Anwohner, Händler und Lieferverkehr in der Marienstraße können aufatmen: Eine Woche vor Weihnachten kommen die Arbeiten im 1. Bauabschnitt der Marienstraße, zwischen Schumannplatz und Lieferzufahrt Zwickau-Arcaden (einschließlich Rosengäßchen), zum Abschluss. Damit kann die Marienstraße am Freitag, 17. Dezember 2021, gegen 12 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben werden.
Straßenbau
Seit März dieses Jahres wurde der gesamte Straßenkörper der Marienstraße grundhaft ausgebaut. Die Fahrbahn im Bereich zwischen Schumannplatz und der Lieferzufahrt der Zwickau-Arcaden erhielt einen komplett neuen Oberbau in Asphaltbauweise. Die auf die östliche Seite der Fahrbahn verlegten Parkstände wurden mit hochwertigen grauen Granitgroßpflastersteinen unterschiedlicher Formate befestigt, die Gehwege mit dem für die Stadt Zwickau typischen großformatigen Granitplattenbelag. Die Zufahrten sind durch gelbes Granitkleinpflaster kenntlich gemacht.
Wegen des sehr geringen Längsgefälles der Straße wurden im gesamten Baubereich beidseitig der Fahrbahn Pflasterrinnen aus Granitkleinsteinen eingebaut. Diese sorgen zukünftig für einen kontrollierten Abfluss der Oberflächenwässer.
Bereits im Oktober konnte das Rosengäßchen fertiggestellt und für den Fußgängerverkehr freigegeben werden. Hier erfolgte auf der gesamten Länge der Einbau von gestocktem Granitkleinpflaster. Dieses weist eine sehr ebene Oberfläche auf und kann somit auch von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen sehr gut begangen werden. Beidseitig angelegte Entwässerungsrinnen sorgen auch hier für eine optimale Oberflächenentwässerung, sodass keine Pfützen mehr entstehen.
Der gesamte Straßenzug im Baubereich (incl. Rosengäßchen) wurde außerdem mit neuen Altstadtkandelabern und einer modernen LED-Beleuchtung versehen.
Weitere Bauleistungen
Im Rahmen der Baumaßnahme wurden seitens der Wasserwerke Zwickau GmbH auf einer Länge von 180 m eine neue Trinkwasserversorgungsleitung verlegt und die Hausanschlussleitungen bis an die Wasserzähleinrichtung in den Häusern ausgewechselt. Neu sind ebenfalls alle Abwasseranschlussleitungen vom Hauptkanal bis zu den Grundstücksgrenzen. Die Schächte des Abwasserkanals wurden saniert und mit neuen Schachtdeckeln mit dem Zwickauer Stadtwappen versehen. Einen neuen Abwasserkanal erhielt auch das Rosengäßchen.
Die Gesamtinvestition der Wasserwerke Zwickau GmbH belaufen sich auf ca. 400 TEUR.
Durch die Zwickauer Energieversorgung GmbH erfolgte im Zuge des 1. Bauabschnittes Marienstraße die Erneuerung der Nieder- und Mittelspanungskabel sowie einzelner Stromhausanschlüsse. Das Rosengäßchen erhielt auf der gesamten Länge einer neuen Gasleitung.
Die Tele Columbus Gruppe (Pyur) nutzte ebenfalls die Gelegenheit, um im Zuge der Straßenbaumaßnahme ihre Leitungen zu erneuern. Gleiches betrifft die Telekom, die ihren Bestand erneuerte und im Baubereich Glasfaserkabel bis in die Gebäude verlegte.
Fazit und Ausblick 2. Bauabschnitt
Mit der Fertigstellung des ersten Abschnittes der Marienstraße ist es gelungen, einen guten Kompromiss zwischen Anlieger-, Liefer- bzw. Kundenverkehr und einer deutlichen Verbesserung der Aufenthaltsqualität für Fußgänger zu finden. Die verbreiterten Gehwege, niedrige Bordanschläge, ebene Belagsflächen und die Schaffung eines verkehrsberuhigten Bereiches sollen die Zwickauer und Gäste der Stadt zum Flanieren einladen.
Mit der Fertigstellung des ersten Abschnittes werden natürlich die Erwartungen zur Weiterführung der Straßensanierung geweckt. Die Planungen für den zweiten Bauabschnitt in Richtung Marienplatz sollen im nächsten Jahr fortgesetzt werden. In der mittelfristigen Investitionsplanung ist die Maßnahme berücksichtigt. Inwieweit es zur Umsetzung in 2023 bzw. 2024 oder auch später kommt, hängt von der Bereitstellung entsprechender Fördermittel und auch vom Baufortschritt der Sanierung des ehemaligen Schocken Kaufhauses ab, da eine gleichzeitige Umsetzung beider Bauvorhaben vermieden werden soll.
Besondere Herausforderungen
Die Baumaßnahme wurde unter schwierigen Bedingungen durchgeführt. Lieferengpässe und Corona bedingte Ausfälle des Personals auf der Baustelle und im Zulieferbereich haben bis zum Schluss das Baugeschehen begleitet. Dank eines geschickten Handelns aller am Bau Beteiligten war es möglich, den Abschluss der Baumaßnahme noch vor Weihnachten zu ermöglichen und den neu gestalteten Straßenabschnitt für die Öffentlichkeit freizugeben.
An dieser Stelle möchte sich das Tiefbauamt der Stadt bei allen an der Planung und am Bau Beteiligten für ihre Anstrengungen bedanken, auch bei den betroffenen Anwohnern, Gewerbetreibenden und Passanten für die Geduld und das Verständnis. Besonderer Dank gilt an dieser Stelle den Mitarbeitern des Center Managements der Zwickau-Arcaden.
Kosten
Die kompletten Leistungen wurden durch das Bauunternehmen Fachcenter Garten und STL Bau GmbH mit Sitz Heinsdorfergrund/OT Hauptmannsgrün realisiert.
Auch wenn die Schlussrechnung des bauausführenden Unternehmens noch nicht vorliegt, kann bereits zum jetzigen Zeitpunkt eingeschätzt werden, dass der geplante Gesamtkostenrahmen in Höhe von 1,389.000,00 EUR für den städtischen Anteil eingehalten wird.
Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln des Bundes, des Freistaates Sachsen und der Stadt Zwickau. Diese Baumaßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes. Mit der Fertigstellung der Baumaßnahme ist die Stadt Zwickau dem Zielplan im Fördergebietskonzept wieder ein Stück nähergekommen. Die förderfähigen Kosten werden dabei aus dem Bund-Länder-Programm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ finanziert. Das Förderprojekt war die letzte Baumaßnahme im Fördergebiet „Historischer Stadtkern“, welches zum 31. Dezember 2021 endet.
