Das Kulturamt informiert:
Historisches Markttreiben am 14. und 15. September 2019
Vorhang auf für einen Spaziergang durch Zwickaus traditionsreiche Geschichte zum „Historischen Markttreiben – Zwickau im Wandel der Zeit“ am 14. und 15. September 2019 jeweils ab 11 Uhr. Die drei Plätze in der Altstadt lassen Episoden aus mehr als 900 Jahren Stadtgeschichte lebendig werden.
Neben liebevoll gestalteten Marktständen warten historisches Handwerk, Gaukelei und Musik sowie weitere Attraktionen auf die Besucher. So ist auf dem Domhof das Mittelalter und die Reformationszeit erlebbar. Der Hauptmarkt gestattet einen Ausflug in die Zeit Robert Schumanns, dem Biedermeier. Auf dem Kornmarkt können Gäste in die Phase der Industrialisierung und die Automobilgeschichte eintauchen. Erstmalig in diesem Jahr findet zum Historischen Markttreiben das erste Drehorgeltreffen zu Zwickau statt.
Unterstützt wird das Historische Markttreiben in diesem Jahr durch envia Mitteldeutsche Energie AG, Heinrich Schmid GmbH & Co. KG sowie durch die FES GmbH Fahrzeug-Entwicklung Sachsen / Auto-Entwicklungsring Sachsen GmbH.
Domhof – Zu Gast im Mittelalter
Der Domhof mit den Priesterhäusern und dem Dom St. Marien steht ganz im Zeichen des Mittelalters und der Reformation. Diese Zeit des Umbruchs hatte auch für Zwickau weitreichende Folgen, besaß doch die Stadt einen Rat, der in engem Kontakt zu Luther und den Reformatoren in Wittenberg stand. Mit Müntzer predigte Luthers glühendster Anhänger an den beiden großen Kirchen der Stadt bevor er – dem Fanatismus verfallen – entlassen wurde. Zur Schlichtung der daraus entstandenen Konflikte bat man Luther nach Zwickau, der daraufhin 1522 vier Mal in der Stadt predigte.
Neben einem Märchenzelt in dem die Märchenerzählerin Jolanda Querbeet Groß und Klein mit quietschfidelen, fantasievollen, bunten und aufregenden Geschichten aus aller Welt begeistert, bietet das „Badehaus Zuberzirkus“ allen Besuchern ein ganz besonderes Erlebnis, wie es behaglicher kaum sein könnte. Wer möchte, kann hier in vollem Maße die Freuden eines wohlig warmen Bades unter freiem Himmel genießen. Weitere Attraktionen auf dem Domhof sind das Historische Dorf sowie zahlreiche Handwerker vom Wippdrechsler über die Cainsdorfer
Schnitzer bis hin zum Laternenbauer. Auch die Stände der Kultureinrichtungen finden sich auf dem Domhof wieder. Das Stadtarchiv verkauft erstmals die neue Ausgabe des Cygnea, den Postkartenkalender 2020 sowie einen Ansichtkartensatz.
Hauptmarkt – Zuhause im Biedermeier
Der Hauptmarkt mit Rathaus und den eindrucksvollen Bürgerhäusern ist die Kulisse für die Zeit Robert Schumanns. Der berühmte Komponist wurde im Eckhaus 1810 geboren und verlebte hier Kindheit und Jugend. Mit hübsch dekorierten Ständen, verschiedenen Handwerkskünsten und in die Zeit passenden Programmpunkten, wandelt man auf den Spuren der Biedermeierzeit und erlebt die ein oder andere Überraschung vor dem Rathaus.
