Zu einem Geburtstagskonzert für Clara Schumann lädt das Robert-Schumann-Haus am Freitag, 13. September 2019 um 12 Uhr in den Konzertsaal ein. Vor 200 Jahren wurde Clara als älteste Tochter des Klavierpädagogen und Musikalienhändlers Friedrich Wieck und Mariane, begabte Sängerin und einer Musikerfamilie entstammend, in Leipzig geboren. Achtjährig stellte sich das junge Mädchen erstmals dem kritischen Publikum auf der großen Bühne des Leipziger Gewandhaus und startete mit diesem Konzert eine Karriere, die ihresgleichen im 19. Jahrhundert sucht und über 60 Jahre dauern sollte.
Da Clara auch Musiktheorie und Komposition studieren durfte, schrieb sie zahlreiche Werke, zumeist für ihr Instrument. Zwei ihrer Kompositionen werden in diesem Mittagskonzert erklingen, nämlich die Romanze Nr. 1 aus ihrem Opus 21 sowie ihre Sonate g-Moll. Diese legte sie Weihnachten 1841 mit den Worten „Nimm es mit Liebe auf; mein guter Mann, und schenke Nachsicht Deiner Clara“ ihrem Ehemann Robert auf den Gabentisch. Aus Robert Schumanns Feder steht die Sonate op. 11, die er Clara Wieck gewidmet hatte und aus der sie „auf Mendelssohns Verlangen“ an ihrem 16. Geburtstag das Scherzo den Freunden vorspielte, auf dem Programm. Aus Johannes Brahms letztem Werk für Klavier solo, den Sechs Klavierstücken op. 118, erklingt das Intermezzo A-Dur von 1892. Clara Schumann, die als die heimliche Widmungsträgerin dieser Stücke gilt, schrieb über sie in ihrem Tagebuch: „eine wahre Quelle von Genuß, Alles, Poesie, Leidenschaft, Schwärmerei, Innigkeit, voll der wunderbarsten Klangeffecte.“
Die 1992 geborene polnische Pianistin Anna Lipiak wird erstmals im Robert-Schumann-Haus Zwickau zu hören sein. Sie zählt zu den herausragenden polnischen Pianisten der jüngeren Generation. Bereits über 120 Klavierrezitals gab sie in insgesamt 12 Ländern auf mehreren Kontinenten. 2018 schloss sie ihr Studium an der Musikakademie Bydgoszcz bei Katarzyna Popowa-Zydron und Jerzy Sulikowski ab. 2013 debütierte sie beim Polnischen Radiosinfonieorchester unter der Leitung von Marek Mos in Warschau mit Chopins 2. Klavierkonzert. Sie war Stipendiatin verschiedener Organisationen, so etwa im Programm „Junges Polen“.
Der Eintritt zum Konzert ist frei.