2020 steht im Zwickauer Musikleben erneut im Zeichen des Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerbs. Doch auch das ganze Jahr hindurch gibt es Hochgenüsse für Musikfreunde in Zwickau: Die acht Sonntagskonzerte „Schumann Plus“ des Robert-Schumann-Hauses bieten ein buntes Programm, das von Solo- bis Quartettabenden reicht. Mit Fatma Said und Balázs Szokolay konnten dabei auch zwei ehemalige Preisträger des Zwickauer Wettbewerbs verpflichtet werden.
Der Konzertbeginn um 17 Uhr erlaubt es, Konzert- und Museumsbesuch ideal miteinander zu verbinden. Konzertbesucher haben freien Zugang zu den vier für das nächste Jahr geplanten Sonderausstellungen.
Zu allen Konzerten sind auch Kinder und Jugendliche willkommen, das Schüler-Abo bietet dazu günstige Möglichkeiten.
Für die acht Konzerte des Jahres 2020
- 12.1. Jasmin Kolberg
- 2.2. Ensemble Allegra
- 8.3. Ib Hausmann/Frank Gutschmidt
- 5.4. Khachaturian Trio
- 17.5. Fatma Said/Claar ter Horst
- 6.9. Balázs Szokolay
- 4.10. Reinhold Quartett
- 8.11. Klavierduo Glemser
kann ein Anrecht erworben werden, welches mehr als 25 Prozent Ersparnis bietet (regulärer Eintritt pro Konzert: 10 Euro/7,50 Euro*):
- Regulär-Abo 55 Euro statt 80 Euro
- Ermäßigungs-Abo* 44 Euro statt 60 Euro
- Schüler-Abo für vier frei wählbare Konzerte 10 Euro statt 30 Euro
Vor dem ersten Konzert, das mit dem Anrecht besucht werden soll, muss der volle Kaufpreis für das Abo an der Kasse des Robert-Schumann-Hauses entrichtet werden. Besuchern einzelner Konzerte wird der Vorverkauf an der Museumskasse empfohlen. Telefonische Vorbestellung ist möglich, jedoch müssen Karten bis zum Mittwoch vor dem Konzerttermin abgeholt werden. Gruppen ab 15 Personen erhalten bei gemeinsamer Buchung den ermäßigten Eintrittspreis.
Die Konzertreihe wird ermöglicht durch die Stadt Zwickau, den Kulturraum Vogtland-Zwickau und die Robert-Schumann-Gesellschaft Zwickau e. V.
Das Robert-Schumann-Haus Zwickau ist Mitglied im Schumann-Netzwerk.
*Schüler, Vollzeit-Studenten über dem vollendeten 18. Lebensjahr (jedoch nicht Gasthörer, berufsbegleitende Studiengänge, Fernstudium, Beurlaubung) sowie Schwerbehinderte (mindestens 50 % GdB) gegen Vorlage eines gültigen Nachweises.
ÜBERSICHT Die Schumann Plus Konzerte 2020
Sonntag, 12. Januar 2020, 17 Uhr
Schumann Plus I: HerzSchlag
Kompositionen von Johann Sebastian Bach, Robert Schumann,
Claude Debussy u.a.
Jasmin Kolberg (Marimbaphon und Vibraphon)
Im Alter von 7 Jahren begann Jasmin Kolberg ihre musikalische Ausbildung in den Fächern Schlagzeug, Violine und Klavier. Als Tochter einer Geigerin und eines Perkussionisten und Schlaginstrumentenbauers wurde ihr die Liebe zur Musik in die Wiege gelegt. Als Preisträgerin von Wettbewerben wie der 2nd World Marimba Competition in Japan und dem Stipendienwettbewerb der Yamaha Foundation of Europe begeistert sie mittlerweile auf internationalen Konzertpodien und Festivals in den USA, Japan, Südafrika und Europa immer wieder ihre Zuhörer. In Zwickau stellt sie verschiedene Kompositionen aus drei Jahrhunderten für Marimba, Vibraphon und Gongs vor, darunter auch Arrangements von Werken Robert Schumanns.
Sonntag, 2. Februar 2020, 17 Uhr
Schumann Plus II: Guten Tag – Freue dich!
