Die Robert-Schumann-Gesellschaft Zwickau lädt zu ihrem traditionellen Adventskonzert ein, das in diesem Jahr am Samstag, dem 1. Dezember stattfindet. Aus Anlass des Stadtjubiläums „900 Jahre Zwickau“ werden drei Komponisten präsentiert, die in bzw. bei Zwickau geboren wurden oder die hier wirkten. Gestaltet wird das Konzert auf historischen Instrumenten der Barockzeit von der Münchner Traversflötistin Marion Treupel-Franck und dem Leiter des Robert-Schumann-Hauses, Dr. Thomas Synofzik, am Cembalo.
Marion Treupel-Franck studierte Querflöte in Salzburg und Wien, bevor sie sich dann in Brüssel bei Barthold Kuijken auf die Traversflöte des 18. Jahrhunderts spezialisierte. Zu dieser Zeit hatte die Querflöte noch weniger Klappen und wurde noch nicht aus Metall, sondern aus Holz gebaut. Die Musikerin veröffentlichte zahlreiche CDs und unterrichtet an der Münchner Musikhochschule. Seit fast 25 Jahren musiziert sie mit Thomas Synofzik zusammen, der seine Cembaloausbildung in Köln und Brüssel erhielt.
Unweit von Zwickau, in Kirchberg, wurde 1683 der Komponist Christoph Graupner geboren. Von seinem Onkel musikalisch ausgebildet, besuchte er dann die Leipziger Thomasschule und machte schließlich in Darmstadt Karriere, wo er fast ein halbes Jahrhundert als Hofkapellmeister wirkte. 1723 war Graupner Mitbewerber Johann Sebastian Bachs als Thomaskantor in Leipzig.
1737 schrieb Bach für seinen Schüler Johann Ludwig Krebs einen Empfehlungsbrief, der ihm die Anstellung als Organist an der Zwickauer Hauptkirche St. Marien verschaffte. Sieben Jahre wirkte Krebs hier und komponierte in dieser Zeit auch seine sechs Flöten-Triosonaten, deren Druck er dem Zwickauer Rat schenkte. Neben der a-Moll-Triosonate aus diesem Druck erklingen Cembalo-Variationen von Krebs über ein französisches Weihnachtslied.
1771 wurde in Hohenstein bei Zwickau (heute Hohenstein-Ernstthal) der Komponist Gotthilf Friedrich Ebhardt geboren, der später in Greiz und Schleiz wirkte. Von ihm erklingt am Vorabend des ersten Advent eine Bearbeitung des Adventchorals „Wie soll ich dich empfangen“. Ein Originaldruck dieses Werks hat sich in der Bibliothek des Konservatoriums in Brüssel erhalten, wo die beiden Musiker des Konzerts ihre Ausbildung erhielten. Das Programm wird abgerundet durch die große h-Moll-Sonate für Flöte und obligates Cembalo von Johann Sebastian Bach.
Das Konzert am 1. Dezember findet um 17 Uhr im Bürgersaal des Rathauses statt. Karten zum Preis von 10 Euro (ermäßigt: 7,50 Euro) sind an der Abendkasse sowie im Vorverkauf an der Museumskasse des Robert-Schumann-Hauses erhältlich; Mitglieder der Robert-Schumann-Gesellschaft haben freien Eintritt.