Das Presse- und Oberbürgermeisterbüro informiert:
Die Schändung des am 8. September für Enver Şimşek, eines von 10 NSU-Opfern, gepflanzten Gedenkbaums wurde sachsen- und bundesweit mit großem Entsetzen wahrgenommen. Neben Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß bekundeten seit dem viele Unternehmen, Institutionen und unzählige Privatpersonen aus Zwickau, Sachsen und ganz Deutschland ihr Entsetzen über diese gewissenlose Tat und brachten ihre Solidarität mit den NSU-Opfern zum Ausdruck. Viele forderten und wünschten, dass ein entsprechender Ersatz geschaffen wird. „Diese ruchlose Tat wird uns als Stadt Zwickau nicht davon abhalten, aller Opfer des NSU in unserer Stadt zu gedenken und für sie einen öffentlichen Gedenkort zu schaffen.“ sagt Oberbürgermeisterin Dr. Pia Findeiß. Das ist nun möglich. „Viele haben ihre Bereitschaft erklärt, sich für diesen unseren Gedenkort zu engagieren und/oder zu spenden. Dafür danke ich Ihnen!“
Auf dem von der Stadt Anfang Oktober eingerichteten Spendenkonto sind inzwischen allein von privaten Spendern über 6000 Euro eingegangen. Dank der großen Anteilnahme und der unerwartet hohen Spendenbereitschaft ist es nun möglich, zeitgleich für jedes der 10 NSU-Opfer einen größeren Baum zu pflanzen. Das war ursprünglich über einen längeren Zeitraum hinweg vorgesehen.
Am Sonntag, dem 3. November 2019, 10 Uhr wird der Gedenkort für die Opfer des NSU im nördlichen Schwanenteichparkgelände (Ziegelwiese) feierlich eingeweiht. Während dieser Veranstaltung erhält auch jeder Baum eines Opfers des NSU eine persönliche Gedenkplatte, die durch Spender gesetzt werden. „Die Stadt Zwickau stellt sich ihrer Geschichte und ihrer Verantwortung gegenüber den Opfern sowie deren Angehörigen. Die Opfer bleiben nicht namenlos. Sie sollen uns mit dem sichtbaren Zeichen des Gedenkortes an einem zentralen Platz der Stadt stets erinnern und mahnen.“ so die Oberbürgermeisterin.
Vertreter von Institutionen, aus der Politik, der Wirtschaft und auch private Spender haben bereits ihre Teilnahme bekundet.
Recht herzlich eingeladen sind auch alle Zwickauerinnen, Zwickauer und Gäste der Stadt, um gemeinsam ein starkes Zeichen für mehr Toleranz und gegen das Vergessen der menschenverachtenden NSU-Taten zu setzen.