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„CLARA 200“ ist das Thema im Jahr 2019
Mit „Standing Ovations“ feierten die Besucher gestern Abend das Ensemble Raro. Dieses gestaltete im Schloss Planitz den krönenden Abschluss des diesjährigen Schumann-Festes, das anlässlich „900 Jahre Zwickau“ unter dem Motto „Geliebte Heimat“ gefeiert wurde. Zu den verschiedenen Konzerten, Lesungen, Stadtführungen und Open Air-Veranstaltungen, die seit 31. Mai stattfanden, konnten etwa 10.000 Besucher begrüßt werden. Im kommenden Jahr steht Clara Schumann, geb. Wieck, im Mittelpunkt der traditionsreichen Veranstaltung.
Das zum 900-jährigen Stadtjubiläum gewählte Thema belegte auf vielfältige Weise die engen, lebenslangen Beziehungen Robert Schumanns zu seiner Geburtsstadt. Dabei wurde das Festival jedoch ganz bewusst auf betont internationale Weise gefeiert – Zwickau zeigte sich als weltoffene Stadt. Zum Eröffnungskonzert waren aus Bukarest der Dirigent Christian Mandeal und aus London der Pianist Andreas Boyde angereist – dieser war zuletzt als Achtjähriger im Mai 1976 in Zwickau aufgetreten, als Preisträger des Kleinen Schumann-Wettbewerbs. Zu einem Klavierabend mit frühen Klavierwerken kam aus Paris die rumänische Pianistin Dana Ciocarlie. Sie war erstmals seit ihrem Erfolg beim Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerb 1996 wieder in Zwickau und verblüffte das Publikum mit ihrem hochvirtuosen Vortrag von Frühwerken Robert Schumanns. Und in einem fulminanten Klavierduo-Abend konzertierte der italienische Pianist Davide Osellame im Duo mit der aus Freiburg i. Br. gebürtigen Pianistin Heike-Angela Moser – einer direkten Nachfahrin Robert und Clara Schumanns. Beim nahezu ausverkauften Abschlusskonzert auf Schloss Planitz musizierten die aus Leningrad gebürtige Geigerin Alina Pogostkina, der rumänische Bratscher Ravzan Popovici, der in Belgien beheimatete Cellist Justus Grimm und die in London wirkende lettische Pianistin Diana Ketler.
Aus Anlass von „900 Jahre Zwickau“ fand im Rahmen des Schumann-Fests erstmals auch der Internationale Robert-Schumann-Chorwettbewerb Zwickau statt. Die 17 Teilnehmerchöre, die mit beeindruckenden Leistungen aufwarteten, kamen aus elf verschiedenen Nationen, darunter Indonesien, China, USA, Ukraine, Russland, Türkei, Dänemark, Estland und Österreich. Mit dem Robert-Schumann-Chorpreis 2018 wurde nach dem Finale am 9. Juni der Ising Silicon Valley Girls Choir aus den USA ausgezeichnet. Für eine herausragende Interpretation von Schumanns Chorlied „Tamburinschlägerin“ erhielt der türkische Frauenchor Sirene einen Sonderpreis.
Ein Höhepunkt des Schumann-Festes 2018 war das Romantische Lichterfest im Schwanenteichpark, zu dem wiederum Tausende von Besuchern strömten. Als Uraufführung hatte die russische Pianistin Lora Kostina mit ihrem Jazz-Trio Robert Schumanns Liederzyklus Frauenliebe und Leben speziell zum Zwickauer Schumann-Fest einer Jazz-Bearbeitung unterzogen und zeigte auf diese Weise die Aktualität der Schumannschen Musik. Das Programm wurde bereichert durch Boot- und Floßfahrten, Theater, Akrobatik und Feuer-Show. Als es dunkel wurde, leuchteten Hunderte von Schwimmkerzen auf dem Wasser. Auch das Rahmen-Programm mit Ausstellung, Führungen, Festgottesdienst, musikalischer Lesung und Schülerkonzert des Robert-Schumann-Konservatoriums fand regen Zuspruch.
Das nächste Schumann-Fest findet voraussichtlich vom 6. bis 16. Juni 2019 statt. Aus Anlass des 200. Geburtstags von Clara Schumann lautet das Motto „CLARA 200“.
Fotos: Helge Gerischer