Wolfgang Amadeus Mozart Oboenquartett F-Dur KV 370
Franz Schubert Streichtrio B-Dur D 471
Ludwig van Beethoven Don-Giovanni-Variationen
Robert Schumann Oboenromanzen op. 94
Ensemble Allegra: Birgit Heller-Meisenburg (Oboe), Christof von der Heyden (Violine), Christian Heller (Viola), Arvo Lang (Violoncello)
Das Ensemble Allegra wurde 1989 in Salzburg gegründet und bietet die reizvolle Kombination aus Oboe und Streichtrio. Christian Heller (Viola) und Arvo Lang (Violoncello) sind Mitglieder der Staatsphilharmonie Nürnberg, Christof von der Heyden an der Violine ist Mitglied der Nürnberger Symphoniker. Komplettiert wird das Quartett durch die Oboistin Birgit Heller-Meisenburg, die seit ihrer Ausbildung, u.a. bei Heinz Holliger, freischaffend als Solistin und Kammermusikerin tätig ist und an der Hochschule für evangelische Kirchenmusik in Bayreuth unterrichtet. Konzertreisen führten die vier Musiker bisher durch Deutschland, Österreich und Frankreich, wo sie mit ihrem breiten Repertoire vom Barock bis zur Moderne ihre Zuhörer überzeugen. Das Zwickauer Programm kombiniert Originalwerke und Bearbeitungen.
Sonntag, 8. März 2020, 17 Uhr
Schumann Plus III: Romantische Wanderungen
Felix Mendelssohn Bartholdy Klarinettensonate in Es
Alban Berg Vier Stücke für Klarinette und Klavier op. 5
Carl Maria von Weber Grand Duo Concertant op. 48
Robert Schumann Fantasiestücke op. 73 und Klavierstücke
Niels Gade Fantasiestücke op. 43
Ib Hausmann (Klarinette), Frank Gutschmidt (Klavier)
Ib Hausmann wirkte nach Siegen bei internationalen Wettbewerben (z. B. TIJI Rundfunkwettbewerb der UNESCO) zunächst als Soloklarinettist in Leipzig und der Berliner Staatskapelle und konzertiert inzwischen in den bedeutendsten Musikzentren der Welt. Unter seinen ca. 15 CD-Einspielungen ist auch Robert Schumann vertreten. Frank Gutschmidt studierte bei Dieter Zechlin und Annerose Schmidt und gewann 1991 u.a. für seine Interpretation von Schumanns Kreisleriana den Parke-Davis-Förderpreis, was zu einer ersten Schallplattenproduktion führte. Das Programm bietet Wanderungen durch das romantische Klarinettenrepertoire mit sinnigen Klavierbrücken.
Sonntag, 5. April 2020, 17 Uhr
Schumann Plus IV: Mit Energie und Leidenschaft
Antonín Dvořák Klaviertrio op. 65
Josef Suk Elegie op. 23
Robert Schumann Klaviertrio op. 63
Khachaturian Trio: Karen Shahgaldyan (Violine), Karen Kocharyan (Violoncello), Armine Grigoryan (Klavier)
Das Khachaturian Trio wurde 1999 gegründet, zunächst unter dem Namen Arsika. Im Jahr 2008 wurde der armenische Komponist Aram Khachaturian zum Namenspatron gewählt. Mittlerweile spielten sie in mehr als 13 Ländern und traten unter anderem im Gewandhaus Leipzig, im Brahms-Saal des Musikvereins Wien oder auch im Carl-Orff-Saal der Gasteig-Philharmonie München auf. Außerdem wurden sieben CDs, vorwiegend mit Musik von russischen und armenischen Komponisten, aufgenommen. In Zwickau stellt das Trio zwei große, leidenschaftliche Kammermusikkompositionen von Schumann und Dvořák gegenüber.
Sonntag, 17. Mai 2020, 17 Uhr
Schumann Plus V: Reich an Wundern
Lieder und Gesänge von Franz Schubert, Hector Berlioz, Clara Schumann, Robert Schumann, Pauline Viardot-Garcia und Richard Strauss
Fatma Said (Sopran), Claar ter Horst (Klavier)
Die ägyptische Sopranistin Fatma Said studierte in Berlin bei Renate Faltin und an der Accademia del Teatro alla Scala in Mailand (als erste ägyptische Sopranistin auf dieser weltbekannten Bühne). Sie gewann mehrere bedeutende internationale Gesangswettbewerbe. Beim 16. Robert Schumann Wettbewerb in Zwickau 2012 errang sie den zweiten Preis. Begleitet wird sie von der aus Amsterdam stammenden Claar ter Horst am Klavier, die ihre pianistische Ausbildung bei Häkon Austbö in Utrecht und in Freiburg bei Edith Picht-Axenfeld erhielt. Anschließend spezialisierte sie sich im Liedfach bei Hartmut Höll und Mitsuko Shirai in Karlsruhe, wo sie ihr Konzertexamen mit Auszeichnung abschloss. Sie gibt Konzerte in ganz Europa und wirkte unter anderem bei einem Abend rund um Robert und Clara Schumann beim Bonner Bundespräsidentenabschied Joachim Gaucks mit. Auf dem Programm stehen u. a. die sieben Lieder Robert Schumanns auf Texte der jungverstorbenen St. Petersburger Dichterin Elisabeth Kulmann op. 104.
