Das Robert-Schumann-Haus informiert:
„Guten Tag – Freue Dich!“ lautet der Titel des Schumann Plus-Konzerts im Februar. Am Sonntag, dem 2. Februar 2020 tritt um 17 Uhr das Ensemble Allegra im Saal des Robert-Schumann-Hauses Zwickau auf. Das Quartett spielt Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Franz Schubert, Ludwig van Beethoven und Robert Schumann. Konzertbesucher haben außerdem die Möglichkeit, die aktuelle Sonderausstellung „Schumann und Beethoven“ im Foyer des Robert-Schumann-Hauses zu besichtigen.
Das Ensemble Allegra wurde 1989 in Salzburg gegründet und bietet die reizvolle Kombination aus Oboe und Streichtrio. Christian Heller (Viola) und Arvo Lang (Violoncello) sind Mitglieder der Staatsphilharmonie Nürnberg, Christof von der Heyden an der Violine ist Mitglied der Nürnberger Symphoniker. Komplettiert wird das Quartett durch die Oboistin Birgit Heller-Meisenburg. Sie ist seit ihrer Ausbildung, u.a. bei Schumann-Preisträger Heinz Holliger, freischaffend als Solistin und Kammermusikerin tätig und unterrichtet an der Hochschule für evangelische Kirchenmusik in Bayreuth. Konzertreisen führten die vier Musiker bisher durch Deutschland, Österreich und Frankreich, wo sie mit ihrem breiten Repertoire vom Barock bis zur Moderne ihre Zuhörer überzeugen. Die Oboistin und der Bratscher waren bereits im November vorigen Jahres in einem Mittagskonzert im Robert-Schumann-Haus zu erleben.
Wolfgang Amadeus Mozart komponierte sein Oboenquartett KV 370 1870 für den damals besten Oboisten, den Solooboisten der Mannheimer Kapelle Friedrich Ramm. Mozart zählte zahlreiche Musiker der Mannheimer Kapelle zu seinen Freunden und so ist es nicht verwunderlich, dass er sich nach der Fusion der Mannheimer mit der Münchner Kapelle – Kurfürst Carl Theodor von der Pfalz hatte die Erbfolge im bayrischen Kurstaat 1777/78 angetreten – Aufträge seitens des Münchner Hofs erhoffte. Neben der Oper Idomeneo, für die er mit den Musikern der Mannheimer Kapelle hatte arbeiten können, entstanden für München zahlreiche Werke, so auch das Oboenquartett. Dieses wartet noch mit einem kleinen, recht mozartischen Scherz auf: mitten im Rondo, im 6/8Takt stehend, wechselt die hochvirtuose Oboenstimme plötzlich in einen 4/4Takt, die Streicher verbleiben im 6/8.
Als knapp Zwanzigjähriger komponierte Franz Schubert für das Familien-Quartett, in dem er selbst die Bratsche spielte. Das erste Streichtrio B-Dur D471 ist unvollendet geblieben, es bricht nach dem ersten vollständigen Satz nach 39 Takten im zweiten Satz ab – der Grund bleibt beim Streichtrio ebenso im Ungewissen wie bei der berühmten „Unvollendeten“ oder dem Quartettsatz c-Moll.
Die Drei Romanzen für Oboe und Klavier op. 94 überreichte Robert Schumann 1849 seiner Ehefrau Clara als Weihnachtsgeschenk. Unter dem Eindruck der virtuosen Musiker der Hofkapelle Dresden hatte Schumann in seiner Dresdner Zeit sich vermehrt der Komposition für Instrumente außerhalb des klassischen Reigens um Klavier und Violine zugewendet. Dem romantischen Zeitgeist verpflichtet sind sie Zeugnis inniger kammermusikalischer, „kleiner“ Form, deren Wirkung nicht auf den großen Konzertsaal gerichtet war.
Für die ungewöhnliche Besetzung von zwei Oboen und Englisch Horn, eine in F stehende Tenor-Oboe, komponierte Ludwig van Beethoven als junger Komponist in Wien die Variationen über das Duett „Là ci darem la mano“ aus Mozarts Don Giovanni. 35 Jahre später schrieb der junge Robert Schumann seine Erstlingsrezension zu Chopins Variationen über dasselbe Thema.
Restkarten für das Konzert zum Preis von 10 Euro (ermäßigt 7,50 Euro) sind an der Museumskasse im Vorverkauf erhältlich. Telefonisch vorbestellte Karten müssen bis Mittwoch vor dem Konzerttag abgeholt werden, ansonsten werden sie in den freien Verkauf gegeben.