In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannten deutschlandweit Synagogen, die jüdische Bevölkerung war Verfolgung, Demütigungen und Gewalt ausgesetzt. In Zwickau wurden der Betsaal der Jüdischen Gemeinde in Brand gesteckt, der jüdische Friedhof geschändet und Geschäfte verwüstet. Etwa 100 Zwickauer Juden wurden verhaftet und schließlich in das KZ Buchenwald verschleppt. Zwickau erinnert an diese Ereignisse und gedenkt der Opfer am kommenden Samstag (9. November) mit Veranstaltungen auf dem jüdischen Friedhof und auf dem Georgenplatz.
Die Gedenkveranstaltung auf dem jüdischen Friedhof beginnt um 15 Uhr. Nach der gemeinsamen Kranzniederlegung und der Begrüßung durch Pfarrer i.R. Klaus Appel von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V. spricht die 1. Stellvertreterin der Oberbürgermeisterin, Bürgermeisterin Kathrin Köhler. Es schließt sich die Rezitation eines Psalms an.
Auf dem Georgenplatz sprechen Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann für den DGB Kreisverband Zwickau sowie Pfarrer Appel Gedenkworte. Nach einer Rezitation besteht die Möglichkeit, an der Gedenktafel Blumen niederzulegen und Kerzen aufzustellen. Stadtrat Wolfgang Wetzel lädt schließlich dazu ein, nach der Gedenkveranstaltung, die um 16 Uhr beginnt, Stolpersteine zu reinigen.
Die an dem Gebäude am Georgenplatz angebrachte Tafel zeigt den Davidsstern, in hebräischer sowie deutscher Sprache den Satz „DIE ERINNERUNG AN EUCH IST UNS KOSTBAR“ sowie den Text „Von hier aus wurden während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft unschuldige Menschen, vor allem jüdische Bürgerinnen und Bürger, deportiert, in Konzentrationslager verschleppt, ermordet. In diesem Gebäude befand sich von 1935 bis 1950 das Polizeipräsidium."