur Reduzierung des Treibhauseffekts beiträgt. Zudem bietet es aufgrund seiner Eigenart und Schönheit auch Möglichkeiten aktiver Naturerfahrungen und -erlebnisse für Jedermann – ob zu Fuß oder per Rad, in der Gemeinschaft oder allein.