Am Samstag, dem 1. September 2018 tritt um 17 Uhr der junge koreanische Pianist Minsung Lee im Robert-Schumann-Haus Zwickau auf. Auf seinem Programm stehen das Andante favori WoO57 von Ludwig van Beethoven, Robert Schumanns Intermezzi op. 4, Johannes Brahms‘ Klavierstücke op. 119 und Franz Liszts Paganini-Etüde Nr. 6.
Zunächst hatte Ludwig van Beethoven das Andante favori als langsamen Satz der Sonate op. 53 konzipiert, dieses jedoch nach Anraten eines Freundes herausgenommen und separat veröffentlicht. Robert Schumann nutzte 1832 bei der Herausgabe seiner Intermezzi noch die guten Kontakte Friedrich Wiecks zum Verleger Hofmeister. Diese hatte er als Fortsetzung seiner erfolgreichen Papillions op. 2 als „längere Papillions“ vorgesehen und hatte sie „sorgsam gefeilt und gelichtet“ dem Verleger angeboten. 1893 hielt sich Johannes Brahms in Bad Ischl auf und komponierte dort zahlreiche Werke, u.a. auch die Klavierstücke op. 118 und 119. Opus 119 ist sein letzter Klavierzyklus, über den er an Clara Schumann schrieb: „Jeder Takt und jede Note muß wie ritard(ando) klingen, als ob man Melancholie aus jeder einzelnen saugen wollte, mit Wollust und Behagen aus besagten Dissonanzen!“ Franz Liszt zeigte sich gerne als Bearbeiter fremder Werke, so fanden auch die sehr schweren Capricen für Violine solo von Paganini seine Zustimmung, sechs von ihnen fasste er unter dem Titel Grandes Etudes de Paganini S 141 zusammen und widmete sie Clara Schumann. Die Virtuosität und technische Brillanz Paganinis hatten Liszt in einem Konzert 1831 zutiefst beeindruckt. Diese wollte er auf das Klavier übertragen, was ihm auch gelang und Pianisten seiner und der heutigen Zeit vor große technische Herausforderungen stellt.
Minsung Lee wurde 1990 in Seoul geboren und studierte an der Seoul National University bei Hyung-joon Chang Klavier. Derzeit ist er Student der Meisterklasse Gerald Fauth an der Musikhochschule Leipzig. Er erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen bei verschiedenen Wettbewerben, u.a. 2013 den ersten Preis, den Publikumspreis und den Ravel-Preis beim Monteray Parnasso International Competition in den USA. Er konzertiert mit verschiedenen internationalen Orchestern wie dem London Symphonic Orchestra, dem Czech Philharmonic Orchestra und gibt Solorezitals in verschiedenen Städten Europas, Koreas und Mexikos. Im Juni 2017 erspielte er sich den ersten Preis für das Stipendium der Stiftung Elfrun Gabriel. Mit dieser unterhält das Robert-Schumann-Haus Zwickau bereits seit mehreren Jahren eine Kooperation. Die Stiftung wurde im Andenken an die 2010 gestorbene Pianistin der Förderung hochbegabter junger Pianisten gegründet und kürt jährlich zwei Stipendiaten.
Der Eintritt zu dem Konzert ist frei.