„Abstrakter Surrealismus“ in der Galerie am Domhof

veröffentlicht am: 10.09.2018

Das Kulturamt informiert:

„Abstrakter Surrealismus“ lautet der Titel der Sonderausstellung in der Galerie am Domhof mit Werken von Andreas Thieme. Diese ist von 23. September bis 2. Dezember zu sehen. Zeitgleich findet die Kabinettausstellung „Tanz auf dem Vulkan“ mit Werken Erika Harborts statt.

Zufällig im Alter von 13 Jahren begegnete Andreas Thieme Bildern von Vincent van Gogh. Es gab einen „Blitz im Kopf“. Seitdem war er von der Malerei besessen. Folgerichtig begann er nach einigen Widerständen 1978 das Studium der Malerei an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden. Von 1985 bis 1988 war er Meisterschüler von Prof. Gerhard Kettner. In dieser Zeit entstanden Arbeiten, die sich heute in der Nationalgalerie Berlin, der Galerie Neue Meister in Dresden, der Ermitage Sankt Petersburg u. a. befinden.

Zwei wesentliche Maler des 20. Jahrhunderts prägten Andreas Thieme besonders. Giorgio Morandi mit seiner kontemplativen kompositorisch ausgewogenen Kunst und Chaim Soutin mit der ihm eigenen expressiven Farbkraft und Dynamik seiner Bilderwelt. Von diesen gegensätzlichen Tendenzen (kontemplativ - expressiv) inspiriert, fand Andreas Thieme seine ureigene Synthese, die Neues hervorbrachte: seine biomorph wirkenden Bild-Unikate, jedes ein farbgewordenes Substrat seiner Formenwelten, seines Lebensgefühls im Jetzt des 21. Jahrhunderts.

Andreas Thieme beherrscht die Kunst, sein Weltbild mit den ihm eigenen Mitteln (Farbe, Form, Rhythmen, u. a.) in eine abstrakt-surreale Bilderwelt zu verschieben und so sichtbar zu machen und begreift es als emotionale Forschungsarbeit. Mit seinen originären Bildfindungen schafft er eine Art „abstrakten Surrealismus“. Jedes Bild ist ein Universum für sich, genauso reichhaltig, magisch, vereinnahmend und führt jeden, der Bilder lesen kann, zu einem „objektivierten Selbstgenuss“ (W. Worringer).

Im sogenannten Kabinett der Galerie wird die Ausstellung „Tanz auf dem Vulkan“ mit Werken von Erika Harbort gezeigt. Bekannt wurde sie durch ihre Arbeiten als Bildhauerin. Dazu zählt zum Beispiel das im Jahr 2011 von ihr geschaffene „Freiheits- und Einheitsdenkmal“ in Zwickau. Doch mittlerweile nehmen Grafik und Malerei immer mehr Platz im Schaffen der seit 1999 in Glauchau tätigen Künstlerin ein. Mit Tusche, Kohle und Acrylfarbe entstehen von südlichen Gefilden inspirierte Landschaften, in die Erika Harbort ihre dynamisch bewegten, spannungsvoll tänzerischen Figuren integriert. Die Kabinettausstellung in der „Galerie am Domhof“ zeigt ausgewählte Werke aus diesem Wirkungsbereich.

Zu den Ausstellungen sind museumspädagogische Begleitprogramme buchbar. Nähere Informationen, Terminvorschläge und Preise auf Anfrage.