Das Kulturamt informiert:
Unter dem Titel „Clara Schumann on Tour“ widmet sich eine Sonderausstellung vom 7. Juni bis 1. September den Konzertreisen Clara Schumanns. Die Ausstellung, in der sonst nicht zu sehende Kostbarkeiten des Robert-Schumann-Hauses gezeigt werden, wird im Rahmen des diesjährigen Schumann-Festes am morgigen Freitag um 18.30 Uhr eröffnet.
Über 60 Jahre lang wurde Clara Schumann auf den Bühnen der großen Konzertsäle bejubelt. Schon 1832 reiste sie mit ihrem Vater zu Konzerten nach Paris, 1889 gab sie ihre letzten auswärtigen Auftritte in Berlin und Leipzig. Sie konzertierte in Budapest, Kopenhagen und Breslau, in den Niederlanden, der Schweiz und in England. An keinem ihrer Konzertorte hat sie so viel Zeit verbracht wie in London, wo sie 1856 erstmals auftrat und bis 1888 noch 19 Mal zu mehrwöchigen Aufenthalten zurückkehrte.
Die Ausstellung zeigt Programmzettel aus der im Robert-Schumann-Haus Zwickau komplett erhaltenen Sammlung Clara Schumanns mit insgesamt 1300 Programmen. Sie werden ergänzt durch zugehörige Zeitungsberichte aus Clara Schumanns eigener Sammlung, handschriftliche und gedruckte Zeitzeugenberichte, Originalbriefe, Bilder der Konzertsäle, Diplome und Auszeichnungen sowie an den Konzerten entstandene Portraits der Musikerin und ihren dortigen Kollegen. Für ihr letztes Berliner Konzert 1889 zeigt die Ausstellung sogar ein Exemplar der Eintrittskarten und der Noten von Chopins zweitem Klavierkonzert mit eigenhändigen Eintragungen, aus denen Clara Schumann bei dieser Gelegenheit spielte.
Welchen Rang die Konzerte im Musikleben des 19. Jahrhunderts hatten, zeigt sich auch an vier Notendrucken, die im Zeitraum von 1842 bis 1872 erschienen, mit Einzelstücken von Robert Schumann, Domenico Scarlatti, Johann Sebastian Bach und Christoph Willibald Gluck - jeweils mit Vermerken wie „Played by Madame Schumann“. Durch den Konzertvortrag Clara Schumanns waren die Stücke populär geworden. Alle vier Ausgaben werden in der Sonderausstellung präsentiert.
Bei den Exponaten der Sonderausstellung handelt es sich um sonst in den Tresorschränken verborgene Kostbarkeiten aus dem Bestand des Robert-Schumann-Hauses, aber auch um Leihgaben aus Privatbesitz, vom Bach-Archiv Leipzig sowie von den KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum. Von dort stammt eine bisher unbekannte mutmaßliche Portraitzeichnung Clara Schumanns aus den 1840er Jahren von ihrem Dresdner Malerfreund Julius Hübner.
Die Ausstellungseröffnung ist am Freitag, 7. Juni 2019, um 18.30 Uhr. Der Eintritt dazu ist frei. Bei dem sich anschließenden Konzert mit der Pianistin Konstanze Eickhorst erklingen Stücke aus dem Repertoire Clara Schumanns (Eintritt: 15 Euro, ermäßigt : 10 Euro). Am Sonntag, dem 9. Juni 2019 wird um 19.30 Uhr im Rahmen des Schumann-Fests die Ausstellung musikalisch verdeutlicht, indem die Pianistin Ragna Schirmer, der Cellist Peter Bruns und die Sängerin Romelia Lichtenstein ein Londoner Konzert Clara Schumanns aus dem Jahr 1869 komplett zu einer erneuten Aufführung bringen (Eintritt: 18 Euro, ermäßigt: 12 Euro).