Neben dem WasserSpielMobil, einem mobilen Wasserspielplatz bei dem Kinder nach Lust und Laune die Wege des Wassers entdecken können und an der Handschwengelpumpe für Nachschub sorgen, ist das „kabaret de poche“ eine besondere Attraktion auf dem Hauptmarkt. Mit einer raffinierten Technik zeigt „kabaret de poche“ aus Frankreich die Miniaturimitation eines Kabarettsaales. Das Publikum aus Knetmasse ist völlig lebendig und lebensecht, und das Spiel der Lichteffekte taucht die Zuschauer in eine sanfte Atmosphäre. Der Vorhang geht auf, die Figuren klatschen, und so beginnt die Vorstellung, die Groß und Klein in den Zauber dieser wunderbaren kleinen Welt entführt.
Wer gern selbst im Kostüm über den Markt schlendern möchte, hat beim Kostümverkauf des Theaters Plauen-Zwickau in der Hauptstraße 46 bis 52 die Gelegenheit ein entsprechendes Stück zu ergattern.
Kornmarkt – Industrialisierung und Blick in die Zukunft
Mobil und technisch geht es auf dem Kornmarkt zu. Der Platz widmet sich dem Zeitalter der Industrialisierung, dem Automobilbau sowie dem beginnenden 20. Jahrhundert. Als Partner präsentieren sich hier u. a. die Westsächsische Hochschule, die FES Fahrzeug-Entwicklung Sachsen GmbH sowie das August Horch Museum. Darüber hinaus empfängt Funkelfix interessierte Besucher. Im vielleicht kleinsten wandernden Kurzfilmkino der Welt präsentiert Christian Funkelfix die Creme de la Creme seiner Sammlung.
Ein über die Jahre beliebter Anlaufpunkt für ein Erinnerungsfoto darf auch 2019 nicht fehlen – der Fotostand. In diesem Jahr können sich alle Besucher auf eine Zeitreise in die 20er Jahre begeben. Mit passenden Kostümen und typischer Haarmode kann hier jeder für 5 Euro ein Erinnerungsfoto mit nach Hause nehmen.
Das August Horch Museum hat auf dem Kornmarkt nicht nur jede Menge interessante Informationen rund um die Geschichte des Zwickauer Automobilbaus im Gepäck, sondern zeigt auch einige wunderbare motorisierte Exemplare. Die Westsächsische Hochschule präsentiert sich neben der FES GmbH mit dem Racing Team und allerlei interessanten Informationen, Mitmachangeboten und Fahrzeugen. Ebenfalls auf dem Kornmarkt wird der Bastelstand des Kulturamtes stehen, an dem Anhänger aus Salzteig bemalt und als Andenken mit nach Hause genommen werden können.
Straße der Innungen
Direkt angrenzend in der Keplerstraße geht es um die Handwerkskunst. Die Straße der Innungen widmet sich unter Teilnahme der Zwickauer Kreishandwerkerschaft der Tradition von Handwerk. So geben Dachdecker, Bäcker, Tischler, Kachelofen- und Luftheizungs- und Metallbauer nicht nur Einblicke in ihre Zunft wie sie heute ausgeführt wird, sondern haben auch das eine oder andere aus der Historie zu berichten. Was machen Mönch und Nonne gemeinsam auf dem Dach? Welches Brot aß man vor 1000 Jahren? Wo wurden die ersten Kacheln verbaut und wie funktioniert ein Dampfhammer? All diesen Fragen lässt sich in der Straße der Innungen nachspüren.
Erstes Drehorgeltreffen zu Zwickau
Aus ganz Deutschland treffen sich 15 Drehorgelspieler mit ihren wunderbaren Instrumenten und verbreiten im Rahmen des Markttreibens ein nostalgisches Flair auf den Zwickauer Straßen und Plätzen. Als Höhepunkt wird am Samstag im Zwickauer Dom St. Marien ein Konzert in Zusammenarbeit mit dem Domorganisten KMD Henk Galenkamp stattfinden. Ein Beweis, dass Drehorgeln nicht nur Gassenhauer spielen können. Das Konzert im Dom St. Marien beginnt am Samstag 17 Uhr. Der Eintritt zum Konzert ist frei.