Sonntag, 6. September 2020, 17 Uhr
Schumann Plus VI: Früh und Spät
Ludwig van Beethoven Sonate op. 111 und Bagatellen op. 126
Franz Liszt La lugubre Gondola Nr. 2
Robert Schumann Papillons op. 2 und Arabeske op. 18
Balázs Szokolay (Klavier)
Balázs Szokolay, geboren 1961 in Budapest, begann im Alter von fünf Jahren mit dem Klavierspiel. Nach Abschluss des Studiums an der Franz-Liszt Musikhochschule in Budapest bei György Kurtàg, Ferenc Rados u. a. gewann er 1983 ein Stipendium für ein zweijähriges Studium in München und Moskau, wo er von Amadeus Webersinke, Ludwig Hoffman und Yvonne Lefébure unterrichtet wurde. Zwischen 1973 und 1990 war Szokolay Preisträger zahlreicher Wettbewerbe, so etwa in Zwickau, Leeds, Brüssel und Budapest. Heutzutage ist er gefragter Juror internationaler Wettbewerbe. Er unterrichtet an den Musikhochschule in Budapest und Weimar und gibt Meisterkurse in aller Welt. Er gab Konzerte in über 30 Ländern als Solist und Kammermusiker; zahlreiche CD-Einspielungen belegen das breite Repertoire des Ungarn. Sein Programm stellt Spätwerke von Beethoven und Liszt Frühwerken Robert Schumanns, darunter die in Wien komponierte Arabeske, gegenüber.
Sonntag, 4. Oktober 2020, 17 Uhr
Schumann Plus VII: Quartett-Träume
Robert Schumann Streichquartett op. 41 Nr. 1
Carl Reinecke Streichquartett op. 211
Reinhold Quartett: Dietrich Reinhold (Violine) und Tobias Haupt (Violine), Norbert Tunze (Viola), Dorothée Erbiner (Violoncello)
Das 1996 von Mitgliedern des Leipziger Gewandhausorchesters gegründete Reinhold Quartett hat seitdem über 250 Quartettabende im In- und Ausland gegeben und mehrere Produktionen für Rundfunk und CD vorgelegt. So erschien zuletzt eine CD-Einspielung aller fünf Streichquartette des Schumann-Freunds Carl Reinecke. Weitere Meilensteine waren beispielweise das Konzert in der Milton Court Concert Hall in London im Oktober 2015, ein Konzert im Edvard-Grieg-Haus in Bergen und das Eröffnungskonzert des Kammermusik-Festivals Ciutadella auf Menorca. In Zwickau präsentieren die Musiker Streichquartette von Robert Schumann und Carl Reinecke.
Sonntag, 8. November 2020, 17 Uhr
Schumann Plus VIII: In Zweisamkeit
Wolfgang Amadeus Mozart Sonate D-Dur KV 448
Peter Tschaikowski Suite aus Der Nussknacker
Robert Schumann Andante und Variationen op. 46
Dave Brubeck Points on Jazz
Klavierduo Glemser: Franziska und Florian Glemser
Seit Kindertagen miteinander bekannt und inzwischen auch miteinander verheiratet, gründeten Florian Glemser und Franziska geb. Leicht 2010 in Würzburg das Klavierduo Glemser. Beide stammen aus Musikerfamilien: Florian Glemser ist Sohn des Pianisten Bernd Glemser und erhielt ersten Klavierunterricht von seinen Eltern, Franziska Glemser studierte zunächst Geige und bildete bei ihrem Vater, dem Gesangsprofessor Arno Leicht, ihre Sopranstimme aus. Beide studierten als Jungstudenten zunächst in Würzburg und setzten ihre pianistische Ausbildung dann in Essen und Weimar bei Henri Sigfridsson und Grigory Gruzman fort. Sie errangen zahlreiche Preise und Stipendien; Florian Glemser hat mehrere Solo-CDs mit Werken von Schumann und Beethoven veröffentlicht. Die 2018 erschienene Debüt-CD des Duos wurde von der Zeitschrift Piano News prämiert. Das Programm bietet neben Originalwerken von Mozart und Schumann auch einen Ausflug in den Bereich der Jazzmusik, der sich Florian Glemser eng verbunden fühlt.