Das Stadtarchiv informiert:
„Lassen Sie uns gemeinsam Zeugnisse sammeln und bewahren“
Seit über einem Jahr bestimmt COVID-19 das Leben und macht die Menschen unfreiwillig zu Zeugen einer besonderen Zeit, für die sich nachfolgende Generationen bestimmt interessieren werden. Momentan ist das Thema und alles, was damit einhergeht, sehr präsent im Denken, im Leben und in der Gesellschaft. Mit der Zeit dürfte sich das aber wieder ändern und die Erinnerungen an diese Ausnahmesituation werden in den Hintergrund rücken.
Damit die Corona-Pandemie und vor allem die weitreichenden Veränderungen und Einschränkungen, die damit verbunden waren und sind, nicht in Vergessenheit geraten, ist es notwendig, jetzt die Zeugnisse dieser Zeit zu sammeln und aufzubewahren. Dabei benötigt das Stadtarchiv Hilfe. „Lassen Sie uns gemeinsam Zeugnisse sammeln und bewahren!“, bittet daher Zwickaus neue Stadtschreiberin Diana Klein.
Neben Fotos, beispielsweise von Schildern, Flyern oder Abstandsmarkierungen, sind persönliche Erfahrungen und der Umgang mit der Pandemie wichtige spätere Quellen. Diese können einen Einblick in das Leben der Zwickauer Bürgerinnen und Bürger während dieser Zeit gewähren. Dabei steht die Frage „Wie hat sich das Leben mit und durch Corona verändert?“ im Zentrum. Hier können verschiedene Facetten eine Rolle spielen: Haben die starken Kontaktbeschränkungen zugesetzt? Waren Sie über die Ungewissheit, ob und wie lange die Kitas und die Schulen geöffnet haben, verärgert oder frustriert? Hatten Sie pandemiebedingt eine größere Arbeitsbelastung oder wurde um den Verlust der Arbeitsstelle gebangt? Welche neuen Gewohnheiten ergaben sich? Was vermissen Sie am meisten? Was hat Sie wütend gemacht oder enttäuscht? Haben Sie auch positive Erlebnisse in dieser Zeit gemacht?
Da Menschen die Pandemie ganz individuell erleben, hat auch jeder einen anderen Erfahrungsschatz, der den nachfolgenden Generationen diese besondere Zeit näherbringen kann. Deshalb ist es so wichtig, diesen festzuhalten und einen Teil zur Geschichtsschreibung beizutragen.
Ob Tagebücher, Erlebnisberichte über bestimmte Situationen oder Nöte, Geschichten, Videos, Fotos oder Tonaufnahmen über Corona-Maßnahmen oder Einschnitte ins tägliche Leben, das Stadtarchiv freut sich über jede Abgabe, die die Corona-Krise widerspiegelt. Es können analoge oder digitale Medien ans Archiv abgeben werden, ebenso können persönliche Daten hinterlassen werden oder man bleibt anonym. Falls sich jemand über individuelle Erfahrungen während der Corona-Pandemie austauschen möchte, steht Diana Klein auch für ein persönliches Gespräch zur Verfügung.
Wer Materialien abgeben möchte oder Fragen hat, wendet sich bitte an das Stadtarchiv (E-Mail: stadtarchivzwickaude; Tel.: 0375-834710).